Das Engagement von Brigitte Rossa, Ludwig Nies und Priska Vago für die Gemeinde Küssaberg ist groß. Sie fühlen sich verbunden und möchten das gern zurückgeben.

Egal ob mit Sport, Wissen oder Kultur – die drei tragen ihre Leidenschaft zu den Küssabergern. Das Leben in der Gemeinde mitgestalten und zu verbessern, ist ihr Anliegen. Im Mittelpunkt steht ihr Beitrag, für die Gemeinde und die Bürger, den Sie dabei leisten.

Brigitte Rossa brennt für die Geschichte und die Kultur Küssabergs

„Etwas in der Gemeinde bewegen“ möchte Brigitte Rossa, ihr ehrenamtliches Engagement ist außerordentlich. Ihr ist es wichtig, das Wissen um die Kultur und die Geschichte von Küssaberg weiterzugeben. Die Kultur bringt sie seit rund 40 Jahren nach Rheinheim ins Museum. Von 2000 bis 2018 war sie Vorsitzende des Museumsvereins Küssaberg, investierte viel Freizeit und prägte in dieser Zeit das Museum und sein Konzept maßgeblich mit.

Brigitte Rossa fühlt sich Wohl in Küssaberg und möchte der Gemeinde gern etwas zurückgeben.
Brigitte Rossa fühlt sich Wohl in Küssaberg und möchte der Gemeinde gern etwas zurückgeben. | Bild: Miriam Stoll

Sie ist Vorsitzende des Küssabergbunds und führt regelmäßig geschichtliche Führungen über die Römerstraße und rund um die Küssaburg an. Außerdem zeigt sie auch Schulklassen, wie das Leben früher in der Gemeinde war. Ein großes Anliegen ist auch ihr Engagement für den Verein Boje (Begegnung, Orientierung, Jugend und Erwachsene), wo sie mit Kindern arbeitet.

In der Bücherei ist sie seit 20 Jahren und erhielt hierfür erst kürzlich die Ehrenurkunde von Bürgermeister Manfred Weber überreicht. Als Gemeinderätin hat sie 20 Jahre viel bewegt und war auch Bürgermeister-Stellvertreterin. Auch als Schöffin am Gericht war Brigitte Rossa über viele Jahre tätig.

Die Küssaburg ist das Wahrzeichen der Gemeinde Küssaberg.
Die Küssaburg ist das Wahrzeichen der Gemeinde Küssaberg. | Bild: Stefan Kurczynski

„Ich kann mich mit allem was ich mache, identifizieren“, sagt Rossa. Sie verbindet nicht nur die Gemeinde, sondern auch zwei Länder, denn sie ist ebenfalls seit Jahren im Partnerschaftskomitee Küssaberg/La Talaudiére aktiv, in dem ihr Mann viele Jahre Vorsitzender war. „Die Ehrenämter haben mir persönlich viel gebracht. Ich habe Leute kennengelernt und es gibt mir das Gefühl, zur Gemeinde dazu zu gehören“, erklärt Rossa und fügt hinzu: „Küssaberg ist meine Wahlheimat und ich fühl mich hier sehr wohl, daher möchte ich gern etwas zurückgeben“, sagt Brigitte Rossa.

Ludwig Nies rettet durch seinen Jobwechsel das Freibad Reckingen

Ludwig Nies ist ein echter Küssaberger und in einigen Vereinen aktiv und passiv vertreten. Seine Leidenschaft gilt vor allem der DLRG Reckingen, in der er bereits seit 1985 aktives Mitglied ist. Seit fast 20 Jahren bringt er Kinder und Jugendlichen das Schwimmern bei oder trainiert Rettungsschwimmern.

Ludwig Nies rettet das Reckinger Schwimmbad vor der Schließung. Die Badegäste freuen sich über den neuen Bademeister.
Ludwig Nies rettet das Reckinger Schwimmbad vor der Schließung. Die Badegäste freuen sich über den neuen Bademeister. | Bild: Miriam Stoll

„Schwimmen ist für mich Erholung“, sagt Ludwig Nies. „Es ist aber auch wichtig, dass jeder schwimmen kann.“ Deshalb ist es ihm besonders wichtig die Kinder, Jugendliche und Erwachsenen an die Materie Wasser heranzuführen und den sicheren Umgang damit zu lehren. Die DLRG-Ortsgruppe ist für Ludwig Nies wie Familie, sagt er.

Als die Suche der Gemeinde nach einem Bademeister scheiterte, und die Schließung des Freibads Reckingen drohte, entschloss sich Ludwig Nies kurzerhand dafür, seine Stelle im Kassenwesen der Gemeinde gegen die Bademeisterstelle zu tauschen und somit seine Leidenschaft zum Beruf zu machen. Der gebürtige Ettikoner absolvierte bereits seine Ausbildung bei der Gemeindeverwaltung Küssaberg und wurde 2020 für seine 40-jährige Betriebszugehörigkeit geehrt.

Die Zollbrücke in Rheinheim/Bad Zurzach verbindet zwei Länder.
Die Zollbrücke in Rheinheim/Bad Zurzach verbindet zwei Länder. | Bild: Miriam Stoll

Und wie kam es zu dem eher ungewöhnlichen Jobwechsel? „Die Verbundenheit zur DLRG und weil ich die Abläufe und Technik kenne, haben mich dazu bewegt“, erklärt Nies bescheiden. Mit dieser Entscheidung hat er das beliebte Freibad vor der Schließung bewahrt, wofür ihm nicht nur die Familien mit Kindern und der Kioskbetreiber Mustafa Cicek dankbar sind. Denn das Reckinger Freibad ist ein Treffpunkt für Jung und Alt. Die Arbeit ist vielseitig, allerdings nicht so geregelt wie im Büro, aber das ist ihm egal. „Denn das Schwimmbad war schon immer mein zweites Zuhause“, sagt Ludwig Nies.

