Im Pflegeheim St. Franziskus gibt es die ersten bestätigten Coronafälle, wie Ralf Scharbach, Geschäftsführer des Spitalfonds Markdorf, mitteilt. „Das ist natürlich jetzt für uns keine schöne Situation“, sagt Scharbach im Telefonat mit dem SÜDKURIER. Bislang sei das Haus in den vergangenen Monaten gut durch die Corona-Pandemie gekommen. „Gefühlt waren wir auf der Zielgeraden – so kurz vor den Impfungen“, so der Geschäftsführer. Es gilt nun ein generelles Besuchsverbot.
Virus breitet sich trotz regelmäßiger Schnelltests aus
Wie das Virus letztlich in das Haus gekommen sei, sei laut Ralf Scharbach kaum nachzuvollziehen. Regelmäßige Schnelltests und die strenge Einhaltung der Hygieneregeln sollten Bewohner und Mitarbeiter eigentlich vor einer Ausbreitung schützen. Dann klagte ein Bewohner über Symptome, ein erster Schnelltest war positiv, ein PCR-Test bestätigte das Ergebnis. In der Folge lagen bei weiteren Bewohnern und auch Mitarbeitern positive Schnelltests vor. Am Donnerstag wurden dann alle Bewohner mittels PCR-Test getestet, auch alle Mitarbeiter werden mit einem PCR-Test getestet.

„Es liegen bereits einige positive als auch negative Ergebnisse vor, weitere Ergebnisse stehen noch aus“, berichtet Ralf Scharbach, der über das Wochenende mit einer endgültigen Übersicht rechnet. Mit Stand am Freitagvormittag seien sechs Bewohner und sieben Mitarbeiter positiv getestet worden. Die Mitarbeiter befinden sich in Quarantäne, die Bewohner wurden isoliert. Zwei Bewohner weisen laut Scharbach stärkere Symptome auf, sie werden ganz genau beobachtet. Den anderen betroffenen Personen gehe es soweit gut.
Wie geht es mit den geplanten Impfungen weiter?
Eigentlich hätte die Pflegeheimleitung in dieser Woche die Meldung für die Impfungen beim Landratsamt eingereicht. Die Einverständniserklärungen der meisten Bewohner und des Personals liegen vor, so Ralf Scharbach. „Jetzt wissen wir nicht, wie es mit den Impfterminen weitergeht“, sagt der Geschäftsführer, der mit dem Besuch des mobilen Impfteams im Januar gerechnet hatte. Doch solange es im Haus Corona-Fälle gibt, kann dieser Besuch nicht stattfinden. „Erst wenn wir diese Phase überstanden und wieder Klarheit haben, können wir uns melden“, bedauert Ralf Scharbach, der im engen Austausch mit dem Gesundheitsamt steht, die Verschiebung.

Der Spitalverwalter hofft nun, dass keine weiteren Fälle hinzukommen und Ende der kommenden Woche das meiste überstanden ist. Bei der Personaldichte sei man soweit gut aufgestellt, um die Versorgung weiterhin sicher zu stellen. Wann das Besuchsverbot wieder aufgehoben werden kann, steht derzeit noch nicht fest.