Im Kern der Sache war sich der Gemeinderat am Dienstagabend nach der Präsentation von Stadtbauamtsleiter Michael Schlegel schnell einig. Doch eine eindringliche Forderung aus den Reihen der Stadträte sorgte für Gesprächsbedarf.
Zunächst erklärte Bürgermeister Georg Riedmann, dass bereits in den Haushaltsplanberatungen darüber gesprochen wurde, in kleinen Schritten die Innenstadtmöblierung zu erneuern und auszuweiten. Damit gemeint sind Abstellplätze für Fahrräder und Ruhebänke. "Es geht um eine schrittweise Umsetzung, für die wir in den nächsten Jahren kontinuierlich 20 000 Euro im Haushalt einplanen möchten", erklärte Riedmann.

Michael Schlegel stellte die verschiedensten Formen von Sitzgelegenheiten vor. "Wir müssen uns ganz individuell am verfügbaren Platz, den Nutzern und Besonderheiten des Untergrunds orientieren", machte der Amtsleiter deutlich. So seien an Bushaltestellen Sitzstangen denkbar, "denn Jugendliche nutzen diese sehr gerne". An anderen Stellen sei es wiederum geboten, für Senioren eine Bank mit Armlehnen aufzustellen.
Im Anschluss stellte Schlegel bereits mögliche Orte vor, die er gemeinsam mit Mitarbeiter Dietmar Gutermann "auf die Schnelle beim Durchgucken" gesehen hat. Das Ergebnis war bereits eindrücklich. Die städtischen Angestellten wiesen 15 Orte für mögliche neue Sitzmöglichkeiten aus.
Roland Hepting (Umweltgruppe) monierte das schnelle Vorgehen bei der Suche nach guten Standorten. "Das ist ein Thema, wo wir die Bürger beteiligen können", sagte Hepting und nannte als Beispiel einen Fragebogen, der verteilt und ausgefüllt im Rathaus abgegeben werden könne.
"Wir fassen heute keinen konkreten Beschluss", relativierte Riedmann, "es geht nur um den Auftrag, sich darum zu kümmern". Im weiteren Verlauf sei es eine gute Idee, durch Umfragen oder einen Stadtspaziergang die geeignetsten Orte zu finden.
Eine Parkbank kostet 1 500 Euro
Auf Nachfrage von Uwe Achilles (SPD) erklärte Michael Schlegel, dass eine einfache Bank etwa 1 500 Euro koste. Solche, die in der Schräge installiert werden müssen, rund 2 500 Euro.
Arnold Holstein und Jens Neumann (beide FW) machten sich Sorgen um eine uneinheitliche Optik. "Mir fehlt ein Gesamtkonzept, damit nicht jede Bank anders aussieht", bemängelte Neumann. Der Bauamtsleiter sah es anders: "Es muss im Einzelnen passen, es darf nicht so aussehen, als hätten wir die komplette Kollektion eines Herstellers in der Stadt verteilt." Allerdings sicherte Schlegel zu, dass Wert darauf gelegt werde, ein einheitliches Holz zu verwenden: "Man sollte erkennen, dass wir uns etwas dabei gedacht haben."
Außerdem wurden fünf mögliche Plätze für neue oder Ergänzungen bestehender Fahrradparker präsentiert. In solchen werden die Vorderreifen in eine Halterung hineingeschoben, die das Rad vor dem Umstürzen schützt. An zwei Stellen, auf dem Marktplatz und dem Ochsenplatz, seien auch überdachte Fahrradparker möglich.
In diesem Zusammenhang stellte Georg Riedmann klar, dass diese als bauliche Anlagen im Sinne des Baugesetzbuches gelten und nicht ohne Weiteres erstellt werden können: "In diesen Fällen bedarf es einer Baugenehmigung."
Riedmann ergänzte zur Beschlussvorlage, dass die 20 000 Euro nicht bloß einmalig, sondern fortan jährlich im Haushalt für die Innenstadtmöblierung vorgesehen werden sollen. Der Gemeinderat stimmte dem einstimmig zu.
Standorte
In der Gemeinderatssitzung wurden noch keine konkreten Standorte für Bänke oder Fahrradparker beschlossen. Diese werden erst nach und nach festgelegt. Für das Jahr 2018 ist ein Großteil der 20 000 Euro bereits für eine Überdachung von Fahrradabstellplätzen am Ochsenplatz vorgesehen. Gemäß der Ankündigung von Bürgermeister Georg Riedmann sollen auch Bürger die Gelegenheit erhalten, Vorschläge zu äußern oder zu bewerten. Denkbar seien Fragebögen oder ein gemeinsamer Stadtspaziergang. (che)