Peter Münst ist verärgert: Er wohnt an der Ravensburger Straße/B33, am Ortsausgang von Markdorf Richtung Ravensburg, schräg gegenüber der Esso-Tankstelle. Direkt vor seinem Haus verläuft ein schmaler Gehweg, ein paar Schritte von der Bundesstraße entfernt. Der ist so schmal, dass tatsächlich keine zwei Fußgänger nebeneinander laufen können.
„Das ist gefährlich“, sagt Münst und weist auf die vorbeifahrenden Autos, deren Fahrer meist schon vor dem Ortsschild wieder aufs Gaspedal treten – das innerstädtische Tempo 30 endet erst hundert Meter weiter. Die meisten Autofahrer kümmert das hingegen wenig. „Der Gehweg wird leider auch von Radfahrern genutzt, die aus Richtung Leimbach oder vom Campingplatz her kommen“, sagt Münst. Wenn sich Radler und Fußgänger begegnen und gleichzeitig noch schwere Lkw vorbeirauschen, werde es brenzlig.
Anwohner Münst: Eine Markierung auf dem Asphalt würde helfen
Dem Problem könnte die Stadt einfach abhelfen, meint der Markdorfer und zeigt auf das Fußgängerschild zu Beginn des Gehweges. Dort endet der Radweg von Leimbach her. Eigentlich müssten Radfahrer nun nach links schwenken und durch die Brühlstraße zur B33-Kreuzung fahren. Die wenigsten würden dies aber tun. Für Münst wäre es damit getan, würde der Bauhof eine Markierung auf dem Asphalt vor dem Schild auftragen, die die Radfahrer zur Brühlstraße weist, so wie es zum Beispiel in der Schweiz üblich sei.

Im Rathaus abgeblitzt
Damit ist er auch schon im Rathaus vorstellig geworden. Gesprochen habe er mit Bürgermeister Georg Riedmann, der sich grundsätzlich aufgeschlossen gezeigt, ihn aber an Ordnungsamtsleiter Jürgen Hess weiterverwiesen habe. Hess jedoch habe ihm dann eine klare Absage erteilt, sagt Münst. Dafür, so sei ihm sinngemäß gesagt worden, werde die Stadt kein Geld ausgeben.

Amtsleiter Hess: Fußgängerschild ist eindeutig
Gegenüber dem SÜDKURIER begründet Hess seine Ablehnung: Das Anliegen sei „eingehend geprüft“ worden, man sehe aber keinen Handlungsbedarf. Denn das Fußgängerschild sei eindeutig und reiche aus. „Die Kenntnis der Bedeutung dieses Verkehrszeichens muss bei jedem Radfahrer vorausgesetzt werden“, sagt Hess. Es sei also klar, dass man für den Weg in die Innenstadt die Brühlstraße nehmen müsse. Wer das nicht tue, ignoriere die Beschilderung daher „vorsätzlich“: „Da hilft dann auch eine Markierung nicht weiter.“

Auch ortsunkundige Radfahrer aus Richtung Ravensburg seien hinreichend informiert, so der Amtsleiter. Denn die würden durch Beschilderungen bereits ab Unterleimbach über die Bergheimer Straße nach Markdorf geleitet – und würden daher erst gar nicht an dem Fußgängerschild an der Ravensburger Straße enden.
Mobile Tempokontrollen: Landratsamt ist zuständig
Bei einem weiteren Anliegen von Münst, das er ebenfalls vorgebracht hatte, sei die Stadt nicht zuständig, betont Hess: Es geht um mobile Tempomessungen nach der Zeppelinstraße-Kreuzung und noch vor dem Ortsschild am Ortsausgang. Dort wünsche er sich häufigere Radarkontrollen, sagt Münst. Dies sei aber alleine Sache des Landratsamtes, entgegnet Hess. Die Stadt habe dort keine Befugnis. „Wir unterstützen aber die Kontrollen im Bereich der B33 am dortigen Ortsende“, betont der Amtsleiter. Dies sei auch im Landratsamt bekannt.

In solchen Fällen, so Hess, verweise er die Bürger immer an die Kreisbehörde. Dort seien auch Anwohner an der richtigen Stelle, denn das Landratsamt bezieht auch Anregungen von Bürgern in seine Planungen der mobilen Radarkontrollen ein.