Es wird eng werden mit den Parkplätzen. Zwar beginnt das Stadtwerk am See mit der kompletten Sanierung des Parkhaus Stadtmitte bewusst nach den Sommerferien und damit nach der Hochsaison am See, wenn am Montag die Baumaschinen anrollen werden. Doch nach der Saison ist vor der Saison. Denn die Rundumerneuerung des über 40 Jahre alten Gebäudes wird mehr als ein Jahr in Anspruch nehmen und voraussichtlich bis November 2023 dauern, wie auf den Hinweisen an den Automaten bereits seit einigen Tagen nachzulesen war. Jetzt informierte das Stadtwerk zudem noch mit einer Pressemitteilung und erläuterte das umfangreiche Vorhaben.
Bereits seit Mai war nach der zwischenzeitlichen Sperrung für vorbereitende Untersuchungen eine großzügigere Parkanordnung erprobt worden, die um den Preis von mehr als hundert Stellplätzen schon mehr Komfort insbesondere für die wuchtigeren Limousinen geboten hatte. „Mit diesen Erkenntnissen will man zwei gegensätzliche Wünsche bestmöglich in Einklang bringen: den nach möglichst vielen Stellplätzen auf der einen Seite und den nach breiteren Stellplätzen, in die man leicht einparken kann, auf der anderen Seite“, heißt es in der aktuellen Presseinformation.
Wie diese Erkenntnisse aussehen und wie viele Parkplätze nach der Sanierung noch zur Verfügung stehen werden, steht im Moment allerdings noch nicht endgültig fest. „Wir haben zunächst genügend zu tun mit der erforderlichen Grundsanierung“, sagt Pressesprecher Sebastian Dix. „Betonpfeiler werden wir mit Sicherheit nicht versetzen.“ Wie die genaue Aufteilung aussehen könne und wie die Parkboxen am Ende angeordnet, werde parallel dazu in weiteren Gesprächen erst noch besprochen und entschieden. „Da haben wir ja noch etwas Zeit.“
Fahrradbereich deckt wichtigen Bedarf in der Stadt
Dies gelte auch für die Größe und die Gestaltung des angedachten Fahrradbereichs, der im Parkhaus in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes sinnvoll angelegt scheint. Wer mit offenen Augen durch die Stadt geht, der ahnt schon, dass es dafür inzwischen tatsächlich einen Bedarf gibt. Denn kaum eine freie Fläche, die die Fahrräder nicht erobern, insbesondere während der Sommersaison und das ganze Jahr über beim Haltepunkt Mitte.

Mit der Sanierung soll zudem der Ein- und Ausfahrtsbereichs umgebaut werden, das Leitsystem auf den Parkdecks verbessert und das E-Ladeangebot ausgebaut. Erweitert wird das Angebot auch durch Ticketautomaten für den Stadtbus, die Atmosphäre soll heller und freundlicher werden, verspricht das Stadtwerk. Zudem sorge eine energieeffiziente Beleuchtung für mehr Komfort. Alles zusammen werde das Überlinger Parkhaus zu einem „deutschlandweit fast schon mustergültigen Mobilitätshaus“ machen, formuliert der Betreiber seinen hohen Anspruch.
Dauerparker müssen auf andere Optionen ausweichen
Welche Lösung gibt es für die Bewohner und Beschäftigten der Innenstadt, die hier einen Dauerparkplatz angemietet haben? Sie werden ebenso wie die Kurzzeitparkenden höflich auf die Parkhäuser Post und West verwiesen, wo sie mit ihrer Berechtigungskarte einfahren können.

Zu der nun beginnenden Hauptsanierungsphase gehören laut Stadtwerk Betonabbrucharbeiten, neue Beschichtungen und Schrankenanlagen bei der Ein- und Ausfahrt ebenso dazu wie die Installation von neuer LED-Beleuchtung und Kassenautomaten. „Kurzum: nahezu alles wird erneuert und auf den neuesten Stand gebracht“, heißt es.
Maßnahmen, um Lärmbelästigung in Grenzen zu halten
Auch gegen die Lärmbelästigung, die von Anwohnern schon während der kurzen ersten Etappe mehrfach beklagt worden war, habe das Stadtwerk für die bevorstehenden Bauarbeiten weitreichende Vorkehrungen getroffen. „Wir haben ein ausführliches Schallschutzgutachten erstellen lassen und werden die darin vorgeschlagenen Maßnahmen – wie die Einhausung der Baustelle und den Einsatz leiserer Geräte – vollumfänglich umsetzen“, erklärt Horst Schauerte, beim Stadtwerk für die Parkhäuser verantwortlich. „Die Baustelle verursacht damit deutlich weniger Lärm und Staub.“