Ein Leuchten im Dunkel dieser Zeit bot das Festkonzert des Musikvereins und des Männergesangvereins Neufrach auf mehreren Ebenen: Mit zwei adventlichen Stücken stimmte der Männerchor unter der Leitung von Ulrich Raither das Publikum auf einen feierlichen Abend ein. „In dieser dunklen und oft trüben Jahreszeit sehnt man sich nach Licht und Wärme“, bekannte der Chor-Vorsitzende Wilhelm Gindele. Das Publikum im gut besuchten Prinz-Max-Saal genoss die gefühlvollen Melodien ebenso wie die traditionellen Volksweisen.
„Der Bodensee“ versprühte Heimatstolz und das beschwingte „Wohlauf in Gottes schöne Welt“ ließ vom Frühling träumen. Mit „Weit, weit weg“ von Hubert von Goisern zeigten die Sänger, dass sie auch alpenländische Popballaden beherrschen und bei „Mann im Mond“ von der A-cappella-Gruppe „Die Prinzen“ imitierten sie überzeugend eine Instrumentalbegleitung. Dass musikalische Unterstützung dennoch eine Bereicherung sein kann, bewies die Verstärkung durch Elli Freundorfner am Klavier bei den letzten beiden Liedern. Das euphorische „Klänge der Freude“ und vor allem Leonard Cohens „Hallelujah“ sorgten für Gänsehaut.

Die Musikkapelle unter dem Dirigat von Martin Stehle legte mit „Bravo Brassivo!“ einen prägnanten Einstieg hin. Die Moderation übernahmen Luise Armbruster und Madlen Riethmüller, die „Boccherini‘s Melody“ als Verbindung von Energie und Eleganz ankündigten. Die rund 40-köpfige Combo stellte ihre Vielseitigkeit auch mit dem würdevollen Triumphmarsch „Salve Imperator“ und dem ausgelassenen Sommer-Medley „Tropical Party“ unter Beweis. „Vielleicht spüren Sie etwas Sand zwischen den Zehen“, merkte die Moderatorin schmunzelnd an. Wie die „Queen of Pop“ selbst zeigte das Orchester mit einem Madonna-Medley, dass es sich immer wieder neu erfinden kann. Den Abschluss bildete eine rasante Verfolgungsjagd mit James Bond durch Paris mit „Dangereusement vôtre“.
Marina Koch lobte als Vereinsvorsitzende Stehles Einsatz – für viele weitere entspannte Proben erhielt er einen Dirigentenstuhl. Bürgermeisterstellvertreterin Stephanie Straßer würdigte das „sehr ausgewählte und nicht weniger exzellent aufgeführte Konzertprogramm“. Die von ihr wahrgenommene Eintracht der Vereine zeigte sich auch in der Zugabe der Musikgruppen: „Stille Nacht“ – als a cappella stimmungsvoll bei Kerzenschein und in Vollorchestrierung als pompöses Finale.