Ein Mann im psychischen Ausnahmezustand sorgt für einen Polizeieinsatz. Am Montag musste die Polizei mit großem Aufgebot zu einem Wohnhaus in Meersburg anrücken. Neben mehreren Streifen war auch ein Schutzhund im Einsatz.
Die Eltern eines 42-jährigen Mannes, der im gleichen Haus wohnt wie seine Eltern, alarmierten die Einsatzkräfte am Nachmittag. Der Mann soll im psychischen Ausnahmezustand beleidigt, gedroht und mit Gegenständen um sich geworfen haben. Das geht aus dem Polizeibericht am Dienstag hervor.
Wie die Polizei vorbereitet?
Doch wie geht die Polizei in solche Einsätze, in denen Menschen die Fassung verlieren?
„Das sind Situationen, auf die die Kolleginnen und Kollegen speziell trainiert sind“, erklärt Oliver Weißflog, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ravensburg auf SÜDKURIER-Nachfrage. Für den Umgang mit Menschen in psychischen Ausnahmesituationen gebe es spezielle Trainings für die Polizisten, führt der Polizeisprecher weiter aus.

Was genau in diesen Trainings geübt und vorbereitet wird, kann Weißflog jedoch nichts sagen, da das wichtige Informationen zur Einsatztaktik preisgeben würde. Bei den Schulungen geht es aber auch darum, wie die Polizisten sich mental auf solche Einsätze vorbereiten.
Verdächtige können bewaffnet sein
Trotzdem kam es in der Vergangenheit bereits auch zu Schusswaffengebrauch gegen Menschen, die sich in einer solchen Situation befanden. Wie der Fall eines Mannes in Uhldingen-Mühlhofen im Frühjahr 2024, der Passanten mit einem Messer bedrohte.
Auch bei dem Fall in Meersburg diese Woche hatte der Mann eine Waffe bei sich. Die Beamten beschlagnahmten ein Beil, das der Mann mit sich führte, und fanden ein „Arsenal an Messern und Macheten sowie eine Luftdruckwaffe“ in seiner Wohnung, wie es im Polizeibericht heißt.
Dennoch sei es in diesem Fall nicht notwendig gewesen, den Mann zu überwältigen, berichtet Polizeisprecher Oliver Weißflog. „Der Verdächtige war uns gegenüber kooperativ“, erklärt er.
Wegen seines Zustands wurde der 42-Jährige in eine psychiatrische Einrichtung gebracht. Gegen ihn sind mehrere Verfahren eingeleitet.