Die drei stationären Geschwindigkeitsmesssäulen haben der Stadt im vergangenen Jahr 625.000 Euro in die Kassen gespült. Das sind 120.000 Euro mehr als im Vorjahr – da gab es allerdings nur zwei feste Säulen.
Hinzu kommen rund 170.000 Euro aus Verwarnungen und Bußgeldbescheiden durch mobile Messungen, die die Mitarbeiter des Ordnungsamts im Stadtgebiet, aber auch in den Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft durchgeführt haben.
„Die Bußgeldeinnahmen beliefen sich auf rund 796.500 Euro bei 23.680 Geschwindigkeitsverstößen“, bilanziert Marion Isele, seit Herbst Leiterin des Bad Säckinger Ordnungsamts. Dies entspreche einer Zunahme von 4280 registrierten Tempoverstößen gegenüber 2023.
Welche Säule spielt am meisten Geld ein?
Überraschenderweise ist nicht das stationäre Radarmessgerät an der Bundesstraße/Schaffhauser Straße das für die Stadt ertragreichste – obwohl hier jeden Tag weit über 10.000 Autos vorbeifahren und nachts aus Lärmschutzgründen sogar Tempo 30 gilt. Laut Statistik des Ordnungsamts brachte diese Säule im vergangenen Jahr gerade einmal 33.000 Euro ein.
Offenbar hat sich das Messgerät mittlerweile gut unter den Autofahrern herumgesprochen und hat damit ihr erzieherisches Ziel erreicht. Die Quote der Schnellfahrer liegt hier überwiegend unter 0,1 Prozent – das heißt: Nur etwa einer von tausend Verkehrsteilnehmern fährt hier so schnell, dass der Blitz auslöst.
Die meisten Tempoverstöße
Deutlich mehr Geld spielt die Messsäule in der Waldshuter Straße (Höhe Kindergarten St. Gallus) ein: Für Geschwindigkeitsübertretungen in dieser Tempo-30-Zone verschickte die Stadt Verwarnungs- und Bußgeldbescheide in Höhe von 260.000 Euro. Wobei auch hier die Zahl der geblitzten Autofahrer im Laufe des Jahres abgenommen hat: Waren zu Beginn des Jahres in der Regel zwischen 0,5 und 1,3 Prozent der Verkehrsteilnehmer zu schnell, sank die Quote bis Ende des Jahres auf unter 0,5 Prozent.
Die meisten Bußgeldeinnahmen der Stadt im Jahr 2024 gehen auf die Säule in der Schulhausstraße (Höhe Stadtwerke) zurück – und dies, obwohl sie erst im Juli 2024 in Betrieb ging. Rund 380.000 Euro spielte das Messgerät in gerade einmal sechs Monaten im Tempo-30-Bereich ein. Zwei Drittel der Verkehrssünder wurden auf dem Weg in Richtung Zollkreisel erwischt. Was die Statistik noch zeigt: Mehr als jeder hundertste Autofahrer war hier zu schnell.
Die schnellsten Fahrer
Das durchschnittliche Verwarnungs- beziehungsweise Bußgeld lag im vergangenen Jahr bei knapp 35 Euro. Die meisten Geschwindigkeitsübertretungen waren demnach wohl nur geringerer Natur
Aber es gibt auch Ausnahmen, wie Marion Isele in ihrer Statistik dokumentiert: Ein Autofahrer ließ sich gleich im Januar mit 104 Kilometern pro Stunde in der Tempo-30-Zone der Waldshuter Straße fotografieren. Der aktuelle Bußgeldkatalog sieht hier eine Strafe von 843 Euro und ein dreimonatiges Fahrverbot vor. Aber dies war bei Weitem nicht der einzige Raser. Insgesamt wurden wegen hoher Geschwindigkeitsübertretungen 20 Fahrverbote erteilt. Mit insgesamt 48 Führerscheinverwahrungen fällt die Bilanz aber um 20 Prozent besser aus als 2023.
Beliebte mobile Blitzstellen
Während die drei Säulen quasi vollautomatisch den Verkehr überwachen, sind Mitarbeiter des Ordnungsamts zusätzlich mit mobilen Messeinheiten in der gesamten Verwaltungsgemeinschaft unterwegs. Hier liegt die Sünderquote deutlich höher als an den mittlerweile doch bekannten festen Standorten. 55 Mal bauten die städtischen Bediensteten das Messgerät auf. Beliebte Messstellen sind insbesondere die Fricktalstraße, die Rheinuferstraße oder die Jurastraße, wo fast jeder zehnte Autofahrer geblitzt wurde.
Auch die Rippolinger Straße oder die Bundesstraße in Richtung Murg zählen zu den Orten, wo vergleichsweise viele Schnellfahrer unterwegs sind. Aber es gibt auch ein Positivbeispiel: Eine 90-minütige Messung im 50er-Bereich der Murger Hauptstraße brachte keine einzige Geschwindigkeitsübertretung.
Ordnungswidrigkeiten in Zahlen
Neben den Geschwindigkeitsübertretungen ahndeten Mitarbeiter des Ordnungsamts im vergangenen Jahr 4968 Parkverstöße. Die verhängten Verwarnungs- und Bußgelder belaufen sich hier auf 103.600 Euro. Hinzu kommen 151 sonstige Ordnungswidrigkeiten, vorwiegend bei Verstößen gegen die Schulpflicht, wegen Müllablagerungen und Lärmbelästigung, Verstöße gegen das Waffenrecht, Verstöße gegen die Gewerbeordnung, Verstöße wegen Tierhaltung und Verstöße gegen das Baurecht.
45 Verwarnungen wurden bei sechs Kontrollen der gesperrten Straßen im Schwarzen Weg und Hebelweg ausgesprochen.