Bis 2045 will der Bodensee-Airport also klimaneutral sein. Wie ist das zu werten? Zunächst ist klar: Jedes Kilo eingespartes Kohlendioxid ist wichtig, die Richtung stimmt also. Zudem ist die Marke 2045 zumindest ambitionierter als das sogenannte „Toulouse-Abkommen“, das auch der Airport unterzeichnet hat. Darin verpflichten sich 75 europäische Flughäfen und Verbände, erst 2050 emissionsfrei zu werden.

Mehrere Wege zur Null-Emission

Aber: Am Airport entfallen etwa 80 Prozent der Emissionen auf Strom. Daher sollte es schon 2035 möglich sein, das Ziel zu erreichen. Zugegeben, aktuell lassen Insolvenz und Pandemie keine größeren Investitionen zu. Doch innerhalb der nächsten 13 Jahre sollte sich doch zeigen, ob der Regionalflughafen eine Zukunft hat – oder wegen mangelnder Nachfrage oder schwindender Unterstützung von Stadt und Landkreis aufgibt (was dann auch klimaneutral wäre).

Die Zukunft ist also noch ungewiss für den Airport. Doch der Plan für eine eigene Fotovoltaikanlage deutet zumindest darauf hin, dass irgendjemand mit Verantwortung optimistisch nach vorn blickt. Die Gründe hierfür liegen noch im Dunkeln. Auch die Frage, ob es nicht unkomplizierter wäre, einfach von den Stadtwerken am See Ökostrom zu ordern, ist noch nicht abschließend geklärt.

Schon heute ist hingegen folgendes klar: Wenn Fluggäste künftig wirklich nachhaltig fliegen möchten, sind die Airlines ohnehin stärker gefragt als der hiesige Airport.

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