Überlingen Die Sozialstation Überlingen, heute ein Pflegebereich der Sozialstation Bodensee, feiert am Freitag, 11.¦April, 50. Geburtstag, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Gemeindeschwestern, die sich um Alte und Kranke kümmerten, gab es unter dem Dach der katholischen Kirche schon vor fast 200 Jahren. Steht doch die Nächstenliebe als eine der Grundsäulen der christlichen Kirchen. In den 1960ern zeichnete sich jedoch ab, dass das bisherige System an seine Grenzen stößt. Die ambulante Pflege brauchte neue Strukturen. So kam es im Erzbistum Freiburg 1972 zur Gründung der ersten Sozialstation in Karlsruhe. Überlingen folgte 1975 und den ersten Vorsitz übernahm damals Pfarrer Konrad Krieg. Die Nachfrage nach Pflegeleistungen stieg und der Verwaltungsaufwand ließ sich spätestens nach der Einführung der Pflegeversicherung 1995 kaum noch im Ehrenamt stemmen. So schloss man sich 1998 zu einer Verwaltungsgemeinschaft mit den Sozialstationen Markdorf und Salem zusammen, im Jahr 1999 trat Stockach bei. Fungierten bis dahin Franz Hodapp (1979 bis 1983) und Jörg Mattausch (1984 bis 1997) als
ehrenamtliche Geschäftsführer, so war ab 1998 Wolf-Rüdiger Weber hauptberuflich verantwortlich. Die fachliche Leitung des Pflegedienstes oblag anfangs erfahrenen Ordensschwestern des Klosters Hegne, die als Gemeindeschwestern entsprechende Erfahrungen in der ambulanten Pflege hatten. Als letzte Ordensschwester verließ die von allen geschätzte Schwester Josefa Magdalena zum 31.¦August 1994 die Sozialstation. Damit ging eine mehr als 100-jährige Ära zu Ende.
Die Kirchenstrukturreform führte 2015 zur Gründung der Sozialstation Bodensee e.V., in dem Überlingen als eigenständiger Pflegebereich aufging. Wolfgang Jauch, der 2013 zur Verwaltungsgemeinschaft kam, führte bis zu seinem Ruhestand 2023 als Vorstandsvorsitzender die Sozialstation. Ihm folgte im Februar 2024 Andreas Hennch. Seit Juli 2024 bilden Andreas Hennch und Ute Lenski den Vorstand der Sozialstation Bodensee e.V. Im Jahr 2025 kümmern sich rund 60 Mitarbeiterinnen um 800 Klienten. Für 85.500 Hausbesuche legten sie im vergangenen Jahr 270.000 Kilometer zurück.
Bei allen Veränderungen in den vergangenen 50 Jahren stehen die Mitarbeiter und die optimale Versorgung der Klienten nach wie vor an erster Stelle. Pflegedienstleiterin Natascha Mattausch weiß es sehr zu schätzen, dass ihr Team viel Herz in die Arbeit steckt. „Jede und jeder Einzelne trägt zu einer hohen Lebensqualität unserer Klienten bei und ermöglicht ihnen, bestmöglich in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung leben zu können.“ So soll es auch in der Zukunft sein. Anlässlich des 50. Jubiläums der Sozialstation feiert Pfarrer Bernd Walter am Freitag, 11.¦April, um 17¦Uhr einen Gottesdienst im Überlinger Münster, zu dem alle eingeladen sind. Anschließend findet ein Festakt für geladene Gäste statt. (pm/gan)