Mehr als 180 Landwirte haben sich für den Ceres Award beworben, der in diesem Jahr zum elften Mal verliehen wurde. Er gilt als hohe Auszeichnung in der deutschen Landwirtschaft. Gekürt werden Gewinner in den sieben Kategorien Ackerbauer, Energielandwirt, Junglandwirt, Rinderhalter, Schweinehalter, Geflügelhalter und Unternehmerin, wie der deutsche Landwirtschaftsverlag in einer Pressemitteilung scheibt. Außerdem wird der ‚Landwirt des Jahres‘ gewählt. 

In der Kategorie Junglandwirt setzte sich Bruno Stotz vom Stotz Hof in Ittendorf-Wirrensegel gegenüber Jacob Goetz aus Hessen und Stefan Romstorfer aus Österreich durch. „Er hat mit fester Überzeugung und einer mutigen Vision ein Betriebskonzept entwickelt, das er beeindruckend umgesetzt hat“, heißt es in der Begründung der Jury.

Bruno Stotz vom Stotz Hof darf sich über den Titel „Junglandwirt des Jahres“ freuen.
Bruno Stotz vom Stotz Hof darf sich über den Titel „Junglandwirt des Jahres“ freuen. | Bild: Marvin Nagel

Vom stillgelegten Betrieb zum zukunftsfähigen Hof

Der 31-jährige Bruno Stotz hat aus einem stillgelegten Betrieb im Jahr 2004 wieder einen zukunftsfähigen Hof gemacht. Neben Soja, Roggen und Zwischenfrüchten baut er noch Sonderkulturen an: Kürbisse, Erdbeeren, Artischocken, Birnen, Äpfel und Holunder haben es ihm dabei besonders angetan. Aus dem Obst wird Cider hergestellt, der bereits im Jahr 2022 ausgezeichnet wurde. Über Onlineshops, regionale Einzelhändler und den Hofladen werden unterschiedliche Produkte vermarktet. Dabei ist Stotz der Teamgedanke in seinem Betrieb wichtig. „Ich bin nicht der Hof, sondern wir alle sind der Hof“, betont der Junglandwirt. Auf dem Hof finden auch regelmäßig Veranstaltungen statt, die monatliche After-Work-Party erfreut sich großer Beliebtheit.

Einen Tag nach der Verleihung in Berlin ist Bruno Stotz wieder auf seinem Hof, die Vorbereitungen für die nächste Veranstaltung laufen. Dass er den Titel gewinnt, damit hat er nicht gerechnet. „Die Konkurrenz war gut und groß und es war wohl bei uns Junglandwirten sehr eng mit der Entscheidung“, sagt Stotz, der sich sehr über die Auszeichnung freut. Letztlich habe der gesamtbetriebliche Aspekt den Ausschlag gegeben. Zum Titel „Landwirt des Jahres“ hat es dann leider nicht gereicht. Der ging an Rinderhalter Tobias Babel aus Bayern.

Die Gewinner des diesjährigen Ceres Awards nach der Siegerehrung mit den Sponsoren, Vertretern von Agrarverbänden und vom Deutscher ...
Die Gewinner des diesjährigen Ceres Awards nach der Siegerehrung mit den Sponsoren, Vertretern von Agrarverbänden und vom Deutscher Landwirtschaftsverlag sowie mit der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium, Ophelia Nick. | Bild: Charlotte Schmitz

Image der Landwirtschaft positiv beeinflussen

Was den Wettbewerb ausmache, so Bruno Stotz, sei die Teilnahme vieler unterschiedlicher Betriebe. Und so sei es in Berlin vor allem spannend gewesen, interessante Menschen zu treffen und kennenzulernen. „Es herrschte eine tolle Stimmung. Das sind alles Macher. Die sehen nicht die Probleme, sondern die Chancen“, berichtet Stotz.

Als Junglandwirt des Jahres möchte er den Weg, den er und sein Team eingeschlagen haben, weiter gehen und das Image der Landwirtschaft in der Öffentlichkeit positiv beeinflussen. Auch möchte er Ansprechpartner für andere junge Menschen sein, die einen Hof übernehmen und sie motivieren und ermutigen.