Ab kommenden Montag dürfen Ferienwohnungen wieder vermietet werden, ab 29. Mai können auch Hotels wieder Urlaubsgäste beherbergen. Aktuell laufen die Vorbereitungen in Immenstaad für den Empfang der Gäste unter Corona-Bedingungen auf Hochtouren. Nach normalerweise gut gebuchten Schönwetterwochen im April und dem verlorenen Ostergeschäft hätten Hoteliers, Pensions- und Ferienwohnungsbesitzer nun die Pfingstferien im Blick, berichtet Ruth Höft. „Die Buchungen laufen recht gut.“

Die Lockerungen im Tourismus
Urlaub im eigenen Land
Manche potenziellen Gäste seien noch verunsichert, aber insbesondere für den Sommer seien bereits jetzt viele Reservierungen unter Dach und Fach. Insgesamt erwartet die Leiterin der Tourist-Information, dass der Urlaub im eigenen Land dieses Jahr einen deutlich höheren Stellenwert bekommen wird. „Aber die ausländischen Gäste fallen weg und das verlorene Ostergeschäft ist nur schwer nachzuholen.“
Aktuell hat Frank Hallerbach, Geschäftsführer des Hotels „Seehof„ in Immenstaad, einen Umsatzeinbruch von 98 Prozent und 45 Mitarbeiter in Kurzarbeit zu vermelden. Im Sommer sei der „Seehof„ jedoch bereits seit vergangenen November ausgebucht. „Aktuell können wir uns vor Anfragen kaum retten“, berichtet Hallerbach. Damit die Verunsicherung der Gäste nicht so groß sei, komme er ihnen durch kulante Stornobedingungen entgegen. Kompensieren lassen würden sich die Verluste wegen der aufwändigen Corona-Auflagen auch bei bester Buchungslage auf keinen Fall.
Frühstück am Tisch statt Buffet
So wird es auch im „Seehof„ kein Frühstücksbuffet geben, sondern das Frühstück wird am Tisch serviert. „Wegen der Abstandsregeln müssen sich die Gäste für ein Zeitfenster eintragen, damit alle in Ruhe frühstücken können“, erläutert der Hotelier. Für das Abendessen gelte dasselbe. Pech haben die Gäste, die nur essen möchten. „Für sie werden wir keinen Platz mehr haben, wenn unsere Zimmer gut gebucht sind“, bedauert Hallerbach. Wenn keine zweite Ansteckungswelle komme und die Leute vernünftig blieben, sei die Situation aber in den Griff zu bekommen.
Gäste auf Distanz und mit Mund-Nasen-Schutz begrüßen
Ulrike Huber, Vorsitzende der Immenstaader Tourismusgemeinschaft mit 80 Betrieben, vermietet selbst fünf Ferienwohnungen. „Wir sind startklar und erleichtert, dass es jetzt wieder los geht.“ Leider gebe es noch keine ausformulierten Anweisungen für die Gastgeber bezüglich des Hygienekonzepts. „Wir werden unsere Gäste auf Distanz und mit Mund-Nasen-Schutz begrüßen müssen.“ Auch das Desinfizieren und das Waschen der Bettwäsche mit einem speziellen Hygienewaschmittel werde hohen Stellenwert haben. „Mit Bekanntwerden des Datums kamen die Anfragen und Buchungen“, berichtet Huber. Aber Juni, Juli und August seien in Immenstaad sowieso starke Zeiten für die Branche und das entgangene Geschäft lasse sich nicht aufholen. „Jetzt hoffen wir auf eine gute Saison und dass wir sie verlängern können.“

Kinderprogramm kann nicht stattfinden
Um die Saison 2020 zu retten, machen sich die Immenstaader Touristiker viele Gedanken. „Für Familien ist unser Kinderprogramm wichtig“, weiß Ruth Höft. Da dies aktuell nicht stattfinden kann, will die Tourist-Info Anregungen geben, damit die Seegemeinde zum Beispiel mittels Geocaching oder einer Schnitzeljagd selbst erkundet werden kann. Geplant sei, die ausgefallenen Frühlingswochen als „Spätsommerauszeit“ mit Aktivprogramm in den September zu verlegen. Ab 19. September folgen die bereits etablierten Apfelwochen.
Als Erkenntnis aus der Krise nimmt Ruth Höft mit, die Social-Media-Kanäle auch in Zukunft gut zu bedienen. „Die Gäste online zu erreichen wird an Mehrwert gewinnen.“ Nach der Krise wolle man sich zusammensetzen und festhalten, was man gelernt hat, sagt Ulrike Huber. Hotelier Frank Hallerbach sieht im To-go-Geschäft auch weiterhin Potenzial.