Jahrelang stand die Ruine des Ex-Café Ruess in der Hauptstraße halb abgebrochen im Dornröschenschlaf. Eine komplizierte Baustellensituation dort und in der benachbarten Biberacherhofstraße mit Zwistigkeiten zwischen zwei Parteien hatte einen langen Stillstand zur Folge. Der ist nun zuende.
Montag, 23. September
Nun ist das gelbe Haus abgerissen, nach zehn Tagen Abbrucharbeiten und noch vor dem Ende der zweiwöchigen Frist. Wenn die Schuttberge abgeräumt sind, muss das marode Eckhaus nebenan abgesichert und vor dem weiteren Verfall bewahrt werden. Wenn dieses Haus gesichert ist, könnte theoretisch wieder die Freigabe für den Weiterbau des dahinter liegenden Wohn- und Geschäftshaus-Rohbaus gegeben werden.

Donnerstag, 19. September
Am späten Donnerstagnachmittag ist von der Hauptstraße vor dem gelben Haus kaum noch etwas zu sehen. Neben den beiden Schuttcontainern türmt sich inzwischen ein großer Erdhügel auf. Stück für Stück tragen zwei Bagger Teile des Mauerwerks ab. Mit der Abrissbirne kann nicht gearbeitet werden: Das Haus ist einsturzgefährdet.

Blickt man von oben auf das gelbe Haus herab, zeigt sich, wie weit der Abbruch bereits vorangeschritten ist. Das gesamte obere Geschoss ist abgetragen.

Mittwoch, 18. September
In der Hauptstraße dröhnt und staubt es: Der Minibagger, den ein Baggerführer auf der Erdgeschossdecke der gelben Hausruine umherbugsiert, befördert immer wieder Schuttladungen über die Seitenwand nach unten. Für die Passanten ein interessantes Schauspiel. Wenn der Abriss in diesem Tempo weitergeht, wird bereits in wenigen Tagen nichts mehr von der Ruine zu sehen sein.

Auf der Hauptstraße stehen derweil zwei große Container. Der Schutt muss weggeräumt und abgefahren werden. Spätestens jetzt ist klar, weshalb eine nur halbseitige Sperrung der Hauptstraße nicht möglich war und sie stattdessen in diesem Bereich komplett gesperrt werden musste.

Fußgänger kommen an der Baustelle natürlich vorbei. Der Fußgängerweg auf der gegenüberliegenden Seite bei der Volksbank ist frei und passierbar. Autofahrer müssen von der Poststraße her kommend nach rechts abbiegen. Zum Proma oder zum Gesundheitszentrum kommt man nur über den Kreisverkehr an der Ittendorfer Straße. Oder man fährt von der Ittendorfer Straßeher in die Poststraße ein und parkt sein Auto in der Proma-Tiefgarage.
Dienstag, 17. September
Es geht zügig weiter. Am Dienstagnachmittag ist das obere Geschoss der Hausruine bereits abgebrochen. Ein kleiner Minibagger trägt Mauerwerk ab. Das muss aber extrem vorsichtig geschehen, weil das Gebäude akut einsturzgefährdet ist.

Deswegen ist auch ständig ein Statiker mit vor Ort an der Baustelle. Er wacht darüber, dass das Haus während der Abbrucharbeiten noch standfest ist und das Nachbargebäude nicht ins Wanken kommt. Sollte die Standfestigkeit des Eckhauses nicht mehr gewährleistet sein, muss der Abriss abgebrochen werden.
Die gelbe Ruine stand zuletzt im Blickpunkt der Öffentlichkeit, der Zwist an der Hauptstraße sorgte auch in der Bürgerschaft für Gesprächsstoff. Für den Abriss musste die Stadt die Hauptstraße an dieser Stelle sperren, eine Durchfahrt ist nicht möglich. Der Abriss muss von Amts wegen innerhalb von zwei Wochen abgeschlossen sein.

Die Hauptstraße ist neben der Marktstraße die Einkaufsmeile der Stadt. Entsprechend viele Menschen sind unterwegs. Immer wieder stoppen Passanten, um bei den Abrissarbeiten zuzusehen. Manche zücken auch ihr Handy und filmen, wie der Minibagger Teil um Teil des Gebäudes abnagt.

Montag, 16. September
Die Abbrucharbeiten schreiten voran. Übers Wochenende war der Dachstuhl abgebaut worden. Nun ist die Ruine nach oben hin offen. Das marode Eckhaus Hauptstraße 24 direkt daneben musste von seinen Bewohnern verlassen werden. Es ist einsturzgefährdet.
Freitag, 13. September
Der Bauträger Betz und Weber kann nun endlich den Abriss des in seinem Besitz befindlichen „gelben Hauses“ fortsetzen. Zuletzt hatte die örtliche FDP das Haus zu Wahlkampfzwecken genutzt und es zwischenzeitlich auch in ihren Parteifarben gelb und pink angepinselt. Bewohnt war das Haus schon lange nicht mehr, die Rückwand war bereits eingerissen.