Gut, wenn man zu den Bodenseegärtnern gehört. Die Interessengemeinschaft von kommunalen Grünexperten aus Deutschland, Österreich und Schweiz hatte im Rahmen ihrer Jahrestagung in Überlingen Gelegenheit, bei einem Rundgang einen Blick auf das Gelände der Landesgartenschau zu werfen. Die Profis zeigten sich begeistert von den Anlagen, die die Öffentlichkeit erst im kommenden Jahr richtig zu sehen bekommt.

Im Herbst detailliertes Hygienekonzept für Gartenschau 2021

Am zweiten Termin zweifelt bei der Landesgartenschaugesellschaft keiner, wie Geschäftsführerin Edith Heppeler bei der Führung durch den Uferpark erklärte. „Wir werden im Herbst ein detailliertes Hygienekonzept erstellen“, sagte Heppeler. „Hier können wir ja schon von Erfahrungen anderer profitieren.“

Unterdessen hat sich das Grün im Uferpark zu einem dichten Teppich stabilisiert, braun sind lediglich die abgeräumten Wechselflorbeete. „Es war schon bitter, dass wir dies nach dem Lockdown alles quasi unterpflügen mussten“, erklärte Heppeler bei der Begrüßung zwischen den künftigen Villengärten den Bodenseegärtnern. Diese hatten am Tagungsort auch ohne Gartenschau festgehalten und sich im Pfarrsaal unter anderem mit dem Thema „Dachbegrünung im Klimawandel“ befasst.

Bodenseegärtner zu sein, muss auch einen Vorteil haben. Die Vertreter des Verbands, der seine Tagung im Pfarrsaal abhielt, hatten das ...
Bodenseegärtner zu sein, muss auch einen Vorteil haben. Die Vertreter des Verbands, der seine Tagung im Pfarrsaal abhielt, hatten das Privileg, bei einem Rundgang das Gartenschaugelände kennenzulernen. | Bild: Hanspeter Walter

Taucher kontrollieren schwimmende Gärten regelmäßig

Die Profis erhielten aus der Distanz einen Eindruck von den schwimmenden Gärten, deren Verankerungen regelmäßig von Tauchern inspiziert werden. Den Uferpark durchwanderten sie bis zu den Staudenbeeten mit der Goldbacher Kapelle im Hintergrund. „Wir sind geflasht“, zeigte sich ein Gärtner der Stadt Lindau nach dem Rundgang von der Länge der Anlage überrascht. Er zog einen Vergleich zum kompakteren Gelände in Lindau, auf dem im kommenden Jahr ebenfalls eine Gartenschau stattfindet. „Das ist beeindruckend hier. Man kann es aber nicht vergleichen.“

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Gärtner haben anderen Blick auf die Anlage als Planer

Dass die Praktiker einen anderen Blick auf die Anlagen haben als die Planer am digitalen Reißbrett, war bei dem Rundgang an verschiedenen Stellen zu hören. „Warum ist denn der Hügel so steil? Denkt doch auch mal an uns Gärtner, die hier arbeiten müssen.“ Etwas robuster würden die Grünspezialisten auch mit den wuchernden Weiden umgehen, die gerade mit der Rebschere schonend gekürzt werden. „Mit einer Heckenschere ginge das deutlich schneller“, lautete ein Kommentar im Vorübergehen.

Pflanzenvorhang wird am Gastrogebäude für etwas Schatten sorgen

Vorbei am verwaisten Kinderspielplatz, der schon eine natürliche Patina annimmt, ging es zum leer stehenden Versorgungszelt. Am Gastrogebäude selbst klettert das Grün und verspricht für die Gartenschau schon einen Pflanzenvorhang, der den Besuchern etwas Schatten verheißen könnte. Bereits bestens angewachsen ist der Strandrasen in der Flachwasserzone, wo sich Bodenseevergissmeinnicht, Binse und Schnittlauch zur Freude der botanisch versierten Gärtner ausbreiten und den Besuchern im kommenden Frühjahr einen leuchtend blauen Teppich versprechen.