Einen trotz aktueller Krisen ausgeglichenen Haushalt, der einen Überschuss im Ergebnishaushalt von 120.000 Euro erwirtschaftet, hat Bürgermeister Dominik Männle dem Gemeinderat vorgelegt. „Zusammen mit allen Amtsleiterinnen und Amtsleitern haben wir es einmal mehr geschafft, den Haushalt meines Erachtens sehr solide aufzustellen“, sagte er. „Mit dem Haushaltsplan 2024 bin ich sehr zufrieden. Wie sich der Haushalt in der Ausführung allerdings entwickelt, hängt ganz von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ab.“
Männle zeigte sich überzeugt, dass generell Haushaltspläne viele Gemeinden vor große Herausforderungen stellen und ausgeglichene Etats oft nicht erreichbar sein werde. Männle mahnte: „Wir dürfen uns von diesem relativ gut dastehenden Haushalt nicht blenden lassen.“ Ein Blick in die mittelfristige Finanzplanung 2025 bis 2027 zeige deutlich, dass es in den kommenden Jahren nicht einfacher werde. Männle: „Es stehen einige Projekte an, zu deren Umsetzung wir auch auf eine schnelle und gute Erholung der Wirtschaft und der Konjunktur angewiesen sind.“
Auch der sechste Haushalt weist nach der Umstellung auf die kommunale Doppik ein ausgeglichenes Ergebnis aus und bedarf erneut keiner Kreditaufnahme. „Das heißt, die laufenden Erträge decken die laufenden Aufwendungen“, erläuterte Männle. Ihm zufolge hat man den Haushalt auch aufgrund der deutlich gestiegenen Zweitwohnungssteuer von 600.000 Euro auf 840.000 Euro ausgleichen können.
Der Gesamtergebnishaushalt, in dem Aufwand und Ertrag ähnlich wie in der Gewinn-und-Verlustrechnung eines Betriebs dargestellt werden, setzt sich zusammen aus ordentlichen Erträgen von 23,415 Millionen Euro und ordentlichen Aufwendungen von 23,295 Millionen Euro: ein Überschuss von 120.000 Euro. Der Gesamtfinanzhaushalt, in dem alle Ein- und Auszahlungen dargestellt werden, gliedert sich zum einen in Einzahlungen (23,27 Millionen Euro) und Auszahlungen (22,08 Millionen Euro) aus laufender Verwaltungstätigkeit, was einen Zahlungsmittelüberschuss von 1,19 Millionen Euro ergibt. Zum anderen gliedert er sich in Einzahlungen (2,15 Millionen Euro) und Auszahlungen (4,25 Millionen Euro) aus Investitionstätigkeit: Das bedeutet einen Finanzierungsmittelbedarf aus Investitionstätigkeit von knapp 2,1 Millionen Euro. Dieser Betrag wird noch um den Zahlungsmittelüberschuss des Ergebnishaushaltes reduziert, was einen Finanzierungsmittelüberschuss von 683.000 Euro ergibt. Hieraus resultiert ein Finanzierungsmittelbedarf in Höhe von 905.000 Euro. Männle: „Hierzu wird noch die Summe aus der Tilgung der Kredite in Höhe von 40.000 Euro hinzugezählt.“ Der Finanzierungsmittelbestand beläuft sich somit auf 945.000 Euro. „Dies führt nun dazu, dass unsere Liquidität um den Betrag von 945.000 Euro abnimmt“, erläuterte der Rathauschef.
Da keine neuen Kredite aufgenommen werden, sinken die Gemeindeschulden „dauerhaft in die richtige Richtung“, sagte Männle. Sie betragen derzeit 880.000 Euro, das sind 103 Euro pro Einwohner, fünf weniger als im Vorjahr. Im kommenden Jahr werde es voraussichtlich zweistellig werden. „Wir liegen weiterhin sehr deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 506 Euro pro Einwohner“, sagte Männle.
Der Rathauschef erklärte weiter, dass die voraussichtliche Liquidität Anfang kommenden Jahres 6 Millionen Euro betragen werde. Zähle man die an die Eigenbetriebe Gemeindewerke, Abwasser und Tourist-Information für Investitionen gewährten Trägerdarlehen von 3,4 Millionen Euro gedanklich hinzu, betrage die Liquidität 9,4 Millionen Euro oder 1026 Euro je Einwohner. Diese Trägerdarlehen will die Gemeinde weiterhin aufrechterhalten. „Bei Bedarf können diese inneren Darlehen jederzeit zum jeweiligen Jahresende abgelöst werden“, sagte Männle. „Die Gemeinde kann diese ausgeliehenen Gelder dann wieder für eigene Investitionen im Gemeindehaushalt verwenden.“ Die Personalkosten betragen laut Männle knapp 7 Millionen Euro und damit eine halbe Million Euro mehr als im Vorjahr, was insbesondere auf die Tariferhöhung zurückzuführen sei. Innerhalb der ordentlichen Aufwendungen machen die Personalkosten einen Anteil von rund 30 Prozent aus.
Männle unterstrich, es sei wichtig, keine Luftschlösser zu bauen und nur die Dinge in der Haushaltsplanung anzumelden, die wirklich notwendig seien. „Bei der sich aktuell abzeichnenden Wirtschaftslage wird es immer schwerer werden, diese Aufgaben dann auch erfüllen zu können“, so Männle.
Investitionen und Erträge
- Die Gemeinde
Laut Gemeindeverwaltung leben 8597 Menschen in den drei Ortsteilen Oberuhldingen, Unteruhldingen und Mühlhofen (Stand 3. August 2023). Insgesamt hat die Gemeinde eine Fläche von 15,66 Quadratkilometern.
- Die größten Posten
Kinderhaus Regenbogen: 675.000 Euro
Grunderwerb allgemein: 500.000 Euro
Bauhof Fahrzeuge: 465.000 Euro
Bushaltestellen barrierefreier Ausbau: 309.660 Euro
Hallenbad Mühlhofen, Anbau mit neuer Lüftungsanlage: 270.000 Euro
Touristisches Wegeleitsystem: 253.000 Euro
Rettungswache Erschließung: 210.000 Euro
Gemeindestraßen Sanierung: 200.000 Euro
Klimaschutzprojekte: 200.000 Euro
Feuerwehr Investitionsbudget: 132.000 Euro
- Die Ertragsraten
Schlüsselzuweisungen: 6.911.088 Euro
Einkommenssteuer, anteilig: 5.906.272 Euro
Gewerbesteuer: 1.700.000 Euro
Grundsteuer B: 1.160.000 Euro
Zweitwohnungssteuer: 845.000 Euro
Familienlastenausgleich: 482.125 Euro
Umsatzsteuer, anteilig: 273.031 Euro
Fremdenverkehrsbeitrag: 250.000 Euro
Hundesteuer: 41.000 Euro
Grundsteuer A: 37.000 Euro
- Die Beratung
Der Gemeinderat wird am 12. Dezember über das Zahlenwerk diskutieren. Die Sitzung beginnt laut Ratsinformationssystem um 19 Uhr und findet im großen Sitzungssaal im Rathaus statt.