Bis zur nächsten Fasnet dauert es noch ein paar Monate, doch die Planungen für das große Jubiläumsjahr der Narrenzunft Schnabelgiere laufen schon auf Hochtouren. Die Narrenzunft Schnabelgiere feiert 2026 mehrere Jubiläen. Die Fasnet wird dann seit 666 Jahren in Meersburg gefeiert. Die Glonkegruppe wird 70 Jahre, die Hänsele 50 Jahre alt und die Burghexen feiern ihr 30-jähriges Jubiläum.

Hexenvater Uwe Raschke berichtet, dass der Organisationsstart für das Jubiläum im September 2024 gewesen sei. Im November vergangenen Jahres seien dann die Einladungen an die befreundeten Zünfte verschickt worden. „Ich habe schon viele Jubiläen mitgemacht und organisiert“, sagt Raschke. Da im Fundus viele Informationen aufgeschrieben seien, sei die Organisation relativ unproblematisch, auch wenn sich bezüglich Sicherheitsauflagen oder Öffnungszeiten der Gastronomie immer wieder mal was ändere.

Zudem bekomme der Verein viel Unterstützung von der Stadt, die die Schirmherrschaft über die Veranstaltungen hat. „Bürgermeister Robert Scherer, Hauptamtsleiter Maximilian Fetzer, Tourismusleiter Daniel Müller und Baubetriebshofleiter Thomas Ritsche haben immer ein offenes Ohr für uns und unterstützen uns. Das ist eine tolle Werbung nach außen“, freut sich Raschke.

Etwa 4000 Hästräger beim Jubiläumsumzug

Zunftmeister Alex Wurster erklärt, dass bis zum jetzigen Stand 70 Gruppen mit rund 4000 Hästrägern zum großen Jubiläumsumzug am Sonntag erwartet werden. Kanzleirat Niklas Bergmoser verdeutlicht, dass damit die Hästräger und Zuschauer die Einwohnerzahl der Stadt übersteigen werden. Von den Gruppen kämen viele aus der Bodenseeregion, die weiteste Anreise mit rund 200 Kilometern habe die Narrenzunft aus Esslingen. „Es wird eine bunte Mischung aus Mitgliedern der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN), des Alemannischen Narrenrings (ANR) und freier Narren“, sagt Bergmoser. „Es kommen dann auch Zünfte, die wir nicht so oft zu Gast haben.“

Kanzleirat Niklas Bergmoser, Zunftmeister Alex Wurster und Hexenvater Uwe Raschke (von links) sind die Hauptorganisatoren des Teams zur ...
Kanzleirat Niklas Bergmoser, Zunftmeister Alex Wurster und Hexenvater Uwe Raschke (von links) sind die Hauptorganisatoren des Teams zur Vorbereitung des großen Jubiläums. | Bild: Lorna Komm

Zunftmeister Wurster meint: „Das wird eine logistische Herausforderung.“ Rund 40 Busse müssten geparkt werden: „Da suchen wir mit der Stadt nach Lösungen.“ Zudem müssten die Gäste versorgt werden. Dazu seien zum einen die gastronomischen Betriebe abgefragt worden, zum anderen die örtlichen Vereine, ob sie eine Bar betreiben könnten. Zur Organisation seien etwa 16 Leute in verschiedene Gremien aufgeteilt, um in den Bereichen Essen, Toiletten oder Absperrungen mitzuhelfen. Einmal im Monat treffen sich alle, um die Fortschritte zu besprechen.

Narrentreiben bis in die Morgenstunden

Beginnen soll das Jubiläumswochenende mit der Hexenparty am Freitag, 6. Februar. „Da kommt Alleinunterhalter Chris Metzger“, sagt Wurster, „der ist in ganz Deutschland bekannt.“ Anders als in normalen Jahren werde der Narrenbaum nicht am Sonntag, sondern schon am Samstag gestellt. „Das haben wir an anderen Jubiläen oder beim Landschaftstreffen 2011 auch schon so gemacht“, erläutert der Zunftmeister. Es soll ein Dämmerumzug werden. „Mit 14 Zünften aus der Nachbarschaft wird das entspannt“, nimmt der Narrenchef an. Die Feuerwehr werde beim Baumstellen für Licht sorgen. Im Anschluss an das Narrenbaumstellen könne dann buntes Narrentreiben bis in die Morgenstunden in der Altstadt stattfinden.

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Ob es am Sonntagmorgen nach dem Weggang von Pfarrer Matthias Schneider die gewohnte und beliebte Narrenmesse geben werde, sei noch ungewiss, sagt Wurster. Kanzleirat Bergmoser meint: „Wir hoffen auf einen wohlgesonnenen Pfarrer, der ein Herz für Narren hat und schon am frühen Morgen Spaß verträgt.“ Auf jeden Fall werde es einen Zunftmeisterempfang in der Burg geben, vervollständigt Wurster den Narrenfahrplan für den Sonntag. Bereits um 13 Uhr soll dann der große Umzug starten. „Wir starten früher als sonst, damit auch die zuletzt startende Zunft noch Zeit hat, den Umzug vor der Heimfahrt gemütlich ausklingen zu lassen“, erklärt er. Der Umzugsweg wird etwas länger sein und über den „Glatten Stein“ führen, um dann auf dem Schlossplatz zu enden. „Wir rechnen mit drei bis vier Stunden Umzugsdauer.“

Ein Geschenk hat die Zunft schon erhalten. Der Holzschnitt des Meersburger Künstlers Victor Hurr zeigt die Figuren Hänsele, Glonke, ...
Ein Geschenk hat die Zunft schon erhalten. Der Holzschnitt des Meersburger Künstlers Victor Hurr zeigt die Figuren Hänsele, Glonke, Burghexen und den Schnabelgiere. Zunftmeister Alex Wurster und Kanzleirat Niklas Bergmoser (von links) präsentieren das Werk in der Zunftstube. | Bild: Lorna Komm

Trotz all der Arbeit im Vorfeld sei es schön, zusammen so ein großes Event zu stemmen, sagt Wurster. „Das macht das Vereinsleben aus und stärkt die Kameradschaft“, betont er. „Ohne Jubiläen würde etwas fehlen.“