Das Parken auf dem neuen Parkdeck an der Fähre, das im Juni fertig sein soll, wird deutlich teurer sein als auf den sonstigen Meersburger Parkplätzen und auch im Vergleich mit Parkhäusern in Überlingen oder Friedrichshafen. Die erste halbe Stunde ist frei, danach kostet das Autoabstellen tagsüber 1,20 Euro pro halber Stunde. Der Tageshöchstsatz beträgt 22 Euro.
Kosten per Eilentscheidung festgelegt
Die Parkplätze seien 2,70 Meter breit und mit herkömmlichen, schmaleren nicht zu vergleichen, betonte Bürgermeister Robert Scherer, der die Gebühren per Eilentscheidung festgelegt hatte und diese im Rat nun bekanntgab. Eigentlich hätte das Gremium darüber am 17. März entscheiden sollen, doch die Sitzung war wegen Corona ausgefallen.

Die Eilentscheidung begründete Scherer damit, dass der Hersteller der Parkautomaten die Tarife bis zum 1. April gebraucht habe, um die Automaten konfigurieren und rechtzeitig liefern zu können. Im Herbst werde das Thema Gebühren nochmals in den Rat kommen, sagte Scherer während der jetzigen Sitzung. Vor der Eilentscheidung habe er auch mit den Fraktionssprechern gesprochen, ergänzte er gegenüber dem SÜDKURIER.
Die neuen Parkplätze seien nicht nur um acht Prozent größer als gängige, sondern außerdem überdacht und überwacht. Das müsse man in die Gebühren einpreisen, fand die Verwaltung. Dagegen gab es aus dem Rat an diesem Abend auch keine grundsätzlichen Einwände. Julia Naeßl-Doms (CDU) sagte allerdings zum Tageshöchstsatz: „Ich finde es nicht in Ordnung, wenn Feriengäste so viel zahlen wie Tagestouristen.“
Nur maximal 50 Monatskarten für Parkdeck
Weitere Festlegungen: Vom 1. Januar bis 31. März sollen nur die Parkdecks 0 und 1 geöffnet sein. Da im Winter nur 86 Parkplätze zur Verfügung stehen, werden für das Parkdeck maximal 50 Monatskarten vergeben – und zwar nur an Mitarbeiter Meersburger Betriebe sowie Bewohner der Unterstadt. Auf dem verbleibenden Fähre-Freiparkplatz werden maximal 90 Monatskarten an Pendler vergeben. Auf dem benachbarten Serpentineparkplatz, der nur mit Jahresparkkarte genutzt werden kann, können ab 1. Januar 2021 ausschließlich Gewerbetreibende für ihre Mitarbeiter (und nicht etwa Hotelgäste) sowie Anwohner eine Parkberechtigung erhalten.
Noch kein Belegungsinteresse von Hoteliers
Monika Biemann (Umweltgruppe) sagte, sie denke, dass 30 Stellplätze für Pendler ausreichten. Tatsächlich, so Scherer, sei die Nachfrage von Pendlern nicht so hoch wie erwartet. „Der Töbele-Parkplatz wird sehr gut angenommen“, nannte er als Grund. Im vergangenen Jahr hatte die Stadt die Zahl der Dauerkarten auf dem Fähreparkplatz, die früher bei 120 lag, um ein Drittel reduziert, im Sommer 2019 bekamen wegen der Bauarbeiten nur „Härtefälle“ Parkkarten.
Diese Regelung nahmen laut Verwaltung fünf Personen in Anspruch. Die übrigen Pendler hätten derzeit eine Parkkarte für den Töbeleparkplatz. Peter Schmidt (CDU) fragte, ob Hoteliers bereits Belegungsinteresse am neuen Parkdeck signalisiert hätten. Bis dato, so Scherer, gebe es nur vereinzelte Nachfragen.