Das Dreiländereck – Deutschland, Frankreich, Schweiz – ist zur dunklen Jahreszeit immer wieder Ziel organisierter Einbrecherbanden. Das sagt Mathias Albicker, Polizeipressesprecher im Landkreis Waldshut. Diese Banden, die laut Albicker zu einem großen Teil aus dem osteuropäischen Raum stammen, nutzen die Hauptverkehrsadern in der Region – insbesondere die A 5 -, um in kurzer Zeit eine Vielzahl an Einbrüchen zu begehen.

Einbrüche vermehrt im Westen

"Das ist auch der Grund, warum der Südwesten Deutschlands in den Herbst- und Wintermonaten am stärksten betroffen ist. "Der Landkreis Lörrach wird beispielsweise stärker von Einbrecherbanden heimgesucht als der Landkreis Waldshut", erklärt Albicker. Das zeigen die Zahlen der vergangenen acht Jahre deutlich. Und auch innerhalb des Landkreises Waldshut gibt es eine solche Tendenz. So liegt der Schwerpunkt der Wohnungseinbrüche hier ebenfalls im Westen, nämlich in Wehr und Bad Säckingen. Je schlechter also die Verkehrsanbindung vor Ort ist, desto geringer die Zahl der Einbrüche. Oftmals quartieren sich die organisierten Banden in Ferienwohnungen oder Hotels in der Schweiz, in Deutschland oder in Frankreich ein. Von dort aus starten sie dann ihre Operationen, so Mathias Albicker.

Bild 1: Warum der Hochrhein für Einbrecher so attraktiv ist: Ein Blick in die Polizeistatistik
Bild: Kerstan, Stefanie

Entwicklung in diesem Jahr

Absolute Zahahlen zu 2018 kann Mathias Albicker noch nicht vorlegen: "Aber wir merken, dass die Einbruchswelle in diesem Jahr bereits im Oktober begonnen hat und damit etwa einen Monat früher gestartet ist als gewöhnlich." Entsprechend hoch könnte die Zahl für dieses Jahr ausfallen. "Aber es stimmt mich optimistisch, das am vergangenen Wochenende im gesamten Kreis Waldshut kein Einbruch gemeldet wurde", sagt Albicker, der das auch auf die Kontrolloffensive der Polizei zurückführt.

Aufklärungsquote nicht hoch

"Bei Einbrüchen ist die Aufklärungsquote meist nicht hoch", sagt Albicker. Das liege daran, dass Täter nur wenige Dinge beachten müssen, um am Ende keine Spuren zu hinterlassen. Die Folge: Die Polizei tappt im Dunkeln. "Erst wenn wir die richtigen Täter aufgreifen, kann das eine Kettenreaktion auslösen." Genau dieser Fall sei im letzten Jahr eingetreten und erkläre die hohe Aufklärungsquote im Vergleich zu 2016, sagt Mathias Albicker. "Jedes Prozent mehr ist in diesem Bereich ein Erfolg."