Was finden die Menschen in der Region am Ostersonntag in ihrem Osterkörbchen? Eier und einen Schokohasen oder auch große Geschenke? Wir haben bei Passanten in Bad Säckingen, Waldshut und Tiengen nachgefragt und mit Händlern gesprochen.

Das sagen Eltern und Großeltern

„Zu Ostern beschenke ich nur meine beiden Enkel. Ins Osterkörbchen bekommen sie Süßes wie Schokohasen oder auch ein Paar Socken. Insgesamt darf Körbchen so 20 Euro kosten. Aber auch nicht mehr“, sagt Rentnerin Christel Böhme, die vor Ostern mit ihrem Enkel Paul in der Kaiserstraße in Waldshut unterwegs war.

Rentnerin Christel Böhme ist mit ihrem Enkel Paul in Waldshut unterwegs.
Rentnerin Christel Böhme ist mit ihrem Enkel Paul in Waldshut unterwegs. | Bild: Leonie Werne

Carina Busslinger, gebürtige Waldshuterin, die die mittlerweile in der Schweiz wohnt, beschenkt an Ostern nur ihre beiden Kindern Paulina (8) und Paul (5). „Was ins Osterkörbchen kommt, hat sich über die Jahre verändert. Heute ist es nicht mehr nur das Klassische wie Schokolade, Eier und Osterlämmer, sondern auch kleine Geschenke wie Malstifte oder ein Buch. Alles zusammen darf so 12 Euro pro Kind kosten“, erzählt die Mutter.

Carina Busslinger aus der Schweiz ist mit ihren beiden Kindern Paulina (8) und Paul (5) zum Eisessen in Waldshut unterwegs.
Carina Busslinger aus der Schweiz ist mit ihren beiden Kindern Paulina (8) und Paul (5) zum Eisessen in Waldshut unterwegs. | Bild: Leonie Werne

Etwas mehr Geld geben Conni und Dieter Müller aus der Schweiz für das Osterkörbchen ihrer beiden Enkel aus: „Meistens gibt es Schokolade, Süßes oder auch Schulsachen, ein Fernglas oder Geld. Pro Körbchen darf es höchstens 40 Franken kosten.“

Conni und Dieter Müller sind aus der Schweiz zum Waldshuter Markt geradelt.
Conni und Dieter Müller sind aus der Schweiz zum Waldshuter Markt geradelt. | Bild: Leonie Werne

Keine Geschenke gibt es bei Frank van Veen, ehemaliger Stadtrat aus Bad Säckingen, an Ostern 2025: „Meine Kinder sind erwachsen, daher feiere ich Ostern nicht mehr. Ich bin dieses Jahr an Ostern außerdem auf Reisen. Deshalb fällt das Osteressen aus.“

Frank van Veen (72), Rechtsanwalt und ehemaliger Stadtrat aus Bad Säckingen.
Frank van Veen (72), Rechtsanwalt und ehemaliger Stadtrat aus Bad Säckingen. | Bild: Lisa Ruf, Leandro Varlese

Ähnlich sieht es bei Dagmar Busch aus Bad Säckingen aus: „Normalerweise feiern wir Ostern alle zusammen und eher traditionell wie früher. Leider sehe ich dieses Jahr meine Kinder aber nicht. Deswegen verschenke ich auch nicht viel. Bei uns gab es nie große Geschenke.“

Dagmar Busch, Rentnerin, aus Bad Säckingen.
Dagmar Busch, Rentnerin, aus Bad Säckingen. | Bild: Lisa Ruf, Leandro Varlese

Lara Schröder aus Bad Säckingen schenkt ihren Kindern an Ostern Süßigkeiten und hartgekochte Eier. „Das alles hat einen Wert von 12 bis 13 Euro“, erklärt sie.

Lara Schröder (36) aus Bad Säckingen mit ihren Kindern.
Lara Schröder (36) aus Bad Säckingen mit ihren Kindern. | Bild: Lisa Ruf, Leandro Varlese

Gian Franco aus der Schweiz legt Wert auf eine gesunde Osterüberraschung: „Meine Söhne, deren Frauen und Kinder bekommen von mir vegane Schokolade und gedörrte Früchte ins Osterkörbchen.“ Für alle Geschenke gebe er „nicht mehr als 100 Euro“ aus.

Gian Franco (72) aus der Schweiz.
Gian Franco (72) aus der Schweiz. | Bild: Lisa Ruf, Leandro Varlese

Deutlich mehr geben Anna Jaman und ihre Mutter Melanie Jaman aus Bad Säckingen aus: „Wir kommen ursprünglich aus Kroatien und verschenken, wie dort üblich, etwas teurere Sachen“, erklärt Anna Jaman. Ihre Mutter Melanie fügt hinzu: „Wir schenken den Kindern Spielzeuge sowie elektronische Geräte und einander Kosmetik, Dekoartikel und Schmuck. Der Wert liegt meist zwischen 50 und 100 Euro.“

Anna Jaman (24) und Mutter Melanie Jaman (48) aus Bad Säckingen (von links).
Anna Jaman (24) und Mutter Melanie Jaman (48) aus Bad Säckingen (von links). | Bild: Lisa Ruf, Leandro Varlese

Diese Erfahrung machen Einzelhändler

„Ich habe das Gefühl, dass keine großen Geschenke an Ostern gemacht werden, sondern eher Mitbringsel gekauft werden“, sagt Nikola Kögel, Inhaberin der Buchhandlung Kögel in Tiengen. Laut ihrer Erfahrung treffen sich viele Familien an Ostern und die Gastgeber bekommen „etwas Nettes“. Bei Kindern hingegen gebe es schon noch das klassische Osternest-Geschenk. „Aber auch hier sind es eher Kleinigkeiten und Süßes“, berichtet Kögel.

Kleinigkeiten für Ostern werden auch im Spielwarengeschäft Max Fritz in Tiengen für das Osternest gekauft. Es gibt aber auch durchaus Kunden, die an Ostern etwas Größeres verschenken. „Es fängt bei zehn bis 15 Euro an, geht aber auch hoch bis 50 Euro“, erklärt Inhaberin Susanne Maier. Verschenkt werden – je nach Alter – Spielsachen, Outdoor-Spielgeräte wie Frisbee-Scheiben oder Bälle, aber auch Knobelspiele, Lego-Steine oder Bastelsachen.

Susanne Maier vom Spielwarengeschäft Max Fritz in Tiengen zeigt, was Kunden bei ihr für das Osterkörbchen kaufen. Die Frisbee-Scheiben ...
Susanne Maier vom Spielwarengeschäft Max Fritz in Tiengen zeigt, was Kunden bei ihr für das Osterkörbchen kaufen. Die Frisbee-Scheiben gibt es in verschiedenen Preisklassen. | Bild: Völk, Melanie

Ihrer Erfahrung nach geben manche Kunden auch etwas mehr Geld aus, weil sie auf Qualität setzen und etwas Nachhaltiges wollen, das länger hält. Das Ostergeschäft sei in den vergangenen Jahren laut Susanne Maier etwas weniger geworden. Ich weiß aber nicht, ob es daran liegt, dass die Leute sparen oder eher Geld verschenken“, so die Einzelhändlerin.

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