Susann Duygu-D'Souza

Christine Manz kennt nicht nur alle Bäume, Sträucher und Blumen, sondern weiß auch genau, welche Pflege die Pflanzen benötigen. „Das Fachwissen ist natürlich Voraussetzung für meine Arbeit“, sagt die 23-Jährige.

Um die richtige Sorte für den heimischen Garten zu finden, dürfen Kunden den einen oder anderen Apfel probieren. Bleibt Obst übrig, ...
Um die richtige Sorte für den heimischen Garten zu finden, dürfen Kunden den einen oder anderen Apfel probieren. Bleibt Obst übrig, greift auch Christine Manz gerne mal zu. | Bild: Duygu-D'Souza, Susann

Und das Fachwissen ist es auch, weshalb sie von den Kunden genau so gut akzeptiert wird, wie ältere oder auch männliche Mitarbeiter. Christine Manz: „Ich merke keinen Unterschied und fühle mich wirklich akzeptiert. Man muss die Kunden mit Wissen überzeugen. Was vielleicht zudem positiv dazu beiträgt, ist, dass wir seit Generationen in der Region bekannt sind.“

Viele Kunden hätten noch vor Augen, wie Christine Manz als kleines Mädchen mit Fahrrad und Stützrädern durch die Gärtnerei gefahren ist, erzählt die heute 23-Jährige. Nun leitet die Gartenbauingenieurin zusammen mit ihrem Vater und ihrem Bruder den 117 Jahre alten Familienbetrieb in der fünften Generation. Damit gehört Christine Manz zu zu den rund sieben Prozent Frauen, die in Baden-Württemberg laut statistischem Landesamt Baden-Württemberg selbstständig sind. Zum Vergleich: Die Zahl der selbstständigen Männer liegt mit über knapp 13 Prozent fast doppelt so hoch.

In Australien kam die Überzeugung

Mit zehn Jahren hat Christine Manz bereits ihren ersten Baum im Gartencenter verkauft. „Ich bin ja quasi hier aufgewachsen und habe schon früh mitgeholfen. Ich hatte immer im Hinterkopf, dass ich im Betrieb mit einsteige.“ Die feste Überzeugung, dass wirklich umzusetzen, sei allerdings erst in Australien gekommen. „Nach dem Abitur habe ich mich entschieden, sieben Monate nach Australien zu gehen, um dort zu arbeiten.“ Dort hatte es die junge Frau auf eine Tierfarm verschlagen. „Da habe ich gemerkt, dass ich wirklich gerne draußen arbeite.“

Zurück in Deutschland nahm sie ihr Studium an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf in Bayern zur Gartenbauingenieurin auf. Zwar wartet sie noch auf das Ergebnis ihrer Bachelor-Arbeit, ist aber schon voll in den Betrieb eingestiegen und hat eine 50- bis 60-Stunden-Woche.

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Gleicher Anteil an Frauen und Männern

Trotz körperlich schwerer Arbeit ist der Anteil an Frauen und Männern in der Gartenwelt Manz in etwa gleich. Auch während des Studiums von Christine Manz war der Anteil an Frauen und Männern gleich hoch. „Ich selbst hätte gedacht, dass mehr Männer sich für das Studium Gartenbauingenieurwesen entscheiden, aber das war nicht der Fall“, sagt Christine Manz.

Apropos Männer: Muss Christine Manz' Partner in den Betrieb einsteigen? „Auf keinen Fall. Zwar kennt mein Freund diese Arbeit, aber ich würde nie erwarten, dass er in meinem Betrieb mitarbeiten muss.“

Viele Herausforderungen

Von Büroarbeit über den Verkauf bis hin zum Marketing ist Christine Manz für alles im Unternehmen zuständig. „Die Vielfalt ist es auch, weshalb diese Arbeit so spannend ist“, sagt sie. Gern mache die die 23-Jährige eigentlich jegliche Arbeit, „aber der Kontakt mit Menschen ist für mich besonders schön“.

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