Fälle in mehreren Haltungen im Kreis Waldshut
In mehreren kleineren Hühnerhaltungen im Landkreis ist die Hochpathogene Aviäre Influenza (HPAI, auch Klassische Geflügelpest oder umgangssprachlich „Vogelgrippe“ genannt) ausgebrochen. Bisher wurde das Virus laut Angaben des Landratsamts Waldshut in acht kleineren Hühnerhaltungen nachgewiesen, in mindestens 14 Geflügelhaltungen ist ein Ausbruch höchstwahrscheinlich. Eingeschleppt wurde das Virus durch einen fahrenden Geflügelhändler, der am 19. März unter anderen auch im Kreis Waldshut Geflügel verkauft hat. Bereits wenige Tage nach dem Kauf erkrankten die ersten Hennen mit dem Virus und starben.
Der Appell des Landratsamts: Personen, die am Freitag, 19. März 2021, Hühner von einem fahrenden Händler im Landkreis Waldshut erworben haben, sind dringend aufgefordert, sich umgehend mit dem Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung in Verbindung zu setzen.
Fälle im Kreis Lörrach
Bei bisher sechs Geflügelbetrieben wurden im Kreis Lörrach Fälle von Geflügelpest festgestellt. Dies teilt das Landratsamt Lörrach mit. Es handelt sich jeweils um Kleinstbetriebe mit maximal bis zu 40 Hühnern. Nach der Geflügelpestverordnung müssen in den betroffenen Betrieben nun tierseuchenrechtliche Maßnahme ergriffen werden.
Diese beinhalten das Töten der Hühner sowie eine Reinigung und Desinfektion der Ställe und eine Sperre des Betriebes für drei Wochen. Im Radius von drei Kilometern um die betroffenen Betriebe wird nun ein Sperrbezirk eingerichtet. Für Betriebe innerhalb des Sperrbezirks gilt eine Stallpflicht. Die betroffenen Betriebe werden vom Veterinäramt informiert. Durch diese Maßnahmen soll eine weitere Verbreitung der Geflügelpest verhindert werden. Das Veterinäramt des Landkreises Lörrach arbeitet dabei eng mit dem Regierungspräsidium und dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz zusammen.
Appell an Betriebe
Betroffen sind nach derzeitigen Informationen der Behörden annähernd 60 Geflügelhaltungen in ganz Baden-Württemberg. Hintergrund der Ausbrüche ist ein Junghennenaufzuchtbetrieb im Raum Paderborn (Nordrhein-Westfalen), bei dem Anfang dieser Woche der Ausbruch der Geflügelpest amtlich festgestellt wurde. Nach aktuellem Stand sind von dort Junghühner an zahlreiche Kleinhaltungen in Baden-Württemberg ausgeliefert worden. Geflügelhalter, die seit Anfang März Junghennen aus Nordrhein-Westfalen zugekauft haben, werden daher gebeten, sich beim zuständigen Veterinäramt des Landkreises zu melden.
Im Landkreis Lörrach gibt es nur wenige großen Geflügelbetriebe. Es gibt rund 200 gewerbliche Betriebe mit insgesamt ca. 23.000 Hühnern. Insgesamt betroffen sind im Landkreis Lörrach derzeit rund 120 Tiere.