Drei Tage lang war Singens Innenstadt ein Zentrum für Begegnung, Kultur und vor allem: Musik. Das ganze Wochenende hat sich die Stadt auf rund 1000 Festmetern in eine lebendige Bühne für über 150 Stunden Unterhaltung verwandelt. Ein vielfältiges Programm auf fünf Bühnen lockte Tausende Besucherinnen und Besucher an – mit Angeboten für jedes Alter und jeden Geschmack. Besonders am Samstag erreichte das Fest mit dem Landes-Musik-Festival seinen musikalischen Höhepunkt. Auch am Sonntag stand die Stadt ganz im Zeichen engagierter Laienmusiker.
Unter dem Motto „Musik verbindet – Singen vereint“ gastierte das Landes-Musik-Festival in diesem Jahr erstmals im Rahmen des Stadtfests und wurde von rund 2000 Musikerinnen und Musikern aus ganz Baden-Württemberg getragen. Über 80 Auftritte von Chören, Orchestern und Ensembles verwandelten die Innenstadt in ein klingendes Netzwerk aus Klang, Rhythmus und Lebensfreude. „In diesem Jahr feiern wir die Kraft der Musik dort, wo sie besonders lebendig wird: mitten in der Stadt, mitten unter Menschen“, so die Veranstalter vom Landesmusikverband.
Die Idee hinter dem Motto: Musik soll als verbindendes Element Gemeinschaft schaffen. Ob Kinderchor oder sinfonisches Blasorchester – die musikalische Bandbreite war enorm und bot immer wieder überraschende Momente. Das Publikum ließ sich mitreißen: spontane Tanzgruppen bildeten sich, Menschen blieben stehen, lauschten, klatschten und kamen miteinander ins Gespräch. „Wieder einmal überzeugte das Platzkonzept mit fünf Bühnen und einem vielseitigen und ansprechenden Programm. Pop, Blues, Rock, Blasmusik, Steampunk, Big Bands, vielen Tanz- und Sportgruppen, Kinder- und Tanzprogrammen und vielem mehr“, lautet die Bilanz von Claudia Kessler-Franzen, Geschäftsführerin des Standortmarketingvereins Singen-aktiv.

Singens Oberbürgermeister Bernd Häusler betonte die kulturelle Bedeutung der Veranstaltung: „Singen ist eine Stadt der Kultur. Es gibt rund 60 Kulturvereine, davon sind 50 im musikalischen Bereich unterwegs. Sie sind Teil eines lebendigen kulturellen Lebens, das hier sichtbar und hörbar wird.“ Gerade die enge Zusammenarbeit mit dem Stadtfest ermögliche ein so breit gefächertes Programm, das generationenübergreifend begeistert.
Ausgelassene Stimmung bei bestem Wetter
Der Start ins Wochenende verlief ruhig – am Samstagmorgen waren die Straßen noch relativ leer, doch bereits zur Mittagszeit füllten sich die Gassen merklich. Am Abend herrschte ausgelassene Stimmung bei sommerlichen Temperaturen. Trotz der Hitze blieb die Atmosphäre entspannt und freundlich. Familien, junge Menschen und ältere Festgäste fanden gleichermaßen etwas für sich – ob musikalische Darbietungen, Mitmachaktionen, kulinarische Spezialitäten oder Verkaufsstände der lokalen Vereine und Händler.

Die Gastronomie bot eine beeindruckende Vielfalt: von regionalen Klassikern bis zu internationalen Köstlichkeiten war alles vertreten. Die Besucher schlenderten genüsslich zwischen Bühnen und Essensständen, probierten Neues aus und verweilten auf den schattigen Plätzen rund um das Rathaus oder in der August-Ruf-Straße. Viele nutzten die Gelegenheit, um sich mit Freunden zu treffen oder einfach dem bunten Treiben zuzuschauen.

Für viele war das diesjährige Stadtfest in Kombination mit dem Landes-Musik-Festival ein echter Höhepunkt im Veranstaltungskalender. Dabei konnten die Besucher einmal mehr spüren, welch kreatives Potenzial in der Region steckt – und wie Musik über Generationen und kulturelle Unterschiede hinweg verbinden kann. „Das Highlight für unsere Kinder war ganz klar das riesige Trampolin – die sind gar nicht mehr runtergekommen. Und für uns war‘s schön zu sehen, wie viel Spaß sie hatten. So ein Angebot macht das Fest echt familienfreundlich“, sagt Emma Mutter, die mit ihren Jungs auf dem Fest war.

Wer sich auf das Fest eingelassen hat, wurde mit Erlebnissen für alle Sinne belohnt: klangvolle Begegnungen, kulinarische Entdeckungen und eine Stadt, die voller Leben steckt. „Wer noch mehr erleben wollte, hat sich auf eine musikalische Schatzsuche durch Singen begeben“, so Lena Brendel als Projektleiterin des Landesmusikfestivals. Eine etwa 3,5 Kilometer lange Stadtrallye führt zu bekannten Sehenswürdigkeiten wie der Herz-Jesu-Kirche oder dem Stadtgarten – mit spannenden Rätseln und kleinen Belohnungen am Ende.
Besonders beeindruckend war die Offenheit der Besucherinnen und Besucher, die neugierig, respektvoll und mit Begeisterung die musikalischen Darbietungen erlebten – ganz gleich ob Klassik, Rock oder Blasmusik. Singen präsentierte sich an diesem Wochenende als weltoffene Stadt voller Lebensfreude. Besonders erfreulich: Das gesamte Festwochenende verlief laut Polizei ohne sicherheitsrelevante Vorkommnisse. „Die umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen haben gegriffen, das Konzept der Veranstalter hat sich bewährt“, richtet Kessler-Franzen den dank der Veranstalter an Polizei, Feuerwehr, Ortspolizeibehörde, ASB, Security und die vielen Helferinnen und Helfer, die mit großem Einsatz für einen reibungslosen Ablauf gesorgt haben.
Am Sonntagabend gingen drei bewegte Tage zu Ende – mit vielen zufriedenen Gesichtern, nun wieder leeren Bühnen und dem Versprechen, dass Singen auch in Zukunft ein Ort bleibt, an dem Kultur großgeschrieben wird.