Nach dem tödlichen Unfall am 4. Juni auf der B31 zwischen Überlingen-Ost und Altbirnau wird die Straße in diesem Abschnitt eine neue Fahrbahnmarkierung erhalten. Die einfache durchgezogene Mittellinie wird durch eine profilierte Doppelmarkierung ersetzt. Das teilte die Stadt Überlingen auf Anfrage des SÜDKURIER mit.

Die Unfallstelle in der langgezogenen Rechtskurve vor der Ausfahrt Nußdorf mit dem „Vorwegweiser“.
Die Unfallstelle in der langgezogenen Rechtskurve vor der Ausfahrt Nußdorf mit dem „Vorwegweiser“. | Bild: Conrad Schormann

Die Entscheidung ist das Ergebnis einer Sitzung der Unfallkommission Anfang Juli. Vertreter der Straßenverkehrsbehörde Überlingen, des Regierungspräsidiums Tübingen, des Polizeipräsidiums Ravensburg und der Straßenbauverwaltung des Bodenseekreises hatten die Unfallstelle inspiziert.

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Am Nachmittag des 4. Juni war nach Darstellung der Polizei ein 75-jähriger Mercedes-Fahrer in der lang gezogenen Rechtskurve bei Altbirnau auf die Gegenfahrbahn geraten. Dort kollidierte er frontal mit einem BMW. Drei Frauen im Alter von 71, 74 und 75 Jahren starben noch an der Unfallstelle. Drei Männer – der Unfallverursacher, der BMW-Fahrer und ein Beifahrer – wurden schwer verletzt. Mehrere Rettungshubschrauber waren im Einsatz.

In den Tagen darauf wurde der Vorfall in den sozialen Medien intensiv diskutiert, und den SÜDKURIER erreichten einige Reaktionen von Leserinnen und Lesern. Viele forderten, die Strecke müsse an dieser Stelle entschärft werden, sei es durch ein Tempolimit oder eine bauliche Trennung der Fahrbahnen.

Behörde lehnt bauliche Trennung ab

Stadt-Sprecherin Miriam Lara Robertus teilt mit, eine bauliche Trennung durch Bischofsmützen oder Leitplanken sei „weder möglich noch zielführend“. Nach Unfällen könnte auf der zweispurigen Fahrbahn keine Rettungsgasse gebildet werden. Stattdessen wird künftig die neue Markierung zwischen den Fahrstreifen beim Überfahren ein akustisches und haptisches Signal erzeugen. Das Rattern und Vibrieren im Fahrzeug, sobald die Reifen Kontakt mit der Markierung haben, soll verhindern, dass Autofahrer unbeabsichtigt in den Gegenverkehr geraten.

Auf der viel befahrenen B31 passieren täglich im Schnitt rund 25.000 Fahrzeuge die Unfallstelle. Einen Unfallschwerpunkt sieht die Kommission an dieser Stelle nicht. In dem von der Polizei erfassten Zeitraum der vergangenen 14 Jahre habe sich dort kein einziger Unfall ereignet.