Am Donnerstag wird es wieder laut in der Bad Säckinger Altstadt. Bereits um 6 Uhr am Morgen sind die Narren unterwegs und wecken mit lauter Musik die Bewohner. Später dann treffen sich die Wälder in der Innenstadt und stellen den Narrenbaum. Der Erste Faißen für gefeiert, es ist ein besonderer Tag in Bad Säckingen und nicht nur dort.
Nur in Bad Säckingen ist der Erste Faißen wirklich etwas Besonderes – sagen die Bad Säckinger
„Obwohl alle Hochrheinstädte drei Faißen haben, ist in den anderen Städten nur der Dritte Faißen, also der Schmotzige Donnerstag wirklich relevant“, sagt Günter Rünzi, Zunftarchivar der Narrenzunft Bad Säckingen. Allein in Bad Säckingen besitze der Erste Faißen mit dem Narrenbaumstellen, Wurst- und Weckenverteilen, Wäldertag und Ranzengardenappell sowie am Abend mit dem Wälderball eine besondere Bedeutung. Ob man das andernorts ebenso sieht wie in der Trompeterstadt?
Laufenburg jedenfalls feiert den Ersten Faißen ebenfalls. Die Bevölkerung wird morgens um 6 Uhr vom lauten Getöse der Tschättermusik geweckt. Nach dem gemeinsamen Mehlsuppe-Essen kehrt erst einmal wieder Ruhe ein, bis wieder die Tschättermusik durchs Städtle zieht, nachmittags um 16 Uhr mit den Kindern und abends um 19.30 Uhr zusammen mit den Narronen aus dem Schweizer Teil der Stadt. Danach hält die Narro-Altfischerzunft am Ersten Faißen traditionell ihren Bott ab – abwechselnd in der Mehreren Stadt, wie das schweizerische Laufenburg bezeichnet wird, und in der Minderen Stadt, wie das deutsche Laufenburg bei den Narren heißt.

Auch in Murg wird jeder der drei Faißen morgens mit einer Tschättermusik begrüßt. Um 11.11 Uhr ziehen die Narren dann ins Rathaus, wo sie den Bürgermeister absetzen und ihm dann anschließend den Prozess machen. Für den Nachmittag haben die Murger Narren an diesem Ersten Faißen etwas ganz Besonderes geplant: Um 15.11 Uhr stellen sie auf der Mitte erstmals einen Narrenbaum. Danach gibt es Narrentreiben auf dem Narrenplatz.
In Bad Säckingen stellen die Wälder auf dem Münsterplatz den Narrenbaum
In Bad Säckingen wird der Erste Faißen auch Wäldertag genannt. Bereits morgens formieren sich die Wälder in der Innenstadt, um gemeinsam die Schulen zu schließen, aber auch um das Rathaus zu besuchen. Danach ziehen die Wälder durch die Wirtschaften oder besuchen die Geschäfte. Um 14 Uhr sammeln sich dann die Wälder in der Höhe des Restaurants „Scheffelhof“. Denn es gilt am Ersten Faißen als Zeichen dafür, dass die närrische Zeit angebrochen ist, den Narrenbaum auf dem Münsterplatz aufzustellen.

Traditionell wird der Baum vom Narrensamen gezogen, der nach dem Narrenbaumstellen mit Wurst und Wecken belohnt wird. Aber auch die anderen Kinder erhalten eine kostenlose Wurst unter dem kleinen Tor zwischen dem Münsterplatz und der Rheinbrückstraße.
Wegen der Baustelle ändert sich der Umzugsverlauf
Aufgrund der Baustellen in der Rheinbrücktraße, ändert sich der gewohnte Umzugsverlauf. Denn statt durch die Altstadt, ziehen die Narren von den Beck Arkaden aus geradeaus weiter durch die Steinbrückstraße bis auf den Münsterplatz. Dort wird der Baum dann von den Wäldern aufgestellt. Mit dem Schirm in der Hand und einem Stumpen zwischen den Lippen. Denn das Narrenbaumstellen in Bad Säckingen ist noch reine Handarbeit. Erst wenn der Baum steht, wird in der Innenstadt weitergefeiert. Um 16 Uhr öffnet der Gallusturm seine Tür für den Wälderball.
So schön war der Wäldertag 2024:
Spaß am Wäldertag – noch mehr Bilder vom ersten Faißen
Musik, gute Stimmung und Tradition: Bilder vom Wäldertag in Bad Säckingen