Noah Atubolu: Fangen wir hinten an. Drei Minuten vor Abpfiff fährt Freiburgs Torhüter sein rechtes Bein aus und verhindert so ein Tor von Lemperle und damit wohl den 2:1-Sieg von Hoffenheim. Drei Minuten später zirkelt Damar einen Freistoß Richtung linkes Toreck, doch da boxt Atubolu den Ball mit den Fäusten weg. Und kommen wir nun zurück in die Anfangsphase. Da versucht sich Kramaric mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze aus, aber der SC-Keeper dreht den Ball um den Pfosten. Drei großartige Paraden, daraus ergibt sich fast zwangsläufig, dass der Hoffenheimer Treffer durch Arsllani zum 1:1 unhaltbar war. War er, alles andere hält Atubolu nämlich! - Note: 1
Lukas Kübler: Frage: was macht Freiburgs Rechtsverteidiger im gegnerischen Fünfmeterraum? Antwort: Auf Torjagd gehen – und zwar erfolgreich. Noch keine drei Minuten sind da vergangen, als der Kübi nach Ecker von Grifo und Zuspiel von Adamu das 1:0 erzielt. Zwar will Schiedsrichterassistent Neitzel-Petersen eine Abseitsposition gesehen haben, aber VAR Pascal Müller nimmt seinem Kollegen die Fahne runter. Nach 38 Minuten ist für Kübler vorzeitig Schluss, weil ihm nach einem Zusammenprall mit Bernardo der Schädel brummt. - Note: 2
Matthias Ginter: Immer Herr des Geschehens oder sagen wir: fast immer. Als Grifo den Ball an Coufal verloren hat, versucht Freiburgs Abwehrchef Unheil zu vermeiden, indem er in die Flanke des Hoffenheimers grätscht. Ginters Pech: Der Ball saust ihm durch die Beine, er wird also getunnelt. Und hinter ihm steht Arsllani parat und schiebt die Kugel locker über die Torlinie. Wie immer aber Herr der Lüfte. - Note: 2
Anthony Jung: Beim Hoffenheimer Ausgleich zum 1:1 mit Grifo nicht ganz einig. Geht drei Schritte nach vorne, damit aber hat sein Kollege nicht gerechnet – und verliert prompt den Ball an Coufal, der davonstürmt und den Torschützen Arsllani bedient. Nicht hundertprozentig sicher, was sich auch bei einem Rückpass zeigt, der zu Torwart Atubolu soll, aber zu einem Eckball für den Gegner führt. - Note: 3,5
Jordy Makengo: Mit einigen guten offensiven Szenen auf dem linken Flügel. Bricht aber oft, vielleicht sogar zu oft seine Flankenläufe ab. Defensiv hilft ihm seine Schnelligkeit sehr. Besonders auffällig eine Szene in der zweiten Halbzeit, als Hoffenheims Touré schon auf und davon scheint, Makengo ihn aber im Strafraum einholt und eine mögliche Flanke unterbindet. - Note: 3
Patrick Osterhage: Wie schon im Europa League-Spiel unter der Woche gegen den FC Basel positiv auffällig. Szenenapplaus gibt es nach einer halben Stunde, als Osterhage den weit enteilten Touré nahezu mühelos überholt und ihm die Kugel wegschnappt. In der 67. Minute hätte der lange Mittelfeldspieler wie schon gegen Basel zum Torschützen werden können. Von Treu perfekt bedient, zögert Osterhage etwas zu lange, versucht sich im Dribbling und kriegt den Ball dann nicht mehr gefährlich aufs Tor, weil ein Hoffenheimer Bein in die Quere kommt. Gegen Ende fast am Ende. - Note: 2