Priska Vago verbindet die Kulturen zweier Länder

Priska Vago brachte die grenzüberschreitende Kulturnacht nach Küssaberg und verbindet damit zwei Länder kulturell. Über viele Jahre leitete sie ehrenamtlich das Touristenbüro in Küssaberg und rief 2005 gemeinsam mit Gabriela Rub aus dem Touristenbüro Bad Zurzach die grenzüberschreitende Kulturnacht ins Leben. Seit der dritten Kulturnacht organisierte Priska Vago gemeinsam mit ihrem Mann Osvaldo Vago diese kulturelle Großveranstaltung. Ihr Mann Osvaldo verstarb vor der zehnten Kulturnacht. „Die Organisation ohne meinen Mann war eine besondere Herausforderung, aber dank engagierten Helfern wurde diese ebenfalls ein Erfolg“, erinnert sich Priska Vago heute.

Priska Vago bringt die grenzüberschreitende Kulturnacht nach Küssaberg und verbindet damit zwei Länder kulturell.
Priska Vago bringt die grenzüberschreitende Kulturnacht nach Küssaberg und verbindet damit zwei Länder kulturell. | Bild: Miriam Stoll

Die Idee zur grenzüberschreitenden Kulturnacht kam auf, weil es damals in Küssaberg und Bad Zurzach kaum kulturelles Angebot gab. Inspiriert von der Kulturnacht in Basel, organisierten sie die erste grenzüberschreitende Kulturnacht in Küssaberg. „Ich selbst liebe Kunst und Kultur und wollte diese Leidenschaft unserer Dorfbevölkerung näherbringen“, sagt Priska Vago. „Es war für uns ein Wagnis, weil wir nicht wussten, ob es die Bevölkerung annimmt und ob es genügend Aussteller gibt, die Interesse an solch einem Projekt hatten“, blickt Vago zurück.

Die erste Kulturnacht 2005 hatte elf Aussteller. „Zu unserer Überraschung wurde die Kulturnacht gut von der Bevölkerung angenommen und das gab uns die Motivation zum Weitermachen“, erzählt Priska Vago. Mittlerweile sind es bei der grenzüberschreitenden Kulturnacht, die alle zwei Jahre stattfinden, bis zu insgesamt 130 Aussteller auf beiden Rheinseiten. Ganz Küssaberg ist dabei. Dazu gehören Ettikon, Kadelburg, Rheinheim, Dangstetten, Küßnach, Bechtersbohl und Reckingen, auch in der Gemeinde Hohentengen gibt es Angebote.

Zur Organisation gehört unter anderem die Planung des Ablaufs, die Terminierung, das Gewinnen von Ausstellern und Sponsoren sowie die Gestaltung der Flyer. Die Kulturnacht können vor allem dank der Sponsoren finanziell gestemmt werden, berichtet Vago. „Ich persönlich bin schon immer Kultur interessiert und es war einfach eine Herausforderung für mich. Ich dachte, dass es irgendwann mal einbricht und die Besucherzahl zurückgeht, aber dies ist nicht der Fall und deshalb ist es weiter gegangen.“

Aber irgendwann ist einmal Schluss. 2024 hat Priska Vago die letzte Kulturnacht als Hauptverantwortliche organisiert. „Jetzt ist es Zeit, dass jüngere sich dieser kulturellen Herausforderung annehmen“, sagt Priska Vago abschließend.

Küssaberg in Zahlen, Daten, Fakten

  • Kreis: Waldshut
  • Fläche in Hektar: 2617
  • Bevölkerung: 5486
  • Einwohner pro km²: 210
  • Pendler: ein: 1303, aus: 2204
  • Altersdurchschnitt: 45,7
  • Bildung: eine Grundschule, eine Gemeinschaftsschule (gemeinsam mit Hohentengen. Hier Klassen 5 -7)
Bild 6: So machen wir Küssaberg besser: Voller Einsatz für das Freibad, die Küssaburg und die Kultur
Bild: SK
  • Miete pro m² in Euro: 7,37
  • Wohnung Kaufpreis pro m² in Euro: 3037,49
  • Haus Kaufpreis pro m² in Euro: 3600,95
  • Bautätigkeit: Die Gemeinde Küssaberg verfügt derzeit noch über zwei Wohnbaugrundstücke jeweils für Doppelhausbebauung im Neubaugebiet Wüstreben im Ortsteil Dangstetten. Eine Bebauung mit einem Einzelhaus ist dort nach Bebauungsplan jeweils ausgeschlossen. Dort steht ferner noch ein Wohnbaugrundstück für eine Einzelhausbebauung zur Verfügung. Der Verkaufspreis beträgt jeweils 170 Euro/m² voll erschlossen. Mit einer Ausschreibung und letztlicher Vergabe ist erst im Herbst 2024 zu rechnen.
  • Fernverkehr: nein
  • Regionalbahn: nein
  • Schwimmbäder: ein Freibad
  • Gastro: ja
  • Pflegeheime/Seniorenzentren: nein
  • Hausärzte: 5
  • Kitaplätze: Anzahl Plätze ganztags U3: 40. Anzahl Plätze ganztags Ü3: 50. Anzahl Plätze VÖ U3: 0. Anzahl Plätze VÖ Ü3: 22. Betreuungsquote U3: 34,5 Prozent. Betreuungsquote Ü3: 97,6 Prozent.
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