Markdorf – Alfred Hagen mag Holz. Der 56-Jährige mochte es bereits seit früher Jugend, mit Holz zu arbeiten. „Geschnitzt habe ich schon als Junge“, berichtet er. Das Bauen von Hütten im Wald war für ihn gleichermaßen selbstverständlich wie die Konstruktion von Vogelhäusern. „Damals gab es noch keine Handys oder Videospiele“, erklärt er. Wenn die Hausaufgaben gemacht waren, ging es hinaus an die frische Luft. An der frischen Luft ist Alfred Hagen heute noch immer – fast jeden Tag. Auch mit Holz hat er täglich zu tun – zumindest an Werktagen. Denn Hagen hat den Beruf des Zimmermanns gelernt. „Vor 40 Jahren“, berichtet er, „hier in der Werkstatt der Zimmerei Beck. Die lag damals noch in den Händen von Zimmermeister Fritz Beck, dem Vater von Johannes Beck.
Die Arbeit an der frischen Luft habe ihm gutgetan, sagt Hagen, dessen 40-jährige Mitarbeit die Zimmerei Beck kürzlich gefeiert hat. „In all den Jahren habe ich nicht einen Tag gefehlt.“in Wie Wind, Wetter und Temperaturen Hagens Körper abgehärtet haben, deutet Zimmermeister Marius Beck, der Enkel von Fritz und Sohn von Johannes Beck an: „Die warme Jacke zieht er auf der Baustelle immer als Letzter an.“
Seine Berufswahl hat Alfred Hagen nie bereut. Von komplizierten Dachkonstruktionen sah er sich während der Ausbildung ebenso herausgefordert wie vom aufwendigen Bauen von Wendeltreppen. Im Rückblick beobachtet er: „Inzwischen hat sich in unserem Beruf einiges sehr stark verändert – gerade im Innenausbau.“ Neue Materialien kommen zur Verwendung. Verändert haben sich auch die Ansprüche der Bauherren. Die Angebotspalette sei heute deutlich breiter als vor zwei, drei Jahrzehnten. Manches sei gleich geblieben. Etwa das Kopfrechnen zum Überschlagen der Materialmengen. Auch nach 40 Jahren beherzige er noch den Rat eines seiner Berufsschullehrer: „Ihr müsst mit den Augen stehlen – euch auf dem Bau so viel wie möglich von den anderen Gewerken abgucken.“ Das helfe ihm auch beim Restaurieren seines Hauses, eines Hofs im Hinterland.