Der Sozialpass, die sogenannte Meersburg-Karte, soll Bürgern mit geringem Einkommen künftig die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erleichtern. Die Karte ist ein „Startprojekt“, das stetig weiterentwickelt und aktualisiert werden soll, betonten Bürgermeister Robert Scherer und Ute Rose, Leiterin der Abteilung Familie, Bildung, Soziales. Der Gemeinderat stimmte der Einführung unisono zu.

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Im Vorfeld hatte Rose zahlreiche Vereine, Museen und Einrichtungen angeschrieben und um Unterstützung gebeten. Aktuell bietet die neue Karte Vergünstigungen in rund 20 Bereichen, vom kostenlosen Pendelbus über Zuschüsse für den Schulbus sowie Fahrten zum Arzt bis zu ermäßigten oder erlassenen Eintritten und Mitgliedschaften sowie halbierten Gebühren bei der städtischen Jugendmusikschule. Martin Brugger (CDU) betonte, dass man eine Abwesenheit auf der Liste der Unterstützer nicht falsch verstehen dürfe: „Viele sind vielleicht nicht dabei, weil sie eh schon sozial sind“, meinte er. Als Beispiel nannte er den Fanfarenzug, dem Brugger selbst angehört. Dieser stelle seinen Mitgliedern gratis Uniformen und Instrumente.

Name der Karte sei „irreführend“

Finanziert wird die Karte im Jahr 2019 durch 5000 Euro an städtischen Mitteln, einen Zuschuss über 1500 Euro von der gemeinnützigen „Gesellschaft der 101 Bürger“ sowie weitere „Spenden für bedürftige Meersburger Bürger“ in Höhe von 1000 Euro. Christian Herter (Umbo) schlug vor, man solle versuchen, den Kreis der Spender zu erweitern, etwa Betriebe und Gewerbetreibende ansprechen. Peter Köstlinger (CDU) gefiel die Karte, aber nicht ihr Name. Der erinnere an Tourismuskarten und sei „irreführend“. Christine Ludwig (Grüne) sah das ähnlich.

Bürger um Vorschläge bitten?

Boris Mattes (SPD) sagte: „Ich bin baff, wie viele mitmachen.“ Die Verwaltung habe die Karte „super vorbereitet“, sie sei eine „tolle Geschichte“. Was den Namen angehe, könne man doch die Bürger um Vorschläge bitten. Peter Schmidt (CDU) meinte hingegen, man solle damit nicht nach außen gehen und keine große Diskussion um die Karte entfachen, sondern „wir sollten‘s einfach machen“.