Jetzt kommen bald die entscheidenden Wochen: denn entscheidend für die Qualität des Weins sind die Wochen kurz vor der Lese zwischen Ende August und Anfang September. Bleibt es sonnig und trocken, steigt der Oechsle-Grad. Dieser bezeichnet den Zuckergehalt im Most. Mit ihm lässt sich auch der Alkohol des künftigen Weines berechnen. Dieser war im vergangenen Jahr ein Traum – ob es auch dieses Jahr wieder so sein wird? Und wie fällt 2025 der Ertrag aus? Hier war die Wetterlage zur Blütephase der Reben im Juni eigentlich gut – wird das ausreichen?

Treffpunkt für die Teilnehmer ist am Rebhaus
Dies sind nur einige der Frage, die Rebmeister Hubert Gutemann bei einer exklusiven Führung für SÜDKURIER-Abonnenten beantworten wird. Gemeinsam mit Tobias Keck, Geschäftsführer des Hagnauer Winzervereins, führt er 20 Leser und Leserinnen am Donnerstag, 28. August bei der Aktion „Der SÜDKURIER öffnet Türen“ durch die Weinanlage an der Wanger Halde.
Start ist am Rebhaus. Hier kann auch direkt geparkt werden. Wer möchte, kann bereits von der Kernstadt loslaufen, die Reben sind von dort aus gut zu Fuß erreichbar. In der Talstraße zwischen den Hausnummern 13 und 13/1 mit dem Auto oder zu Fuß nach links auf einen Waldweg abbiegen und dem Hinweisschild „Rebhaus“ folgen.
Nach einer kurzen Begrüßung am Rebhaus und einem ersten „Begrüßungsschlückle“ führt die Tour mit Stopps an Aussichtspunkten durch die Reben. Die Teilnehmer sollten das nötige „Lauf- und Stehvermögen“ mitbringen. Auf der Tour erzählt und erklärt Hubert Gutemann Wissenswertes über den Anbau, die Rebsorten und er wird auf die Geschichte eingehen, die den Wein und Markdorf verbindet. Unterwegs können die Teilnehmer die Aussicht genießen. Je nach Blickrichtung gibt es Aussichten auf den Bermatinger Buchberg und einen Teil Bermatingens, auf die Markdorfer Kern- und Altstadt sowie auf Meersburg.

Auf sieben Hektar wird Wein angebaut
An der Wanger Halde werden auf sieben Hektar die Sorten Müller-Thurgau, Spätburgunder, Weißburgunder, Ruländer und Kerner angebaut. Seit der Winzerverein Hagnau die Flächen 2018 gepachtet hat, wurde viel in die Weiterentwicklung und Umstrukturierung investiert. Davon können sich die Teilnehmer auf der Tour überzeugen. Durchschnittlich entstehen jährlich etwa 50.000 Liter Wein. Ein Teil der Produktion bleibt bei der Stadt Markdorf, der Rest geht in den freien Handel.
Außerdem wird es einen Halt bei einer ganz neuen Rebsorte geben, die im Frühjahr gepflanzt worden ist. Hubert Gutemann wird den Teilnehmern die Weißweinsorte Souvignier Gris vorstellen und verraten, wie und wo diese Sorte entwickelt wurde und warum sie so unkompliziert und besonders ist. Die Tour endet wieder am Rebhäusle.

Hier findet dann eine Verkostung von drei Weinen statt und es gibt laut Tobias Keck „noch eine kleine Überraschung“. Die Teilnehmer können testen, wie die Weine schmecken. Hubert Gutemann und Tobias Keck freuen sich darauf, den SÜDKURIER-Lesern die Markdorfer Weintradition näher bringen zu können. Denn Markdorf bringen die wenigsten mit einer Weinregion in Verbindung – anders als Hagnau und Meersburg.
Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt. Sollte es regnen, fällt die Tour durch die Reben kürzer aus und die Verkostung findet unter dem Vordach des Rebhauses statt.