Die Autos auf dem Kramer-Areal, die Busse auf dem Gelände der alten Straßenmeisterei – das Parkkonzept für die Landesgartenschau, das die LGS GmbH am Mittwochabend im Gemeinderat vorstellte, erhielt viel Zustimmung von den Räten. Die angedachte Verkehrsführung wurde jedoch eifrig diskutiert.
Stadt und LGS GmbH planen, nur den Verkehr aus dem Westen bis zur Innenstadt vorzulassen. So wird die Bahnhofstraße nur stadteinwärts befahrbar sein. Dies sei nötig, um während der LGS für die vielen Fußgänger in diesem Bereich mehr Sicherheit zu schaffen, sagte LGS-Geschäftsführer Roland Leitner: "Wir halten es für unverantwortlich, die Situation so hinzunehmen, wie sie jetzt ist." Die Zufahrt aus dem Norden wird ab dem Aufkircher Tor und in der Lippertsreuter Straße ab dem Friedhof-Kreisverkehr gesperrt.

Ob das wirklich die erhoffte Entlastung für die Innenstadt bringt, zweifeln mehrere Räte an. So sieht etwa Ralf Mittelmeyer (FW/ÜfA) das Problem, dass viele Besucher aus dem Westen bei Goldbach von der B31 abfahren, die Parkhäuser Therme und West ansteuern und – wenn diese belegt sind – durch die Innenstadt nach Osten weiterfahren." Der Verkehr soll unter anderem über die Hafenstraße wieder ausfahren. Heißt also: Zumindest bis 2020 wird die Fahrradstraße mit Sperrung des Verkehrs nicht realisiert. Auch dass die Motorradfahrer nach jetzigem Stand in der Bahnhofstraße beim Uferpark parken und anschließend durch die Innenstadt wieder abfahren sollen, stieß auf viel Kritik. Günter Hornstein (CDU) schlug stattdessen vor, die Motorräder ebenfalls auf dem Kramer-Areal abzustellen und in einer Halle Umkleidemöglichkeiten zu schaffen.
Vor allem aber die Sperrung ab dem Aufkircher Tor sehen viele Räte kritisch. So vermutet Reinhard Weigelt (FDP), dass im Kurgebiet und im Dorf östlich der Aufkircher Straße der Verkehr deutlich zunehmen wird. Udo Pursche (SPD) schlug deshalb vor, den Verkehr zumindest bis zum Hänselebrunnen und von dort nach links zum Parkhaus Mitte zu leiten. Das Problem: Bislang ist dort das Abbiegen Richtung Osten verboten. Pursche monierte auch, dass es keine Lösung für die Besucher des Westbads im Sommer gebe. Hier müsse man dringend nacharbeiten.

Diesen Nachbesserungsbedarf sieht der Rat auch beim Shuttleservice. So zweifelt etwa Ulf Janicke (LBU/Grüne) daran, dass die eingeplanten Kapazitäten tatsächlich ausreichen. Zudem regte er an, nicht jeden Shuttlebus über den Auerbuckel und den ZOB zu führen, um die dortigen Bewohner nicht über die Maße zu belasten. Stattdessen könnten die Busse auch teilweise über die B31-alt zum Uferpark geführt werden.
Dies alles wollen die Räte im Verkehrsausschuss und Gemeinderat noch diskutieren. OB Jan Zeitler stellte aber klar, dass man nicht für alles eine Lösung finden werde: "Es wird Zeiten geben, in denen müssen wir die Nerven bewahren."