Lange war es ein Geheimnis, doch nun ist die Katze aus dem Sack: Die Wiestorhalle ist im Falle eines Stromausfalls der Notfalltreffpunkt in Überlingen. Das gab Oberbürgermeister Jan Zeitler zu Beginn der vergangenen Gemeinderatssitzung bekannt.

Vorbeugende Maßnahme

Der Sammelpunkt ist Teil eines Notfallplans, an dem die Stadtverwaltung und ihr Krisenstab mehrere Monate gearbeitet hat. „Er dient als vorbeugende Maßnahme“, so Zeitler in der Sitzung. In dem Plan seien nicht nur Zuständigkeiten geregelt, er enthalte auch Aussagen zur kritischen Infrastruktur und interne Handlungsanweisungen.

Wie der Oberbürgermeister mitteilte, stelle die Landesregierung für die Einrichtung eines Notfalltreffpunkts unter anderem ein mobiles Notstromaggregat und Scheinwerfer zur Verfügung. „Diese Dinge haben wir im Herbst angefordert. Sie sind aber leider bis heute noch nicht eingetroffen“, sagte Zeitler. Doch die Abteilung öffentliche Ordnung werde beim Land regelmäßig nachhaken. „Wir sind vorbereitet, aber – wie so oft – sind wir auch hier von anderen abhängig.“

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Lange Unklarheit über Pläne

Mit der Bekanntgabe des Notfalltreffpunkts endet eine wochenlange Unklarheit, wie die Stadt Überlingen auf einen längeren Stromausfall vorbereitet ist. Anfang November hieß es auf SÜDKURIER-Nachfrage, dass dafür ein Notfallplan erarbeitet werde, der kurz vor der Verabschiedung stehe. Wie dieser aussehe, wann dieser vorliege und was darin stehe – dazu wollte die Pressestelle damals keine Auskunft geben.

Im Dezember verkündete Zeitler in einer Gemeinderatssitzung, dass die Stadtverwaltung für das Rathaus einen Notfallplan erarbeitet habe und ein noch nicht eingetroffenes Notstromaggregat anschaffen wolle. Über die Situation der Bevölkerung fiel in der Sitzung aber kein Wort.

Andere Gemeinden verraten bereits Treffpunkte

In diesem Zeitraum sorgte die unklare Kommunikation bei Überlingern für Verärgerung. In einer Diskussion in einer Überlinger Facebook-Gruppe zu dem Thema mischte Zeitler mit, ging aber wenig auf die konkreten Belange der Bürger ein. Mitte Januar teilten bereits die Stadt Friedrichshafen und die Gemeinde Stetten einen Notfalltreffpunkt mit. In Überlingen war dieser noch immer nicht bekannt gegeben.

Auf erneute SÜDKURIER-Nachfrage Mitte Januar hieß es von der Pressestelle der Stadtverwaltung, dass ein erster Entwurf eines Notfallplans vorliege. Dieser müsse aber noch abschließend in internen Gremien beraten werden, bevor er im Gemeinderat Ende Januar bekannt gegeben werde, hieß es. Das wurde in der vergangenen Sitzung Ende Januar nun getan.