Es sind Pfingstferien, Halbzeit für die sogenannte kleine Hauptsaison in Deutschland. Wir wollen von Urlaubern in der Stadt wissen, warum sie hier Urlaub machen, was sie an Markdorf mögen und wo sie untergebracht sind. Dafür begibt sich der SÜDKURIER am Samstagvormittag in die Innenstadt. Nachdem bereits der Freitag mit hochsommerlichen Temperaturen an die Badegewässer lockte und auch am Samstag das Thermometer schon früh in Richtung 30-Grad-Marke unterwegs war, sind in der Innenstadt vorwiegend die Einheimischen anzutreffen.
In der Eisdiele am Marktplatz hat sich Familie Lohmiller aus Dillingen an der Donau niedergelassen. Papa Christian und Mama Christine sind mit ihren Kindern, dem vierjährigen Johannes und der siebenjährigen Eva, zum ersten Mal an den Bodensee gefahren. „Wir kannten die Region schon von Tagesausflügen, zum Beispiel auf die Mainau“, sagt Christine Lohmiller. Das habe Appetit auf mehr gemacht, sodass sie für eine Woche angereist seien. Sie würden mit ihrem Wohnwagen auf dem Campingplatz stehen und sich dort sehr wohlfühlen.
Um weitere Urlauber zu erreichen, scheinen die Supermärkte um diese Zeit geeignet. Dort erkennt man Touristen oft an den Autokennzeichen. Es fallen sofort Fahrzeuge aus Erding, Ingolstadt, Böblingen, Waiblingen, Freudenstadt oder auch Rüdesheim am Rhein auf, eine französische Nummer ist die Ausnahme.
Viele kommen wieder
Das Bild fügt sich: Markdorf scheint attraktiv zu sein für deutsche Urlauber, die keine Weltreise für die Anfahrt antreten wollen beziehungsweise müssen. Aus Schwäbisch Gmünd sind die Rentner Wolfgang und Brigitte Görtz mit ihren neun und elf Jahre alten Enkelkindern angereist. Sie verbringen die Pfingstferien auf dem Campingplatz Wirthshof – und das bereits seit zehn Jahren. „Wir hatten am Anfang einen Todesfall, da hat sich der Wirtshof sehr kulant verhalten“, berichtet Wolfgang Görtz.

Die Spur führt also zum Campingplatz Wirthshof, wo am Samstag wegen der An- und Abreisen viel los ist. In der Rezeption stehen Neuankömmlinge geduldig in der Warteschlange, draußen vor der Schranke stauen sich Wohnwagen und Reisemobile.
Christiane und Werner Merk mit Tochter Cindy sind eben aus Offenburg mit dem Wohnwagen angereist. Sie sind das dritte Mal da und warten auf das Einchecken. Am Standort Markdorf würden sie die zentrale Lage schätzen, von wo aus man viele Möglichkeiten habe, etwas zu unternehmen. „Wir lesen natürlich die Beschreibungen im Internet“, argumentiert Werner Merk, warum sie sich für Markdorf entschieden haben. Dort sei der Campingplatz bestens bewertet und es sei ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge zum Affenberg, in die Friedrichshafener Museen oder nach Lindau, was mit den Ausschlag gegeben hätte.


Die Großfamilie Heller mit vier Kindern aus Aschaffenburg weiß die Kinderfreundlichkeit zu schätzen. „Wir haben einen Platz gesucht, wo auch die Kleinen im Wasser planschen können“, sagt Papa Frank Heller. Und die Töchter mit 12 und zweimal sieben Jahren strahlen die Freude aus, während der fast dreijährige Benjamin ein wenig unter der Hitze leidet. „Uns hat die Lage am Bodensee überzeugt, nicht direkt im Rummel, sondern etwas im Hinterland, dabei mit ansprechendem Angebot für die Kinder“, berichtete Frank Heller zu den Gründen ihrer Urlaubswahl, die sie bereits zum dritten Mal nach Markdorf geführt habe.

Ebenfalls zum dritten Mal auf dem Wirthshof ist Stefanie Oeser aus dem Landkreis Augsburg. Mit ihrem Mann und den drei Kindern schätzt die 42-Jährige besonders die heimelige Atmosphäre. „Wir fühlen uns in Markdorf sehr wohl, es ist familiär und es ist alles da für die Kinder, dabei ist es nicht so überlaufen.“ Die Kleinen seien sehr schnell autark, was der Erholung der Erwachsenen guttun würde, meint Stefanie Oeser.