Zieht die Obersäckinger Confiserie Mutter in die Gettnau, oder nicht? Noch immer ist die Standortfrage für das Bad Säckinger Traditionsunternehmen nicht endgültig geklärt. Wie Jens Mutter aus der Geschäftsführung des Unternehmens auf Anfrage unserer Zeitung sagte, ist darüber noch keine Entscheidung gefallen. „Wie uns die Stadt zuletzt mitgeteilt hat, könnten wir ab Februar 2025 mit dem Bau beginnen. Das ist ja noch lange hin, insofern besteht für uns aktuell kein Handlungsbedarf“, so Mutter. Grundsätzlich bestehe aber nach wie vor Interesse an dem Gewerbegrundstück. „Es hat sich nichts geändert.“ Bürgermeister Alexander Guhl hatte im Gemeinderat gesagt, er könne nicht sicher sagen, ob die Confiserie überhaupt noch Interesse an einem Grundstück in der Gettnau habe.
Stadt soll von der Entwicklung auf dem Sisslerfeld profitieren
Auf Antrag der CDU-Fraktion hat der Rat die Verwaltung beauftragt, zur Vermarktung der acht Gewerbegrundstücke auch Schweizer Pharma-Firmen anzusprechen, um in der Gettnau ein entsprechendes Branchenzentrum aufzubauen. Hintergrund des CDU-Antrages ist die Sorge, Bad Säckingen könne bei der Entwicklung des Sisslerfeldes auf der Schweizer Seite nur die Rolle eines „Dienstleisters“ spielen. „Den Schweizern“, so Fraktionschef Michael Maier, „wäre es recht, wenn wir ihnen Parkplätze, Kindergärten oder Wohnungen zur Verfügung stellen, wir sollten aber auch von der dortigen Entwicklung profitieren.“
Ziel müsse es sein, so Maier, „überregionale Firmen zu gewinnen, nicht nur irgendwelche Kleinfirmen.“ Darüber hinaus, so der Antrag der CDU, sei darauf zu achten, dass die Schweizer Firmen mit ihren Niederlassungen dann „explizit in Bad Säckingen“ gewerbesteuerpflichtig seien.
Unabhängige Bürgerliste (UBL) und Grüne wiesen mit Verwunderung darauf hin, dass ein ähnlicher Antrag von ihnen in der Vergangenheit gestellt wurde, die CDU damals jedoch dagegen war – die SPD-Fraktion warnte vor einer Bevorzugung auswärtiger Unternehmen. Eine solche könne dazu führen, dass einheimische Betriebe aus Bad Säckingen abwandern. Hartmut Fricke von der UBL sprach sich zudem dafür aus, auch über den Bau von Wohnungen in der Gettnau nachzudenken, falls das Interesse von Gewerbeseite zu gering sei.
Offen für den Antrag der CDU zeigte sich Bürgermeister Guhl, hatte jedoch Zweifel, „ob er sich umsetzen lässt – dennoch spricht nichts dagegen, dass wir es versuchen.“