Das Gerücht hält sich hartnäckig: „Selbst an der Supermarkttheke wurde ich schon angesprochen, ob wir bald schließen“, sagt Sandra Martin. Die Konstanzerin führt seit acht Jahren das Café Auszeit im Stadtteil Paradies – und plant für die Zukunft, sie möchte ihren Traum vom eigenen Café weiterleben. Doch seit einigen Wochen fragen sogar Stammkunden nach, ob ihr Betrieb vor dem Aus stehe.

Die Geschichte hat etwas mit dem Namen „Auszeit“ zu tun: Das Café hatte lange einen Namensvetter in der Region, seit dem Jahr 2018 gab es auch ein Café Auszeit in Markdorf. Doch im Juni 2025 musste die Markdorferin Amela Stett ihren Betrieb schließen; die laufenden Kosten wurden zu hoch. Ein Verlust für die Kleinstadt im Bodenseekreis – doch das hat keine Auswirkungen auf den Betrieb von Sandra Martin in Konstanz.

Nur der Name ist gleich

Die beiden Cafés teilen sich nur den Namen, sonst gibt es keine Verbindung. Auch wenn das manche Kunden schon vermuten: „Ich wurde auch schon gefragt, ob wir eine Kette sind.“ Der SÜDKURIER berichtete Ende Mai über das Aus für das Café in Markdorf, auch Sandra Martin las den Artikel. Doch bei manchen sei wohl die Information untergegangen, dass es nicht um ihren Betrieb ging – danach kamen besorgte Nachfragen.

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„Als ich zum ersten Mal angesprochen wurde, wusste ich noch nichts von dem Artikel“, sagt Aleyna Özkan, die gemeinsam mit Sandra Martin das Café Auszeit führt. Özkan war zunächst überrascht, doch inzwischen sind diese Gespräche zum Alltag geworden – die Kunden melden sich auf zahlreichen Kanälen: Manche rufen an, schreiben auf Instagram, andere fragen im Café nach.

Die beiden nehmen die Verwechslung mit Humor, doch jetzt möchten sie Klarheit schaffen. Denn sie denken nicht ans Aufhören, in der vergangenen Woche haben sie gerade erst den achten Geburtstag ihres Cafés gefeiert. Und ihr Blick geht in die Zukunft.

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Im Café Auszeit wird es nie langweilig

Sandra Martin hat das Café Auszeit im Juli 2017 mit ihrem kanadischen Ehemann Pierce eröffnet. Da wohnte sie gerade in Berlin, hatte während des Studiums mal in Restaurants gearbeitet; mehr Vorerfahrung in der Gastronomie hatte Martin noch nicht.

„Eigentlich war das am Anfang eher so ein bisschen Tagträumen – Motto: Komm, wir öffnen mal ein Café“, sagt die Betreiberin, die im Paradies aufgewachsen ist. Ihre Freundin Aleyna Özkan sollte am Eröffnungstag aushelfen, doch schnell wurde mehr daraus.

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Inzwischen leiten Özkan und Martin gemeinsam das Café, haben 17 Angestellte und verwöhnen ihre Kunden mit Frühstück, Kuchen und Kaffee-Spezialitäten. In dieser Zeit haben sie zwar auch erlebt, wie viel Arbeit ein Café bedeute, aber Sandra Martin betont: „Es gibt uns mega viel: das Feedback von den Kunden, die Vielfalt an Menschen und die Arbeit in unserem Team. Und es wird nie langweilig.“