Die Stadtverwaltung Hüfingen warnt aktuell vor Giftködern und empfiehlt Hundebesitzern, die Tiere unbedingt an der Leine zu führen. Die Polizei sei informiert, Funde seien sofort zu melden.

Wie viele Giftköder gefunden wurden und um welche Art von Ködern es sich handelt, geht aus der schnellen Meldung nicht hervor.

Parallelen zu Donaueschingen

Diese Nachricht reiht sich an Geschehnisse in Donaueschingen Ende Juli. Am ‚Hundewegle‘, einem beliebten Fußweg zwischen Schluchweg und Lessingstraße in Donaueschingen, hatten damals Unbekannte Giftköder ausgelegt. Es handelt sich um eine breiige Masse, die mit blauen Körnern durchsetzt ist: mutmaßlich das hochgiftige Schneckenkorn.

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Laut Polizeimeldung musste mindestens ein Hund nach der Aufnahme der Substanz in eine Klinik gebracht werden. Wenige Tage später wurde am Lerchenweg erneut ein ähnlicher Köder gefunden. Beide Funde konnten gesichert werden, doch ob weitere ausgelegt wurden, ist unklar. Die Polizei ruft daher zu erhöhter Aufmerksamkeit auf.

Giftköder auch am Salinensee

Auch am Salinensee in Bad Dürrheim wurden Anfang August mehrere Giftköder aufgefunden. Mehrere Hunde seien aufgrund einer Vergiftung tierärztlich versorgt worden, teilte damals die Stadtverwaltung mit. Die Köder, so berichtete die Stadt Bad Dürrheim weiter, „waren in Leberwurst versteckt“.

Meldungen kursieren schon länger

Der Kofenweiher-Alarm bestätigt nun Meldungen aus dem Internet. In Hüfingen kursieren seit Tagen Warnungen vor möglichen Giftködern am Kofenweiher.

Zunächst meldeten Nutzer in Hunde-Apps wie Tractive und Dogorama eine „Gefahrenquelle“, kurz darauf verbreiteten sich die Hinweise über soziale Netzwerke. Die Botschaft ist eindeutig: Hunde eng führen, verdächtige Stellen meiden, wachsam bleiben.

Die Sorge kommt nicht von ungefähr. In Donaueschingen wurden in den vergangenen Wochen mehrfach präparierte Köder entdeckt. Am beliebten „Hundewegle“ zwischen Schluchweg und Lessingstraße stießen Spaziergänger auf mit Schneckenkorn und Erdnussbutter versetzte Leckerbissen – potenziell tödlich für Hunde. Mindestens ein Tier musste behandelt werden.

Nun also Hüfingen: Gesicherte Angaben zur Substanz am Koffenweiher liegen noch nicht vor, doch die Parallelen zu den Donaueschinger Vorfällen sind offensichtlich. Viele Hundebesitzer reagieren bereits – sie ändern ihre Routen, meiden bekannte Gefahrenstellen und halten ihre Tiere eng bei sich. Für manche ist es Vorsicht, für andere inzwischen Routine, bis Entwarnung gegeben wird.

Das sagt der Tierarzt

Tierarzt Jochen Arui aus Donaueschingen warnt, Giftköder-Fälle seien zwar in seiner Praxis selten, aber stets ernst. „Wer glaubt, das sei Alltag, irrt gewaltig“, betont er. Häufig handele es sich um Rattengift oder Schneckenkorn. Rattengift wirke oft verzögert, typische Anzeichen wie blutiger Durchfall oder Erbrechen träten erst auf, wenn der Zustand kritisch sei. „In solchen Fällen sind die Hunde meist in einem kritischen Zustand und schwer zu stabilisieren.“

Bei Schneckenkorn zeigten sich eher neurologische Symptome wie Gleichgewichtsstörungen oder Zuckungen. Es gebe jedoch keine eindeutigen Leitsymptome. „Kardinalsymptome für Vergiftungen gibt es jedoch nicht.“ Auch Erbrechen könne harmlosere Ursachen haben.

Konsequente Hundeerziehung braucht Zeit

Zur Vorbeugung rät Arui zu konsequenter Hundeerziehung, damit Tiere nichts vom Boden aufnehmen. „Das ist natürlich nichts, was sich von heute auf morgen umsetzen lässt“, sagt er mit einem Schmunzeln. Besonders im Frühjahr, wenn in der Landwirtschaft Schneckenkorn eingesetzt wird, sei Vorsicht geboten. Wichtig bleibe: „Immer mit offenen Augen unterwegs sein.“