Meersburg Was hat sich getan im Meersburger Rohrnetz, und wie steht es um die Wasserqualität? Technisch betreut wird die Wasserversorgung durch das Stadtwerk am See. In der öffentlichen Sitzung des Gemeinderates gab dessen Leiter Netzbetrieb Gas/Wasser, Gerhard Gmeiner, zusammen mit Mitarbeiter Michael Krause einen Sachstandsbericht des vergangenen Jahres.

Gmeiner informierte beispielsweise über das Inkrafttreten einer neuen Trinkwasserverordnung vor zwei Jahren. Es seien weitere Untersuchungsparameter hinzugekommen, um mögliche Verunreinigungen viraler oder bakterieller Art noch genauer aufzuspüren. Der Vorteil des Bodensees sei ein hoher Verdünnungseffekt, betonte Gmeiner mit Blick auf die 100-prozentige Trinkwasserversorgung über den See. Zur Wasserqualität Meersburgs äußerte sich der Fachmann ebenfalls positiv. Die Untersuchungen des Trinkwassers aus dem Jahr 2024 spiegelten die gute Wasserqualität vor Ort wider. In keinem Fall habe es Grenzwertüberschreitungen gegeben. „Es ist alles in Ordnung“, so Gmeiner.

Peter Köstlinger (CDU) interessierte sich für den Umgang mit den Stadtbrunnen. Wie diese überprüft werden und ob sie extra als Trinkwasserbrunnen ausgeschildert werden müssten, fragte er. „Wenn kein Schild dransteht, muss es sich um Trinkwasser handeln“, antwortete Gmeiner. Die Stadt hafte nicht. Da das Wasser aus den Brunnen direkt aus dem Meersburger Versorgungsnetz komme, durchlaufe es alle Untersuchungen. Monika Biemann (Umweltgruppe) fragte nach der sich rasant im See ausbreitenden Quagga-Muschel. Ob sie in Hausleitungen gelangen könnte. Von Stadtwerkseite hieß es, dass die invasive Muschelart bislang nur im desinfizierenden Ozonkontaktbecken in Meersburgs Wasserwerk zu finden sei. Durch die weiter verwendeten Sand- und Aktivkohlefilter sei sie bislang nicht gelangt. „Durch die Muschel haben wir allerdings erhöhte Reinigungszyklen von vormals ganzjährig zu halbjährlich“, so Gmeiner.

Fast 700.000 Kubikmeter Wasser werden jährlich für Meersburg gefördert, rund 600.000 davon in Rechnung gestellt. Das lasse sich erklären mit einem großen Netz und relativ wenig Verkauf wie etwa in Baitenhausen und Schiggendorf. Wie Krause betonte, habe der Wasserverlust 2024 mehr als halbiert werden können. Grund hierfür war ihm zufolge der Einsatz neuer Geräte. Damit hätten Rohrbrüche deutlich schneller gefunden werden können als bisher. Von laufenden wie getätigten Arbeiten an den Wasseranlagen berichteten die Fachleute. Nach dem ersten Sanierungsteil des Wasserhochbehälters Trielberg werde jetzt in einem zweiten Abschnitt die hydraulische Einrichtung umgebaut. Auch werde das Erneuern der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik vorbereitet.