Im Januar wurde Johannes Hennes ins Amt als Bürgermeister eingesetzt, im Mai folgte die Hochzeit, kurz darauf der Umzug nach Immenstaad und die Geburt von Söhnchen Maximilian.

Durchs Spalier der Hennenschlitter verließen nach der Trauung Emma und Johannes Henne das Rathaus.
Durchs Spalier der Hennenschlitter verließen nach der Trauung Emma und Johannes Henne das Rathaus. | Bild: Gisela Keller

Entscheidungen bedeuteten vor allem positiven Stress

„Bei uns beiden ging es von Anfang an Schlag auf Schlag“, sagt Emma Henne und blickt noch ein Stück weiter auf die Zeit ihres Kennenlernens zurück: „Ich war im Referendariat und brauchte seine Unterstützung. Er war für mich da und hat mir sehr den Rücken gestärkt. Kaum hatte ich mein Referendariat abgeschlossen, haben wir am 7. Juli 2017 gemeinsam seine Bewerbung als Bürgermeister abgegeben. Es ging also sofort weiter.“ Das Tempo sei aber nie ein Problem gewesen: „Wir sind ja beide sehr aktiv und mögen es, wenn viel los ist. Wir kennen es aus den vergangenen zwei oder drei Jahren auch gar nicht anders.“

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Als Paar seien sie im vergangenen Jahr vor wichtigen Entscheidungen gestanden, erklärt Johannes Henne: „Wollen wir eine Familie gründen? Wo wollen wir sesshaft werden?“ Der mit der Umsetzung der getroffenen Entscheidungen verbundene Stress sei jedoch vor allem positiver Stress gewesen. Genauso wie die ersten Monate als Bürgermeister, die anstrengend, aber auch sehr spannend und interessant gewesen seien. „Wir haben auch eine wirklich tolle Hochzeit gefeiert“, fügt er hinzu.

Unterstützung von Familie, Freunden, aus dem Rathaus und dem Ort

Söhnchen Maximilian kam einige Zeit zu früh zur Welt und so mischte sich in die Freude über den Nachwuchs in den ersten Monaten auch einige Sorge. Wie schafft man es in dieser Situation, sich auf seine anspruchsvolle Arbeit zu konzentrieren und trotzdem für die Familie da zu sein? „Schwierig war das schon am Anfang“, erklärt Johannes Henne. „Aber ich konnte mich jederzeit auf die Mannschaft im Rathaus, die Gemeinderäte und meine Stellvertreter verlassen. Sie haben mich sehr gut unterstützt und viel Verständnis gehabt, wenn ich manchmal kurzfristig alles stehen und liegen lassen musste, um bei Frau und Kind zu sein.“ Familie und Freunde seien in dieser Zeit auch essenziell gewesen, fügt Emma Henne hinzu. „Toll war, auch den Rückhalt aus der Immenstaader Bevölkerung zu spüren. Es wurde uns immer wieder Hilfe angeboten“, sagt Johannes Henne.

Bei vielen Ereignissen ist Maximilian schon im Kinderwagen dabei

Maximilian geht es inzwischen prima, er ist putzmunter, meistens gut gelaunt, wächst und gedeiht und macht seinen Eltern viel Freude. „Es gibt für mich nichts Schöneres, als nach Hause zu kommen und diesen Strahlemann zu sehen“, sagt Johannes Henne. Auch bei vielen Festen und Ereignissen im Ort war Maximilian schon in seinem Kinderwagen dabei. „Wir wurden beide von unseren Eltern schon als Babys überall hin mitgenommen“, erklärt Emma Henne. Man müsse es zwar nicht übertreiben, aber auf diese Art wachse ein Kind einfach rein ins gesellige Leben.

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„Als Bürgermeister nimmt man viele Termine wahr und ich finde es wichtig, wo immer es möglich ist, dabei auch die Familie zu integrieren“, sagt Johannes Henne. Er sei schon als Kind auch in mehreren Vereinen aktiv gewesen. „Ich finde, das ist eine gute Grundlage, um mit offenen Augen durchs Leben zu gehen und auch den Umgang mit unterschiedlichen Charakteren zu lernen.“ Davon abgesehen sei es auch einfach schön: „Wir sind beide leutselig und mögen es, uns mit den Leuten hinzusetzen und zu reden. Beim Weinfest und beim Apfelhock zum Beispiel sind auch sehr viele Menschen an den Kinderwagen gekommen und wollten Maximilian sehen und begrüßen.“

Auf der Suche nach einem gesunden Mittelweg

Hat Emma Henne schon Pläne, wieder als Lehrerin zu arbeiten? „Auf jeden Fall“, sagt sie. „Wahrscheinlich zum Beginn des neuen Schuljahres im September 2019. Aber erst einmal für eine begrenzte Zahl von Stunden. Wir haben ja keine Familie gegründet, um unser Kind von morgens bis abends abzugeben." Sie seien gerade auf der Suche nach einem gesunden Mittelweg, erklärt Johannes Henne. Es sei ja auch positiv, wenn Maximilian zum Beispiel im Familientreff oder in der Kita mit anderen Kindern in Kontakt komme. Die guten Möglichkeiten in Immenstaad wolle man nutzen. Auch Omas und Tanten freuen sich darauf, Zeit mit Maximilian zu verbringen.

Schon bevor sie seine Bewerbung als Bürgermeister abgaben, hätten sie besprochen, was als Frau eines Bürgermeisters auf sie zukomme, sagt Emma Henne. „Ich habe es mir schlimmer vorgestellt. Anfangs dachte ich, ich hätte gar nichts mehr von ihm. Es gibt aber auch Abende und Wochenenden, an denen er keine Termine hat und wir Zeit für uns haben.“ Den ersten gemeinsamen Abendtermin ohne Maximilian gab es auch schon: die 50-Jahr-Feier des Yachtclubs. Emma Hennes Schwester hat den Abend mit Maximilian verbracht. „Seine Tante war überglücklich und der Kleine genauso“, sagt Johannes Henne. „Aber es war das erste Mal, dass wir so lange nicht bei ihm waren. Wir mussten ständig an ihn denken und saßen wie auf heißen Kohlen."