Es ist heiß. In den vergangenen Tagen kletterten die Temperaturen regelmäßig Richtung 30 Grad und sogar darüber hinaus. Für viele Menschen hilft da nur eins: der Sprung ins kühle Nass. Das zeigen auch die bisherigen Besucherzahlen in den Freibädern in der Region.

Die Badesaison hat vor einigen Wochen begonnen und schon jetzt wurden beispielsweise im Singener Aachbad oder im Höhenfreibad in Gottmadingen deutlich mehr Besucher verzeichnet als im Vorjahr zur gleichen Zeit. Der SÜDKURIER hat mit Freibadbetreibern im Hegau gesprochen und gefragt, wie der Sommer bisher für sie lief und auf welche Probleme sie gestoßen sind.

Freibäder sind sich einig

Anfang Mai begann die diesjährige Badesaison für viele Schwimmbäder. Im vergangenen Jahr hatten die Freibäder mit einem nassen und kühlen Saisonstart zu kämpfen, richtig warme Tage ließen noch bis Ende Juni auf sich warten. Auch in diesem Jahr war das Wetter im Mai recht wechselhaft. Aber dass sich die Sonne dann im Juni bereits früher blicken ließ, spiegelt sich auch bei den Freibädern der Region wieder.

So freuen sich die befragten Freibäder in Singen, Engen, Gottmadingen und Hilzingen über außerordentlich gute Besucherzahlen. Der besucherstärkste Tag ist bei allen befragten Bädern zum derzeitigen Stand der 22. Juni. Das Singener Aachbach besuchten an dem Tag beispielsweise 2525 Gäste, im Erlebnisbad Engen waren es sogar 3752 Besucher.

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Auschlaggebend für das hohe Besucheraufkommen sei auch das sonnige und warme Wetter. So haben laut Holger Mayer, Bürgermeister von Hilzingen, viele Familien aufgrund des sommerlichen Wetters während der Pfingstferien ihren Urlaub zu Hause verbracht. „Davon hat auch unser Freibad profitiert.“ Mayer beschreibt die Stimmung im Hilzinger Freibad als „ruhig, familiär und freundlich“.

Auch das Singener Aachbad freut sich bisher über viele Besucher. Obwohl das Freibad in dieser Saison seine Eintrittspreise angehoben hat, stellt Jörg Zimmermann, Abteilungsleiter Sport und Bäder, keinen Rückgang bei den verkauften Dauerkarten fest. So kosten Saisonkarten für Erwachsene seit dieser Saison 99 Euro (bisher 85 Euro), für Kindern 33 Euro (bisher 25 Euro) und ermäßigt 66 Euro (bisher 50 Euro). Die Familiensaisonkarte gibt es für 175 statt bisher 150 Euro. Zimmermann sagt, dass die Leute die Preise mit anderen Freibädern vergleichen und relativieren würden.

Jörg Zimmermann, Abteilungsleiter Sport und Bäder der Stadt Singen, rechnet auch für die kommenden Bademonate Juli und August mit einer ...
Jörg Zimmermann, Abteilungsleiter Sport und Bäder der Stadt Singen, rechnet auch für die kommenden Bademonate Juli und August mit einer positiven Besucherbilanz für das Aachbad. | Bild: Maximilian Rewa

Auch Tatjana Peckruhn vom Hauptamt Gottmadingen berichtet, dass das überwiegend gute Wetter in den Pfingstferien zu vielen Besucherzahlen im Höhenfreibad Gottmadingen geführt habe. Ein ähnliches Bild zeigt sich im Engener Erlebnisbad. „Im Juni kamen mit dem Sommer die heißen Temperaturen und somit auch die Badelust“, sagt Heike Bezikofer vom Baurechtsamt Engen.

Zwar konnte das Erlebnisbad Engen aufgrund der Filtersanierung des Schwimmerbeckens und Planschbeckens erst Ende Mai in die Badesaison starten. Wie Bezikofer berichtet, habe sich der spätere Starttermin jedoch nicht negativ auf die Besucherzahlen ausgewirkt, da das Wetter im Mai ohnehin noch wechselhaft war. Zusätzlich zur späteren Öffnung gibt es eine weitere Änderung im Vergleich zur vorherigen Saison: Das Engener Freibad musste aufgrund Personalmangels seine Öffnungszeiten reduzieren. Gleiches gilt für das Freibad in Gottmadingen.

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Probleme mit aggressivem Verhalten

Obwohl allgemein eine gute Stimmung herrscht, komme es aufgrund der hohen Temperaturen zu aggressivem Verhalten und Uneinsichtigkeit einzelner Badegäste, wie Bezikofer berichtet. Auch werde vereinzelt die Badeordnung missachtet, was zu längeren Diskussionen mit dem Personal führe. Im Juni kam es im Erlebnisbad Engen zu einer bislang beispiellosen Eskalation, als zwei Gruppen mit jeweils 20 bis 30 Personen körperlich aneinander gerieten. Die Polizei ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung.

Auch im Höhenfreibad in Gottmadingen kam es erst vor Kurzem zu einem Streit, bei dem ein Badegast einem Schwimmmeister ins Gesicht schlug.

Viel Arbeit durch viele Besucher

Das warme Wetter stellt die Freibäder zudem vor eine weitere Herausforderung: „Durch die guten Besucherzahlen gibt es einen großen Arbeitsanfall, verbunden mit einer hohen Verantwortung“, erklärt der Bürgermeister von Hilzingen. Die Aufsichtskräfte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Schwimmbadteams müssten in dieser heißen Zeit besonders viel leisten. Trotzdem erledigen sie ihre Arbeit professionell und engagiert, wie Bürgermeister Holger Mayer betont. Auch die Mitarbeiter im Erlebnisbad Engen würden derzeit sehr viel leisten, sagt Bezikofer.

Wie die Saison in den Freibädern sich in den nächsten Monaten entwickeln, das wird erst die Zeit zeigen. Allerdings fallen die Prognosen bisher in allen befragten Freibädern sehr gut aus.

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