„Es sieht fantastisch aus, ein Augenschmaus“, ruft Hartmut Engler, Sänger der Band Pur, dem Publikum im Schlossgarten zu. Circa 5000 Fans haben sich am Samstag zur Open-Air-Show der Band Pur unter dem Titel „Persönlich – Unter freiem Himmel“ beim letzten Schloss Salem Open Air der Saison 2024 versammelt.
Für fünfjährige Danielle das erste Konzert
Für die fünfjährige Danielle aus Stuttgart ist das Pur-Konzert ihre allererste Konzerterfahrung. Mit ihren Eltern Stephanie Willebrand und René August macht sie am Bodensee in Lindau Urlaub. „Wir haben das jetzt als Abschluss gemacht“, sagt René August. Die Familie freue sich auf „das ganze Ambiente“ in der „traumhaften Kulisse“ des Schlosses Salem und eine gute Stimmung. Für die ganze Familie, nicht nur Danielle, ist es das erste Pur-Konzert.
Freundinnen dichten „Lena“ für Selma um

„Sehr gute Freunde, die sich sehr wenig sehen, aber dafür immer sehr schöne Momente zusammen haben“ -Das sind Christina Wieland-Hering, Julia Baur und Selma Meyer. Auch wenn die Freundinnen das Konzert „eher wegen dem Schloss und den schönen Momenten“ besuchen, verbindet sie mit der Band Pur eine persönliche Freundschaftsgeschichte.
Zum 40. Geburtstag von Selma Mayer haben ihre Freundinnen Christina und Julia den Band-Hit „Lena“ in „Selma“ umgedichtet und gesungen, wie Christina Wieland-Hering erzählt. Die Band habe laut Selma Meyer zudem Lieder, „die einen einfach im Leben begleiten“.
Mutter und Tochter haben Lieblingssongs, Vater „mag alles“

Vivian Paukner aus Aach besucht das Konzert gemeinsam mit ihren Eltern Verena und Roland. Auf die Frage, welches Lied der Highlight des Abends war, antwortet die Aachenerin: „‘Abenteuerland‘, weil ich es einfach liebe.“ Für ihre Mutter Verena war es dieses besondere Lied „Lena“. Roland Paukner sagt: „Ich mag eigentlich alle Lieder, weil ich sie rauf und runter kenne.“
Ruhiger Abend für die Rettungskräfte
Auch die Rettungskräfte der Freiwilligen Feuerwehr Salem und des Deutschen Roten Kreuzes sind bei dem Konzert anwesend – allerdings nicht, um das Konzert zu genießen, sondern um für die Sicherheit der Menschen am Ort zu sorgen. Klaus-Peter Moser von der Freiwilligen Feuerwehr ist an diesem Abend Lagekartenführer. Er ist „gechillt unterwegs“, wie er sagt, da er kein Einsatzleiter sei und daher die Musik mithören könne. „Wenn ein Einsatz wäre, dann wäre ich aber sofort da“, sagt Moser.

Klaus-Peter Moser berichtet, dass die Vorbereitungen der Feuerwehr für ein Open-Air-Konzert schon ein halbes Jahr vor der Veranstaltung beginnen. Dann findet eine Besprechung mit dem Organisator statt, bei der die Konzerte der Open-Air-Serie vorgestellt werden. Danach folgt ein Sicherheitskonzept, „wo festgelegt ist, was gemacht werden muss“, und eine sogenannte „kalte Lagebesprechung“ am Tag der Veranstaltung.
Politische Statements und emotionale Momente
„Überall, wo Menschen am Werk sind, da gibt es früher oder später offensichtlich Kriege, Naturkatastrophen, und es gibt einen Rechtsdruck, der uns aktuell bedroht“, spricht Band-Sänger Hartmut Engler zum Publikum. Dabei hätten die Menschen laut Engler „so tolle Ansätze“, wie Mitgefühl, Hilfsbereitschaft oder Solidarität. „Und am aller-aller-besten: Wir können lieben“, fügt der Band-Leader hinzu. Die Performance zu dem Song „Bitte lieber Gott“ wird von einem Chor von Kindern unterstützt, der über die Videoleinwände eingeblendet wird. Auch andere emotionale Momente berühren das Publikum. Nachdem Hartmut Engler das „Lieblingslied meiner Mama“, gesungen hat, „Wenn sie diesen Tango hört“, schweigt er und kämpft mit den Tränen.
Fans beweisen bei allen Songs Textsicherheit
Die Konzertbesucher beweisen Textsicherheit, nicht nur zum bekanntesten Hit der Band, „Abenteuerland“, sondern auch bei anderen Liedern, die das Publikum teilweise Wort für Wort mitsingt. „Das lieben wir an euch, ihr könnt zuhören und Party machen“, sagt Hartmut Engler dem Publikum im Schlossgarten. Beim Lied „Funkelperlenaugen“ ruft der Band-Leader dem Publikum zu: „Salem – ist das geil!“
Mehrmals verlässt die Band die Bühne und betritt sie wieder, um eine weitere Zugabe zu geben. Die Band spielt dann unter anderem mit den Voracts des Abends, Franziska Kleinert und dem A-cappella-Quintett füenf. Band-Leader Engler wird auf das Pappschild einer Konzertbesucherin aufmerksam: „Was steht auf dem Schild?“ Daraufhin sieht das Publikum auf den Videowänden das Schild mit der Aufschrift „Lena für Lena“ und einem aufgemalten Herz. Die Band lässt sich nicht bitten und spielt das Lied, das sich das Publikum in Salem lautstark wünscht. Nach mehrmaligen Zugaben verabschiedet sich Engler von den Konzertbesuchern: „Ihr Lieben, wir haben euch lieb!“