Rippolingen Ab September wird es in Rippolingen einen Bürgerbus von und nach Bad Säckingen geben. Ortsvorsteher Franz Storz hatte Hans-Peter Müller aus dem Vorstand des Bürgerbusses Murg in die Ortschaftsratssitzung eingeladen. Er informierte über die Erfahrungen der Murger. Zwar müssen in Rippolingen noch letzte Details geklärt werden, ehrenamtliche Fahrer können sich aber schon melden.
Die Fotos des MAN-Busses überzeugten. Das Elektrofahrzeug, Baujahr 2021, hat ein Automatikgetriebe und ist erst 50.000 Kilometer gefahren. Es soll noch einen Rollstuhlplatz bekommen. Möglich wurde die Beschaffung vor allem dank der Bad Säckinger Bürgerstiftung, die rund 23.000 Euro beisteuert, und eines weiteren Sponsorings von 20.000 Euro. Die im Haushalt eingeplanten 60.000 Euro müssen nicht ausgeschöpft werden.
Der Bürgerbus soll den vor allem am Wochenende lückenhaften öffentlichen Busfahrplan ergänzen. Die Benutzung ist kostenlos und ein Experiment. Ein Experiment war es auch für Murg: Dort startete das Projekt im September 2014. Der erste Bürger-“Bus“ war eine viertürige Mercedes-A-Klasse, die vom Bahnhof Murg über Niederhof und Oberhof nach Hänner fuhr. Die Route blieb gleich, die Fahrzeuge wurden größer und effizienter: Inzwischen fährt ein elektrischer, neunsitziger Citroën-Bus mit Platz für Koffer, wenn kein regulärer Bus fährt. Abgestimmt auf den Fahrplan der Deutschen Bahn, fahren Reisende, vor allem aber Jugendliche, mit dem kostenlosen Bus. 6552 Fahrgäste seien 2024 über 35.304 Kilometer bewegt worden, so Müller. Er beantwortete Fragen zur Abrechnung mit dem Landratsamt und zur medizinischen Untersuchung der Fahrer. Auch in Rippolingen soll jeder Fahrer eine Schicht pro Monat haben. Sieben Interessierte gebe es, so Storz. Fürs Erste wolle man die Lücken abends an Frei- und Samstagen im ÖPNV schließen.
Kontakt: Interessierte können sich bei Franz Storz unter Telefon 07761/96260 oder zu den Öffnungszeiten der Ortsverwaltung unter 07761/2826 melden. Sie brauchen einen EU-Führerschein Klasse B. Die Kosten für den Personenbeförderungsschein und die Untersuchung werden übernommen.