Es liegt nicht an den Kindern, die den Narrenbaum ziehen, dass der Umzug durch Kippenhausen langsam voran kommt. An den Straßenrändern stehen Anwohner und laden zu Kuchen, Glühwein und Punsch, Musikkapellen geben Sonderständchen, Hästräger feiern jenseits ihrer Gruppen – das Fest beginnt schon, ehe der Narrenbaum steht. Beim Zunftmeisterempfang der Kippenhauser Katzenzunft am Vormittag nehmen die Narren die lokale Politik aufs Korn: Da statistisch die meisten Gutverdiener am See in Immenstaad wohnen, schlägt Narrenvater Pascalino (Pascal Bochenek) vor, die Gemeinde solle den Reichen nehmen und den Armen geben. Bürgermeister Johannes Henne – ab jetzt Jonny Hood – erhält dafür Hut, Leggings sowie Pfeil und Bogen.

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Hagnau habe laut Statistik nur wenige Vollzeitbeschäftigte. „Wir dachten immer, ihr seid geizig, dabei seid ihr bettelarm“, kommentiert Pascalino. Narrenmutter Petra alias Peter Röhrenbach holt einen Opferstock: „Schlechter als euch geht es nur noch der Kirche und die geht mit dem Opferstock um.“ Ittendorf engagiere Bieber, um den Sportplatz unter Wasser zu setzen und mit einem Freibad Touristen anzulocken. Friedrichshafen habe wie Immenstaad kein Geld für eine neue Halle und nur eine offene Wirtschaft nach 22 Uhr und jetzt sei auch noch das Narrenbaumbaumloch auf dem Adenauerplatz zubetoniert.

Narrenmutter soll an Habecks Stelle treten

Ortsvorsteher Martin Frank nimmt sich die Bundesregierung vor. „Was die machen, ist für uns ein Witz.“ Sein Plan: Pascalino, „der große Blonde mit der schwarzen Seele“, solle Olaf Scholz ersetzen und Narrenmutter Petra an Robert Habecks Stelle treten: „Sie ist bodenständig, kommt aus gutem Haus, hat etwas gelernt und kann dicke Bretter bohren.“