Der Rindenmulch liegt schon. Sodass selbst die schwungvollste Rutschpartie kein schmerzhafte Ende mehr nehmen würde. „Der Rutschenturm ist betriebsbereit“, erklärt Gregor Depta, Landschaftsarchitekt vom Überlinger Planungsbüro Freiraumwerkstadt. Er ist mit der Gestaltung des Außengeländes rund um die neue Turnhalle bei der Markdorfer Jakob-Gretser-Grundschule befasst.

Schüler können Kletteranlage bald nutzen
Die Schüler können sich am schmalen Kletternetz der neuen Rutsche also noch vor Ferienanfang hocharbeiten, um anschließend auf der glatten Fläche der Kastenrutsche hinabzugleiten. „Wir haben das Metall von der alten Anlage übernommen“, erklärt Janett Richter. Die Mitarbeiterin des städtischen Bauamts erinnert an die frühere Kletteranlage mit eigener Hütte und Hängebrücke. Sie musste demontiert werden, als der Bau der neuen Turnhalle an der Jakob-Gretser-Grundschule startete. Wegen ihrer marode gewordenen Bausubstanz konnte sie aber nicht wiederaufgebaut werden.

Noch fehlt der Rasen
Auf dem Wiesenstreifen zwischen Turnhalle und Pestalozzistraße steht bereits ein weiteres, viel größeres Klettergerüst. Und die Sicherheitsabnahme geschieht gerade. Doch gilt es noch einen Rasen einzusäen. „Hier müssen sich die Kinder noch etwas gedulden“, erklärt Janett Richter. Unmittelbar vor der Fertigstellung sind auch die Boulderwände an der Südfassade der Halle. Die bunten Griffe laden schon zum Hochklettern ein.
Salat aus dem Schulgarten
Zum Ernten lädt der neu angelegte Schulgarten ein. „Wir haben etwa 100 Quadratmeter für Obst und Gemüse“, erklärt Lehrerin Simone Metzger. Mit den Schülern aus ihrer „Gemüse-Ackerdemie“ hat sie erst neulich einen Salat zubereitet. „Hier lernen die Kinder, woher ihr Essen kommt.“ Pflanzen, Ernten, Genießen – alles zusammen und fächerübergreifend, aus Sicht der Grundschullehrerin „eine ganz wichtige Erfahrung für Kinder“.

Sporthalle wird bereits genutzt
Beim Weg in die Sporthalle kommt gerade Julia aus der Tür. Die Schülerin hat ihre Klarinette in den Musikraum gebracht, neben dem Werkraum eine der beiden zusätzlichen Fachklassen, die im Hallengebäude entstanden sind. „Man hat hier einen gigantischen Ausblick“, zeigt Janett Richter. Doch nicht heute, denn die Schweizer Berge verhängt ein Schleier aus hellgrauem Dunst. Seit Mitte Mai wird die Halle genutzt – von Schülern, aber auch von Markdorfer Sportvereinen, erklärt die Bauamtsmitarbeiterin.
Ob die Nutzer auf dem Weg zu Toren und Turngeräten die ausfeilte Farbkombination wahrnehmen, bleibt offen. Janett Richter zumindest gefällt der Kontrast des kräftigen Rots an den Wänden im Treppenbereich zum hellen Grün des Hallenbodens, das die großzügigen Fensterpartien frei geben. „Und das Rot passt auch gut zum Eichenfurnier“, findet Richter.
Die Schulleitung zieht um
Noch sehr viel Spielraum zum Gestalten zeigt sich im Inneren des eigentlichen Schulgebäudes. Im Erdgeschoss wurden gerade die Decken abgehängt. Der Blick trifft auf breite Kabelstränge. Die Schule bekommt eine völlig neue Elektrotechnik und ein neues Sekretariat. Das betreten Eltern und Schüler nun nicht mehr im Süd- sondern im Nordteil des Gebäudes. Rektor und Konrektor ziehen gleichfalls um – nach nebenan. Doch noch liegt hier ein Klassenraum. „Die Holzvertäfelung“ erklärt Janett Richter, „die werden wir erhalten.“ Sie stammt augenscheinlich noch aus der Gründungsphase der Schule in den 1920er-Jahren.

Mehrzweckzonen neben den Klassenräumen
Im ersten Obergeschoss des Schulbaus liegen nun offene Lernbereiche zwischen den Klassenräumen. „Diese Lern-Cluster-Zonen können ganz unterschiedlich genutzt werden – für besondere Unterrichtszwecke, zur Begegnung oder als Orte zum Ausruhen.“ Allerdings benötigen die Cluster-Bereiche auch ihren Platz.
„Kein Problem“, erklärt Janett Richter, „die Schule soll ja in Zukunft nur noch dreizügig sein“. Ein erster Meilenstein der Grundschulzukunft wird Ende des nächsten Jahres erreicht sein. Bis dahin sollen die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein. „Wir sind gut im Zeitplan.“