Laufenburg Der größte Stromverbraucher der Stadt Laufenburg ist die Kläranlage. Allein im vergangenen Betriebsjahr betrugen die Stromkosten in diesem Bereich etwa 66.270¦Euro. Mit einer neuen Photovoltaikanlage zur Eigenstromproduktion und Nutzung möchte die Stadt den Kosten gegensteuern und die Betriebskosten um etwa ein Drittel senken. Die Stadt Laufenburg rechnet für die neue Anlage mit Kosten in einer Höhe von rund 190.000¦Euro. Eine Amortisation soll nach etwa neun Jahren erreicht sein.
Bürgermeister Ulrich Krieger betonte, das Ziel sei es, bei steigenden Energiekosten, eine Eigenstromproduktion aufzubauen, welche die Betriebskosten senken soll. Die überaus positive Zustimmung aller Stadträte für das Projekt gab es in der öffentlichen Sitzung am Montagabend. Eine Vergabe soll noch in diesem September erfolgen. Im März nächsten Jahres soll das Projekt dann realisiert werden.
Drei Standorte für die Module
Bauamtsleiter Roland Indlekofer erläuterte in der Sitzung das Vorhaben. Auf dem Betriebsgelände der Kläranlage gibt es verschiedene Möglichkeiten, um eine PV-Anlage zu erstellen. Die Verwaltung hatte mehrere Varianten ausgearbeitet, die den Stadträten vorgestellt wurden. Von der Stadt wird eine PV-Anlage über dem Nachklärbecken und über dem Schlammeindicker sowie dem Silo favorisiert.
Das Nachklärbecken soll mit Modulen auf Trackern (Halterung) versehen werden. Der Vorteil zu einer kompletten starren Überdachung besteht dabei in einer besseren Zugänglichkeit zum Betrieb und zur Wartung des Beckens. Sieben Tracker mit einer Anlagenleistung von 65¦kWp können auf den Beckenrändern errichtet werden. Im westlichen Teil der Kläranlage befinden sich vor dem Betriebsgebäude der Schlammeindicker und das Silo, auch dort sollen PV-Module installiert werden. Es wird mit einer Leistung von rund 35¦kWp gerechnet. Insgesamt soll mit der neuen Anlage eine Gesamtleistung von maximal 100¦kWp erreicht werden.
Geprüft wurde zudem, ob die Freiflächen auf dem Betriebsgelände mit Solaranlagen, wie bei der Kläranlage in Waldshut-Tiengen, belegt werden können. Allerdings benötigt eine solche Anlage eine große freie Bewegungsfläche, die auf dem schmalen Laufenburger Areal nicht optimal gegeben sei und deshalb nicht zu empfehlen ist, erläuterte Roland Indlekofer in der Sitzung weiter. Verworfen wurde zudem eine ergänzende Ausnutzung von Kleinflächen, da sich eine Nutzung nicht lohne. Bedingt durch Vorgaben, soll die neue PV-Anlage auf eine Leistung von 100¦kWh begrenzt bleiben. Ein Batteriespeicher mit einer Speicherkapazität von rund 100¦kWh soll die geplante PV-Anlage ergänzen. Sie dient der Abdeckung des Grundlastbedarfes im Nachtbetrieb. Im Untergeschoss des Betriebsgebäudes sollen die empfohlenen fünf Speicher installiert werden.
Auf dem Gebäude der Kläranlage ist bereits eine kleine PV-Anlage installiert. Es handelt sich dabei um eine Bürger-Solaranlage, die im Jahr 2004 auf dem Dach vom Kindergarten Rappenstein errichtet und nach dem Neubau des Kindergartens auf der Kläranlage installiert wurde. Die Stadtwerke pachteten die Anlage. Ob die Kapazität dieser Anlage zum neuen Projekt dazugerechnet werden muss, wird geprüft.