Maximilian Eggestein: Nicht so effektiv wie in der Europa League gegen Basel. Aber immer wieder mit einem Bein in den Hoffenheimer Spielzügen. Als Grifo ausgewechselt wird, gibt‘s für den Maxi mal wieder die Spielführerbinde und mit dieser ausgestattet führt er ab und an auch intensive Gespräche mit Schiedsrichter Dankert. Grund dafür? Weil der Unparteiische bisweilen seltsame Entscheidungen fällt. Nach vorne gibt es für Eggestein wenig Entfaltungsmöglichkeiten. - Note: 3
Niklas Beste: Guter Aufritt des Rauschebarts. Giftig in den Zweikämpfen, in denen er sich schlau verhalten muss, wenn ihm der Gegner eine Kante vor die Nase stellt. Will nach neun Minuten einen Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Dankert, aber der hat kein Herz für Kleine. Es ist allerdings auch nicht wirklich ein elfmeterreifes Foul, ja es ist sogar gar kein Foul. Seine Ecken von der rechten Seite sind sehenswert. Man kann darauf wetten, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis sie zu einem Torerfolg führen. - Note: 2
Eren Dinkci: Da Johan Manzambi für diese Bundesligapartie noch gesperrt ist, darf der 2024 aus Heidenheim zum Sport-Club gekommene flinke Fuß von Anfang an ran. Kann einige Male zeigen, wie schnell er ist. Und doch fehlt noch immer der ganz große Kick. Wann macht es bumm? Wann kommt der Durchbruch bei Dinkci? Bald? Oder nie? Es wäre ja zu schön, wenn es so weit käme, weil er dem Freiburger Spiel Tempo geben kann. - Note: 3
Vincenzo Grifo: Kein Spiel für den Kapitän. Verliert nach 13 Minuten in der Rückwärtsbewegung den Ball an Coufal, es ist die Entstehung des Hoffenheimer Ausgleichs zum 1:1. Hat später noch eine zweite ziemlich unglückliche Aktion, die aber folgenlos bleibt. Immerhin ist der Vince am Führungstreffer beteiligt. Nach seiner Ecke schießt Adamu den Ball in den Fünfmeterraum, wo Kübler den Rest erledigt. Beste Szene im Abschluss: ein Schlenzer in der 15. Minute, der das Tor allerdings deutlich verfehlt. Raus nach 64 Minuten. - Note: 4
Junior Adamu: Ist maßgeblich am Tor von Kübler zum 1:0 beteiligt. Stürzt sich wieder mal in jeden Zweikampf und gewinnt davon auch viele. Ganz sicher einer der Freiburger, die am meisten Kilometer abreißen. Bei ihm ist dann die Auswechslung in der 64. Minute kein Indiz für eine schwache Leistung. Und was Torschüsse betrifft, kann man ja nur an Adamus Nebenmänner appellieren: Jetzt setzt ihm doch endlich mal die Kugel zum Einschuss bereit, so wie beim 3:0 in Bremen eben. – Note: 3
Philipp Treu: Kommt nach 34 Minuten für den durch einen Kopftreffer ausgeknockten Lukas Kübler. Spielt dessen und damit seinen Part mit richtig Wirkung. Zeigt Selbstvertrauen, beweist Schnelligkeit, ein Mann mit Zukunft. - Note: 2,5

Denny Scherhant: Ersetzt nach 64 Minuten Grifo. Traut sich immer wieder in 1:1-Duelle. Lässt sich nicht entmutigen, wenn er da nicht zum Erfolg kommt. Dann heißt es: auf ein Neues. Das ist für Gegenspieler echt nervig. Die Flanken sind diesmal verbesserungswürdig, die Ansätze sind aber rundherum positiv. - Note: 3
Igor Matanovic: Ersetzt nach 64 Minuten Adamu. Zeigt Präsenz in Zweikämpfen. Da der Sport-Club in den letzten 20 Minuten aber keine Dominanz ausüben kann, wird es auch nicht mehr zum Spiel des kräftigen Mittelstürmers. Nicht alle Spieltage ist eben Stuttgart ... - Note: 3
Max Rosenfelder und Lucas Höler (ab 82. für Beste und Dinkci) bleiben ohne Bewertung.