Ein anonymes Drohschreiben, das per Post eingesandt wurde, hat am Montagvormittag am Landgericht Waldshut-Tiengen den Verhandlungsablauf gestört. Das bestätigte sowohl Gerichtssprecherin Ute Wendler als auch Polizeisprecher Mathias Albicker auf Nachfrage unserer Zeitung.

Gerichtsgebäude wird auf Sprengstoff durchsucht

„Der Inhalt des Schreibens war relativ unbestimmt“, schilderte Albicker. Dennoch wurde gegen 10 Uhr mit der Durchsuchung des Gerichtsgebäudes begonnen. „Wir haben dabei auch Sprengstoff-Spürhunde eingesetzt“, so Albicker. Gefunden worden sei letztlich aber nichts. Auch habe keine konkrete Gefahrenlage festgestellt werden können.

Auf eine Räumung des Gebäudes hatte die Polizei verzichtet. Die anwesenden Verhandlungsteilnehmer und Besucher waren gebeten worden, die entsprechenden Sitzungssäle nicht zu verlassen. Diese hätten die Justizbeamten bereits vorab untersucht. Eine Gefahr habe ausgeschlossen werden können. „Es ist natürlich immer eine Abwägungssache, wie man mit einer solchen Situation umgeht“, erklärt Albicker.

Das könnte Sie auch interessieren

In jüngerer Vergangenheit häufiger Drohungen gegen Landgericht

Im vorliegenden Fall sei das Schreiben so unkonkret gewesen, dass sich die Polizei eher zurückhaltend verhalten hätte. Nichtsdestotrotz handle es sich bei einer Bombendrohung um eine Straftat, daher werde wegen Störung des öffentlichen Friedens ermittelt, so Albicker weiter. „Da wir es bei Bombendrohungen mit einem Phänomen zu tun haben, das in jüngerer Vergangenheit immer häufiger auftritt, gehen wir der Sache sehr genau nach.“

Konkrete Erkenntnisse lägen aber derzeit noch nicht vor. Auch lasse sich nicht abschätzen, ob die Waldshuter Bombendrohung im Zusammenhang mit der Ermittlung zweier Männer aus Baden-Württemberg in Zusammenhang steht, die für eine Vielzahl von falschen Bombendrohungen und Notrufen verantwortlich sein sollen.