Es wäre eine ohnehin kurze Fasnet gewesen – auf den 11. Februar ist der Schmotzige Dunschtig in diesem Jahr terminiert. Aber auch eine kurze Fasnet ist in der Corona-Pandemie nicht umsetzbar, der Lockdown macht öffentliche Veranstaltungen nicht möglich.
„Wir möchten aber die Fasnet nicht absagen“, sagt Birgit Beck, Zunftmeisterin der Historischen Narrenzunft. Die Fasnet könne man ihrer Meinung nach genauso wenig absagen wie Weihnachten oder Ostern, sondern gehöre zum Jahresreigen hinzu. „Fasnet ist Herzenssache und Lebensgefühl“, so Beck. Deshalb soll die Fasnet im privaten Bereich stattfinden und einige kleinere Aktionen der Zunft die Bürger an diese närrische Zeit erinnern.
Einschnellen nur im privaten Rahmen möglich
Wenn am Mittwoch, 6. Januar, mit dem 12-Uhr-Geläut eigentlich die Fasnet vor dem Rathaus eingeschnellt wird, wird es dieses Jahr ruhig bleiben. Birgit Beck würde sich wünschen, vielleicht doch die ein oder andere Karbatsche hören zu können – wenn privat in den Höfen und vor den Häusern der Zunftmitglieder geschnellt wird.

„Es wird auch einen Narrenbaum und Fasnetsfähnchen geben, aber nicht als öffentliche Veranstaltungen“, teilt Birgit Beck weiter mit. Der Christbaum vor dem Rathaus wird zum Narrenbaum umfunktioniert, die Fähnchen sollen am 19. Januar im Innenstadtbereich aufgehängt werden. Auch würde sich die Zunftmeisterin darüber freuen, wenn Markdorfer Einzelhändler in Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketing ihre Schaufenster fasnachtlich dekorieren, sie bekommen dafür unter anderem Häser von der Zunft gestellt, auch private Haushalte sollen und dürfen ihre Fenster närrisch dekorieren, so der Wunsch.
Preisschnellen und Malbücher für die Kinder
„Wir werden immer wieder ein bisschen was machen“, sagt Birgit Beck. So ist beispielsweise in internes und virtuelles Preisschnellen für Zunftkinder geplant und die Kindern in den Kindergärten erhalten ihre närrischen Malbücher, in denen sie die verschiedenen Zunftfiguren ausmalen können. Auch auf den beliebten Ochsenbachkurier, das Narrenblättle der Historischen Narrenzunft, muss nicht verzichtet werden. Dieser wird am 5. Februar in abgespeckter Form mit dem Amtsblatt verteilt, eine öffentliche Präsentation findet nicht statt.

Und es gibt noch eine weitere erfreuliche Nachricht: Es wurde ein Nachfolger für Narrenbüttel Dietmar Bitzenhofer gefunden, der seit Amt 2019 niedergelegt hatte. Der neue Büttel wird bald im SÜDKURIER vorgestellt.