Die Sparkasse Hochrhein hat das Geschäftsjahr 2024 mit einem sehr guten Ergebnis abgeschlossen und geht voller Zuversicht an die Aufgaben und Herausforderungen für 2025. Das war die Botschaft der beiden Sparkassen-Vorstände Wolf Morlock und David Gerstner anlässlich der Bilanzpressekonferenz in Waldshut-Tiengen. Zuwächse gibt es in nahezu allen wichtigen Bereichen.
Die Bilanzsumme hat sich von 2023 auf 2024 um 2,2 Prozent auf 3,85 Milliarden Euro gesteigert. Der Bilanzgewinn erhöhte sich von 5,6 Millionen Euro auf sechs Millionen Euro, ein Plus von 7,7 Prozent.
Das Volumen der Kundenkredite wuchs um 1,5 Prozent und stieg auf 2,52 Milliarden Euro. Die Kundeneinlagen kletterten von 2,57 Milliarden Euro in 2023 auf 2,74 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. So lauten die wesentlichen Kernzahlen der Jahresbilanz 2024 der Sparkasse Hochrhein, die das Vorstandsduo jetzt präsentierte.
Die Geschäftszahlen für 2024
Mehr als die Hälfte Wohnungsbaukredite
Die Zuwächse bei den Kundenkrediten gehen laut Gerstner vor allem auf den Privatkundenbereich zurück, mit dem Fokus auf der Finanzierung von Bestandsimmobilien. Bemerkenswert – wenn sich die Zinssätze für neu abgeschlossene Immobilienkredite aktuell im Schnitt zwischen 3,5 und 4,5 Prozent bewegen. Mit 1,48 Milliarden Euro von total 2,52 Milliarden sind mehr als die Hälfte Wohnungsbaukredite.
„Wir haben im gewerblichen Bereich zwar noch keine Einbrüche zu beklagen, spüren aber die Zurückhaltung und die Unsicherheit bei den Unternehmenskunden schon“, ergänzte Morlock. Unternehmer überlegten jetzt durchaus länger, ob sie sich Geld bei der Bank leihen. Hier wünsche sich die Sparkasse Hochrhein für die kommenden Jahre wieder mehr Stabilität und Verlässlichkeit, so der Vorstandsvorsitzende. Andererseits sei die Hochrhein-Region wirtschaftlich vergleichsweise stabil, nicht von einzelnen wenigen Industriebranchen abhängig und mit den hohen Einkommen der vielen in der Schweiz tätigen Einwohnerinnen und Einwohnern auch finanzstark.
Gute Erträge in 2024 haben die Sparkassen-Kunden erzielt, die ihr Vermögen in Wertpapieren anlegen, kein Wunder bei einem Zuwachs des deutschen Leitindex Dax von nahezu 19 Prozent. Der Wertpapierumsatz kletterte um 24 Prozent nach oben und erreichte mehr als 360 Millionen Euro. Die Posten im Wertpapiergeschäft nahmen um rund 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu, was die rege Aktivität an der Börse widerspiegelt. Der Absatz an Anteilen in Investmentfonds stieg von 48,9 Millionen Euro in 2023 auf 88 Millionen Euro in 2024 – ein sattes Plus von 80 Prozent.
Provisionsüberschuss dank neuer Depots
Was sich auch im Provisionsüberschuss niederschlägt, wenn Sparkassen-Kundenberater erfolgreich sind bei der Anlage neuer Depots. Von 25,4 Millionen Euro auf 28,5 Millionen Euro stieg dieser an. Auch deutlich sind die Zuwächse bei den Kundeneinlagen. Die Termingelder und die Eigenemissionen wie etwa die vergleichsweise sicheren Sparkassenbriefe wuchsen ebenso um jeweils fast 60 Prozent. „Sicherheit in der Geldanlage ist den Menschen nach wie vor ein großes Anliegen“, so Morlock. „Die Menschen vertrauen uns“, sagte Gerstner. Durch die regionale Verwurzelung der Mitarbeitenden bedingt, sei die Kundenbeziehung auf Dauer und Fairness ausgelegt. „Wenn man sich beim Dorffest begegnet, muss man sich immer auch in die Augen schauen können“, so der Sparkassen-Vorstand.
Gleichzeitig hoben er und Morlock auf die inzwischen sehr hohen regulatorischen Anforderungen im Beratungswesen ab. Man freue sich, hier praktisch keine Reklamationen zu haben, sagte Morlock. Aber der Aufwand sei hoch und längst nicht jedes Beratungsgespräch auch erfolgreich.
9,4 Millionen Euro Jahresüberschuss
In Summe erzielte die Sparkasse Hochrhein einen Jahresüberschuss von 9,4 Millionen Euro im Jahr 2024. Das ist gegenüber 2023 zwar ein Rückgang um 12,4 Prozent, sei aber, wie Morlock ausführte, darauf zurückzuführen, dass die Übertragung von Vorsorgereserven ins Eigenkapital der Sparkasse höher als zuvor ausgefallen ist. Morlock: „Das ist also mehr kosmetischer Natur.“
Nach Abzug aller Kosten, Bewertungsmaßnahmen, Zuführung zu Vorsorgereserven sowie Steuern von 12,1 Millionen Euro erzielte die Sparkasse einen Bilanzgewinn in Höhe von sechs Millionen Euro. Der Betriebsgewinn werde zur Stärkung des Eigenkapitals verwendet, hieß es.
Beim abschließenden Blick auf 2025 und die kommenden Jahre sagte Morlock: „Mir ist es um die Zukunft von Deutschland und der Region überhaupt nicht bange. Die Zukunft kann kommen.“