Immenstaad Reto Schniedermeier ist einer der ersten Freiwilligen, die sich als Fahrer für den Linzgau-Shuttle vor Ort gemeldet haben. „Ich habe vor einem halben Jahr aufgehört zu arbeiten und habe mich gefragt, was ich Soziales machen kann“, sagt er. Nun übernimmt er jede Woche eine Vier-Stunden-Schicht. Bisher haben sich insgesamt sechs Ehrenamtliche gemeldet, bis Jahresende sollen es zwölf werden.
Am Mittwoch, 11. Juni, fährt der Linzgau-Shuttle in Immenstaad zum ersten Mal. „In den ersten drei Wochen wird es Mittwochsfahrten vom Pallottiheim in die Ortsmitte und zum Rewe geben, ab Juli bieten wir regelmäßige Fahrten am Montag, Mittwoch und Freitag an“, sagt Reinhard Nedela. Er gehört zum Vorstand des Vereins, der den sozialen Fahrdienst organisiert. Für Immenstaad wurde ein gebrauchter Mercedes Vito 113 gekauft. „Er ist zehn Jahre alt und außerordentlich gut in Schuss“, sagt Nedela. Der Transporter ist geräumig und bietet im Heck Platz für bis zu vier Rollatoren.
Wer mitfahren möchte, ruft die Disposition mindestens zwei Tage vorher vormittags unter Telefon 07532/3799588 an. Falls ein Rollstuhltransport gewünscht ist, bittet der Verein um eine Woche Vorlauf. Der Linzgau-Shuttle bringt seine Fahrgäste von Tür zu Tür. „Bei Bedarf begleitet der Fahrer auch bis zur Rezeption der Arztpraxis oder hilft beim Hereintragen der Einkaufstaschen“, sagt Nedela. Mitfahren kostet nichts, Spenden sind erwünscht. Mitfahren dürfen alle, die über 75 Jahre alt sind, sozial bedürftige Personen unter 27 Jahren, Menschen mit Behinderung, Flüchtlinge und Sozialhilfeempfänger. „Wir ersetzen nicht den ÖPNV, sondern wir ergänzen ihn für Menschen, die es brauchen“, sagt Nedela. Bürgermeister Johannes Henne ist froh, dass nach dem Wegfall des Ortsbusses eine neue Form der Mobilität entsteht. Ihm ist auch der soziale Aspekt wichtig: „Hier hilft man sich gegenseitig, während der Fahrt kommt man mit anderen ins Gespräch.“ Die Gemeinde unterstützt das Projekt mit 10.000 Euro im Jahr und stellt eine Garage bereit.