Was gibt es Schöneres als der Blick in strahlende Kindergesichter? Beim Ferienprogramm auf dem Lindenhof gab es 25 leuchtende Augenpaare zu sehen. So viele Kinder waren neugierig, was Christina Burkard auf ihrem Hof zu erzählen und vor allem zu zeigen hat. „Vom Ei zum Huhn – Küken schlüpfen“, hieß es vielversprechend in der Ankündigung für diesen Tag – und sie wurden nicht enttäuscht.

Ohne den Hahn läuft nichts

Anfangs sind die Kleinen noch etwas schüchtern, hören genau zu, was Christina Burkard zu erzählen hat. Und sie lernen schnell, was alles passieren muss, bis aus einem Ei ein Küken wird – oder eben eins, das beispielsweise als Frühstücksei auf den Tisch kommt.

Putzig sehen die gerade fünf Tage alten Küken aus. Eines hält Noah Burkard in seinen Händen.
Putzig sehen die gerade fünf Tage alten Küken aus. Eines hält Noah Burkard in seinen Händen. | Bild: Gerald Edinger

„Ohne Hahn läuft nichts“, erzählt die Bauernhofpädagogin. Beschließt eine Henne, Mama zu werden, macht sie es sich auf dem Ei gemütlich. Nach 21 Tagen ist es dann so weit – ein Küken durchbricht mit dem Eizahn die Schale.

Emma durfte ein gekochtes Ei zerkleinern. Damit wurden die kleinen Küken gefüttert.
Emma durfte ein gekochtes Ei zerkleinern. Damit wurden die kleinen Küken gefüttert. | Bild: Gerald Edinger

An diesem Hoftag wimmelte es unter der Rotlichtlampe. „Bitte nicht fallen lassen“, mahnte die erfahrene Bäuerin, ehe einige Küken in die Runde gebracht wurden. Die ersten Berührungen sind noch vorsichtig, schließlich gewöhnen sich Mensch und Tier aneinander. „Das macht ihr sehr gut“, lobte Christina Burkard die Kinder für ihren behutsamen Umgang mit den Küken.

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Kücken, Zicklein und Esel

Beim Hofrundgang durfte sogar ein Zicklein gestreichelt und die Esel mit Futter und Streu versorgt werden. „Es ist schön, wenn man eine kleine Ziege oder ein Küken in die Hand nehmen darf“, erzählt Tharin.

Einer der Höhepunkte beim Rundgang auf dem Lindenhof war ein kleines Zicklein, das die Kinder streicheln und auf den Arm nehmen durften.
Einer der Höhepunkte beim Rundgang auf dem Lindenhof war ein kleines Zicklein, das die Kinder streicheln und auf den Arm nehmen durften. | Bild: Gerald Edinger

Selbst die erst vier Jahre alte Laura verliert an der Hand von Linda, die auf dem Hof tatkräftig mithilft, und Noah, dem Sohn von Christina Burkard, bald ihre Scheu. Klar, dass alle beim Herrichten des Futters für die Küken, Hühner, Esel und Hasen gerne mit anpackten.

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„Viele Kinder kommen immer wieder, der Bedarf an unseren Angeboten ist groß“, erzählt Christina Burkard, die selbst vier Kinder hat. „Hier können sie mit allen Sinnen und ohne Druck einfach sein. Hier haben sie Zeit und saugen das Erlebte regelrecht auf“, verrät die Bauernhofpädagogin ihr Erfolgsrezept. Sie wünscht sich, dass sich mehr Höfe für solche Initiativen öffnen.

Strahlend hält Mats ein Huhn, wie er es zuvor von Martina Büche gelernt hatte.
Strahlend hält Mats ein Huhn, wie er es zuvor von Martina Büche gelernt hatte. | Bild: Gerald Edinger

Bauernhof als Lernort für Kinder

Die Agraringenieurin war schon früh überzeugt, dass sich ihre Zusatzausbildung zur Bauernhofpädagogin lohnen wird. Ein Bauernhof als Lernort für Kinder, das komme gut an. Im Mittelpunkt stehen bei ihr die Jahreskurse, wobei Kinder und Jugendliche den zeitlichen Ablauf eines Kalenderjahres auf einem Bauernhof in der Praxis kennenlernen.

So wie jetzt im Kleinen, als Christina Burkard Kindern den Ablauf vom Ei zum Huhn erklärte und die Küken zu ihrer Freude rechtzeitig vor dem Aktionstag geschlüpft waren. Auf diese Weise konnten die Kinder den Lindenhof wieder einmal mit allen Sinnen erleben – was kann es vor Ostern Schöneres geben?

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