Uhldingen-Mühlhofen Die Freiwillige Feuerwehr Uhldingen-Mühlhofen hat einen neuen Ehrenkommandanten: Auf Antrag des Feuerwehrausschusses hat der Gemeinderat Ewald Moser diese seltene Auszeichnung verliehen, die zuvor nur Kurt Distel und dem verstorbenen Fritz Fuchs zuteil wurde. Doch nicht nur das: Kreisbrandmeister Alexander Amann zeichnete Moser sowie Joachim Mäder mit dem Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold aus, der höchsten Auszeichnung, die der Deutsche Feuerwehrverband zu vergeben hat. Darüber hinaus wurden die beiden in die Alterswehr verabschiedet: Drei Ereignisse, die ganz im Mittelpunkt der Hauptversammlung der Feuerwehr in deren Gerätehaus standen.

Denn sowohl Moser als auch Mäder haben sich im zurückliegenden halben Jahrhundert äußerst verdient um die Uhldinger Wehr gemacht, deren Ehrenmitglieder sie bereits sind. Hauptbrandmeister Ewald Moser war von 2008 bis 2018 Gesamtkommandant, Oberbrandmeister Joachim Mäder von 1998 bis 2018 stellvertretender Kommandant. Beide traten 1975 in die damals neu gegründete Jugendfeuerwehr ein, absolvierten in den folgenden Jahren nicht nur 18 Lehrgänge teilweise gemeinsam (von der Grundausbildung über Maschinist, Atemschutzgeräteträger, Funker, Gruppenführer, Zugführer bis hin zum Verbandsführer), sondern sie erhielten auch zahlreiche Leistungsabzeichen und Ehrungen, darunter auch die Bürgermedaille in Silber der Gemeinde. Moser trug in seiner Zeit als Kommandant gemeinsam mit Mäder maßgeblich zum Gelingen des neuen zentralen Feuerwehrhauses bei und war für die Zentralisierung der seinerzeit drei selbstständigen Abteilungen mit Mannschaft und Fahrzeugen verantwortlich. Zudem riefen sie 2015 die Kindergruppe der Jugendfeuerwehr ins Leben.

Der jetzige Kommandant Marco Lattner sagte, dass man bei der Jugendfeuerwehr fürs Leben lerne. „Ihr beide seid das beste Beispiel dafür“, betonte er in Richtung der Geehrten, die er mit den Worten „Der Trupp bleibt zusammen“ in die Alterswehr entließ. „Wir sind Euch unendlich dankbar dafür, was Ihr gemeinsam hier die letzten 50 Jahre geleistet und bewegt habt.“ Amann wiederum hob hervor, dass man beide zum Vorbild nehmen sollte.

Ansonsten blickte die Wehr auf ein ereignisreiches Jahr, in dessen Verlauf Marco Lattner nach dem plötzlichen und überraschenden Ausscheiden von Uli Koslowski, welches zu erheblicher Unruhe innerhalb der Mannschaft geführt hatte, Ende des Jahres zum neuen Kommandanten gewählt worden war. „Viele, die sich zurückgezogen haben, sind plötzlich wieder nach vorne getreten, mit Ideen, Anregungen, Eigeninitiative und haben Aufgaben und Verantwortung übernommen“, freute er sich. Der Personalstand beträgt zum Ende des Jahres 57 aktive Einsatzkräfte, fünf mehr als im Vorjahr. Darunter sind sieben Frauen und 34 Atemschutzgeräteträger (plus sieben). Elf Jungen und Mädchen sind in der Jugendfeuerwehr, sogar 25 in der Kindergruppe der Jugendfeuerwehr, in der es derzeit einen Aufnahmestopp gibt.

Die Aktiven hatten im Vorjahr 97 Einsätze absolviert, davon 46 Mal technische Hilfeleistung und 36 Brände in Uhldingen-Mühlhofen. Tagsüber mussten mehr Einsätze als nachts absolviert werden, „was uns natürlich Schwierigkeiten bereitet, da die Tagverfügbarkeit nicht sehr gut ist“, machte Lattner aufmerksam, dass seit Jahren schon Unterstützung aus Daisendorf und Meersburg in Anspruch genommen werden müsse. Diesbezüglich sagte er, es sei denkbar und sinnvoll, Kräfte aus der Gemeindeverwaltung, Bauhof und Wasserwerk auszubilden, „um tagsüber schneller einsatzbereit zu sein und die vorgegebenen Hilfsfristen einhalten zu können“. Sein Appell an Verwaltung und Gemeinderat: „Macht Euch diesbezüglich bitte Gedanken, wie ihr Eure Feuerwehr leistungsfähig haltet.“ In Bezug auf Ausrüstung und Fuhrpark, welche ein wichtiges Handwerkszeug für die Feuerwehr darstellen und kein „nice to have“ seien, gab es ein Lob von Kreisbrandmeister Amann, Gemeinderat und Bürgermeister mögen „weiterhin so weitsichtig bleiben wir bisher“. Männle sagte hinsichtlich der Mannschaftsstärke, es sei noch Luft nach oben, „aber es sieht ganz gut aus“. Auch bei Kindern und Jugendlichen sei man gut unterwegs. Die Gemeinde werde weiterhin Werbung für die Feuerwehr betreiben, versprach er.