Morgens um 5 Uhr treffen sie sich vor dem Rathaus Kippenhausen. Einige Katzenzunftmitglieder hüpfen auf und ab, sodass ihre Schellen zu hören sind. Die Schalmeien haben ihre Instrumente mit Lichtern geschmückt, Narrenvater Pascal Bochenek holt seine Glocke. Ein Trommelwirbel und dann geht es los. Mit fröhlicher Musik ziehen die Narren durch die Straßen, um am Schmotzigen Dunschtig das Dorf zu wecken.
Weit müssen sie nicht laufen, bis sich die erste Gelegenheit zur Einkehr ergibt. Conny und Heppe Staerk gehören zur Bohnenbrätscher-Gruppe der Immenstaader Hennenschlitter. In ihrer Garage stehen Kaffee, Sekt, Bier und Hefezopf bereit. „Wir laden gern eine befreundete Zunft ein“, sagt Heppe Staerk. Seine Frau ergänzt: „Das ist die Fasnet hier im Dorf, da machen wir natürlich mit, ehe wir uns selbst auf den Weg nach Immenstaad machen.“ An diesem Morgen stehen Kaffeetassen bereit, Hexenmeister Andreas Janzer verwendet aber grundsätzlich seinen eigenen Becher. „Das raten wir allen, vor allem den Frauen“, sagt er. „Für die gibt es die Becher auch mit Deckel, wegen der Gefahr durch K.-o.-Tropfen.“
Weiter geht es zur Villa Puppenhaus

Nur eine Ecke weiter wartet das nächste Frühstück. Sebastian Kolbe hat Marmorkuchen, Schokolade und ein ganzes Glas Lutscher und Bonbons für seine Gäste aufgebaut. In einer Ecke steht ein Kicker, den vier Jugendliche sofort besetzen. Die Villa Puppenhaus war früher ein alter Bauernhof, dann Puppenmuseum und heute vermieten Sebastian und Melanie Kolbe hier Ferienwohnungen. „Die Katzen haben hier auch schon gefeiert“, erzählt er.

Wieder geben die Schalmeien das Signal zum Aufbruch. Auch Ortsvorsteher Thomas Manz spielt mit. „Ich bin schon seit Jahrzehnten dabei, da ist es klar, dass ich beim Wecken dabei bin“, sagt er. Auf dem Dorfplatz geben sie ein Extra-Ständchen, ehe es weiter zu Ortschaftsrätin Sonja Hess und schließlich in den Garten von Familie Schleifenbaum geht. Hier können die Musiker entspannen – aus den Boxen tönt Partymusik.