15 Grad und Dauerregen: Auch Anfang Juni lässt das Badewetter am Bodensee noch auf sich warten. Daher hatte er bisher auch nur wenige Badegäste, berichtet Cengiz Aktas. „Es war einfach zu kalt.“ Aber der Pächter der Strandbäder Ost und West in Überlingen nimmt die Situation gelassen. Im vergangenen Jahr sei es ähnlich gewesen, sagt er. Die Badezeit komme schon noch.

Nach zwölf Jahren hat Aktas zum Beginn der Saison die Eintrittspreise erhöht. „Alles ist teurer geworden“, bedauert er. Er habe er sich gezwungen gesehen, die Preise an die Inflation anzupassen. Für Gäste bedeutet das konkret: Der Einzeleintritt für Erwachsene hat sich um 50 Cent auf 3,50 Euro erhöht und die Jahreskarte von 45 auf 60 Euro. Der Preis der Saisonkarte für Familien ist von 60 auf 90 Euro gestiegen. Für Kinder ab sechs Jahren bleibt der Eintritt mit 1 Euro gleich. Für Schwerbehinderte wird künftig auch die Saisonkarte ermäßigt, was bislang nur beim Einzeleintritt der Fall war. Die Stadt, die bei den Eintrittspreisen ein Mitspracherecht und eine Genehmigungspflicht innehat, erachtete die Erhöhungen als angemessen.

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Auch seine Gäste hätten Verständnis gezeigt, sagt der Betreiber. Cengiz Aktas kam als Vierjähriger von Anatolien nach Deutschland. Er wuchs in Radolfzell auf und absolvierte eine Ausbildung im Hotelfach, wie er schon 2018 in einem Gespräch mit dem SÜDKURIER berichtete. „Dann kam ich irgendwie ins Strandbad. Sommer, Sonne, Grün, freie Luft – das ist es.“ Viele Jahre arbeitete Aktas in verschiedenen Strand- und Freibädern der Region, bis er sich 2010 auf das neu gestaltete Ostbad bewarb. Für ihn das schönste Strandbad am Bodensee, sagte Aktas schon damals.

Cengiz Aktas, Pächter des Strandbades Ost in Überlingen, ließ 2018 eine 24 Quadratmeter große LED-Wand für die Fußball-WM aufbauen. ...
Cengiz Aktas, Pächter des Strandbades Ost in Überlingen, ließ 2018 eine 24 Quadratmeter große LED-Wand für die Fußball-WM aufbauen. (Archivbild) | Bild: Hilser, Stefan

Public Viewing der Fußball-EM im Ostbad

Diese Meinung vertritt der Betreiber bis heute. Er freue sich sehr auf die Saison, sagt er – insbesondere auch auf die anstehende Fußball-Europameisterschaft, die er im Ostbad ausstrahlen möchte. Wie 2018 auch die Weltmeisterschaft. „Den Leuten hat das gut gefallen“, erinnert sich Aktas, „es hat super Spaß gemacht. Außer, dass Deutschland im Achtelfinale verloren hat“, fügt er an und lacht. Eine riesige Wand wie damals werde er nicht mehr aufstellen. Aber mehrere Bildschirme, damit alle Gäste etwas sehen können, sagt der Betreiber. Abends ist der Eintritt zum Public Viewing frei, tagsüber gilt der normale Eintrittspreis zum Strandbad.